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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)
Autoren: Ewa Aukett
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zwanzig Männer, da wurde sogar Samantha und seiner Mutter hinterher gepfiffen. Die junge Lehrerin würde mehr als nur Pfiffe über sich ergehen lassen müssen. Sie würden ihr Küsse zuwerfen und jede Menge unanständige Bemerkungen fallen lassen.
    Wie sie so vor ihm stand, eine kleine Reisetasche in den Händen vor sich haltend und zwei Koffer neben sich im Staub, tat sie ihm fast leid. Sie schien einen Moment mit sich zu kämpfen, dann schob sie die Sonnenbrille in das dunkle Haar, sah von Ian zu seiner Mutter und wieder zurück. Mit einem leichten Räuspern und einem unerwartet einnehmenden Lächeln streckte sie den Arm aus und reichte Ian die Hand zum Gruß, die er pflichtgemäß ergriff.
    „Es tut mir sehr leid, Mr. Ridgley. Wenn es Ihnen nicht recht ist, dass ich bleibe, so würde ich Sie bitten mir ein Taxi zu rufen. Dann bin ich in Kürze wieder verschwunden.“ Ihre angenehme Stimme klang belegt und der Moment schien ihr so peinlich, dass es fast körperlich spürbar war. Ian senkte den Blick auf ihre kleine, helle Hand, die immer noch in seiner sonnengebräunten zu verschwinden schien.
    Eigentlich war er in erster Linie wütend auf Marilyn, die ihn wieder einmal überfahren hatte und wenn er ehrlich war, schien diese Lehrerin auch nur eines der Opfer seiner Ex-Frau. Unbewusst strich sein Daumen über die weiche Haut und sie zog sich so hastig zurück, als habe sie sich verbrannt. Unter dem Rand seines Hutes hinweg sah er ihr ins Gesicht. In ihrem Blick lag eine seltsame Scheu und etwas, das sie offenbar lieber verborgen hielt.
    Ihre Augen waren von einem warmen, hellen Braun, das an reife Haselnüsse erinnerte. Winzige Lachfältchen in ihren Augenwinkeln zeugten von einer ausgesprochen fröhlichen Natur, aber über allem lag ein Hauch von Melancholie. Er redigierte seine erste Ablehnung, wenn auch nur im Stillen.
    Ob ihre Wangen im Augenblick der Ekstase wohl erröten würden?
    „Hier kommt kein Taxi“, bemerkte er gereizt. „Wenn Sie zurück wollen, wird jemand von hier Sie fahren müssen.“ Verärgert über sich selbst runzelte er die Stirn.
    Offenbar lag sein letztes Zusammensein mit einer Frau schon so weit zurück, dass er nun das erste weibliche Wesen begehrte, das nicht mit ihm verwandt war. Oder es lag an Marilyns aufreizendem Sex-Appeal, der ihn angestachelt hatte.
    Allein der weiche Klang von Faiths Stimme bewirkte schon, dass sich seine Nackenhaare aufstellten. Sie hatte wirklich außergewöhnlich schöne Augen. Für einen Moment rang Ian mit sich selbst, sie bot ihm die perfekte Ausrede. Gleichzeitig machte sie ihn aber auch neugierig.
    „Sie können bleiben. Sechs Wochen zur Probe“, fügte er zu seinem eigenen Entsetzen hinzu.
    Als sie ihn erleichtert anlächelte, betrachtete er grübelnd ihre schön geschwungenen Lippen.
    „Danke.“
    Das leise gehauchte Wort ließ sein Blut eindeutig zu heftig durch die Venen pulsieren.
     
    Seine Mutter eilte die drei Verandastufen hinunter und reichte der Fremden die Hand.
    „Hi. Mein Name ist Elaine“, stellte sie sich vor. „Ich bin Sams Großmutter. Entschuldigen Sie den Empfang, aber wir waren nicht auf einen so ungewöhnlichen Besuch vorbereitet.“
    „Nun, wir waren wohl alle ein wenig überrumpelt“, bemerkte die junge Frau mit einem schiefen Lächeln. „Mein Name ist Faith.“ Sie schüttelten einander die Hand. „Ich war dummer Weise davon ausgegangen, dass Sie bereits zuvor über mein Kommen unterrichtet wurden.“
    „Marilyn ist manchmal ein wenig ... sagen wir ... zerstreut“, bemerkte Elaine, was ein unwilliges Grunzen bei Ian auslöste. Faith warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. Er war sich nicht ganz sicher, ob sie ihn tadeln wollte oder ein Lachen unterdrückte.
    „Ian, geh und bring Buster in den Stall. Das Essen ist auch gleich fertig.“ Elaine ergriff einen von Faiths Koffern und machte sich auf den Weg zur Veranda. Faith blieb jedoch noch einen Moment stehen wo sie war und nickte Ian freundlich zu.
    „Vielen Dank, Mr. Ridgley. Ich werde versuchen, Sam so gut ich kann zu helfen, ohne ihr die Ferien zu ruinieren. Es ist wirklich schade, dass sie nicht anwesend ist.“
    „Weil Sie nicht direkt mit dem Unterricht beginnen können?“, fragte Ian unfreundlich, Elaine warf ihm einen scharfen Blick zu. Faith sah zu ihm auf und schüttelte den Kopf, ihr Gesichtsausdruck war fast schon entschuldigend.
    „Oh nein. Ich hätte sie nur gern kennen gelernt. Außerdem ist es für einen Schüler natürlich angenehmer, nicht
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