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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus
Autoren: L Riley
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dem Haus abgestellte Limousine. »Sie lässt fragen, ob Sie sie hineingeleiten würden.«

    »Natürlich.« Kit sah Julia verwundert an, als der Fahrer zum Wagen zurückkehrte.
    »Mein Gott!«, ereiferte sich Julia. »Für wen hält sich diese ›Madam‹? Für die Queen?«
    »Komm, Schatz, lass uns die Zähne zusammenbeißen und die Sache über die Bühne bringen, ja?« Kit drückte ihre Hand und ging mit ihr die Stufen hinunter.
    Sie warteten darauf, dass der Chauffeur die Wagentür mit den getönten Scheiben öffnete.
    Julia bekam große Augen und stieß einen Freudenschrei aus.
    »Lidia! Was machst du denn hier?«
    »Überraschung!« Lidia stieg aus und umarmte ihre Enkelin. »Ach, wie schön, so alt und reich zu sein, dass man zaubern kann mit Menschen!«
    Dann betrachtete sie zum ersten Mal das Gebäude.
    »Aha, Wharton Park. Ich stelle es mir oft vor. Es ist viel prächtiger, als ich denke.« Sie wandte sich Julia mit einem Augenzwinkern zu. »Kein Wunder, dass es gewinnt gegen mich!« Sie hakte sich bei Kit unter. »Bringt mich hinein und zeigt mir alles. Anschließend erkläre ich.«
     
    Nach der Besichtigung zogen sie sich in die Bibliothek zurück, und Lidia ließ ihren Chauffeur eine Flasche besten Champagner aus der Limousine holen.
    »Auf das Haus, das unser Leben beeinflusst: auf Wharton Park!«
    Julia und Kit stießen mit ihr an. »Auf Wharton Park!«, wiederholten sie.
    »Ich möchte euch Plan erklären«, begann Lidia. »Julia, du weißt, dass ich sehr reiche Frau bin wegen meinem Mann. Sehr reiche Frau«, betonte sie. »Bevor ich dich kenne, Julia,
denke ich, ich gebe Geld meiner Familie und Wohltätigkeitsorganisationen, die ich unterstütze. Aber jetzt habe ich plötzlich Erbin, und ich ändere mein Testament. Ich hinterlasse das meiste dir.«
    »Oma, das ist wirklich sehr nett von dir, aber …«
    »Lass mich ausreden. In Bangkok sagst du mir, Wharton Park wird verkauft, weil ihr Schulden nicht abzahlen und Haus nicht renovieren könnt. Also kaufe ich es.« Lidia klatschte vor Freude in die Hände.
    »Du möchtest hier leben?«, fragte Kit verwirrt.
    »Nein, Kit. Julia weiß, dass ich Kälte hasse. Ich bin eure Vermieterin. Ihr lebt hier. Ich vertraue euch Geld an für Bezahlung von Schulden und Renovierung von Haus. Natürlich ist das auch für euch und neue Generationen«, fügte sie hinzu. »Bei meinem Tod gehört Wharton Park dir, Julia.«
    »Gütiger Himmel!«, rief Kit aus. »Das ist sehr großzügig, Lidia.«
    »Ich finde, es ist guter Scherz.« Lidias bernsteinfarbene Augen begannen zu funkeln. »Armes Thaimädchen, von Besitzer dieses Hauses in Stich gelassen, kauft es fast fünfundsechzig Jahre später für Enkelin. Ist doch lustig, oder?«
    Julia nickte.
    »Perfekt«, verkündete Lidia mit einem zufriedenen Lächeln. »Wenn Julia dich heiratet, Kit, ist meine Enkelin endlich Lady Crawford von Wharton Park. Und die Reise, die Harry und ich vor so vielen Jahren beginnen, ist zu Ende. Ich hoffe, euch gefällt meine Idee.« Sie sah Julia an.
    »Bist du sicher, dass du das möchtest?«, fragte Julia.
    »Julia, sehr sicher. Kit, gefällt dir mein Plan?«
    »Wir wissen alle, dass dieses Gut von Rechts wegen sowieso Julia gehört«, antwortete Kit und ergriff Julias Hand. »Und ich würde gern bleiben und meinen Teil dazu beitragen,
dass Wharton Park wieder im alten Glanz erstrahlt. Ich liebe das alte Gemäuer auch. Das ist wirklich ein sehr großherziges Angebot, Lidia.«
    »Ich möchte nur gelegentlich als euer Gast hier sein und meine englische Familie kennenlernen. Deinen Vater, Julia, und natürlich Elsie, die sich so liebevoll um meine Tochter kümmert.«
    »Aber natürlich«, sagte Julia. »Wann immer du willst. Ich habe Elsie von dir erzählt; sie würde dich gern kennenlernen.«
    »Gut, Diskussion zu Ende«, meinte Lidia. »Sag ja, Kit, dann kann ich Papiere unterschreiben, bevor ich nächste Woche nach Thailand zurückfliege.«
    »Selbstverständlich schlage ich ein«, antwortete Kit. »Wer könnte einem solchen Angebot widerstehen?«
    »Und du, Julia?«, fragte Lidia.
    »Ich liebe dieses Haus so sehr, Lidia, dass es mir sehr schwerfallen würde, nein zu sagen. Ich kann unser Glück nur noch nicht fassen. Danke, Lidia.« Julia stand auf und umarmte sie.
    »Eine Bitte, Julia«, sagte Lidia und fasste Julia an den Händen. »Gehen wir in Salon. Ich möchte dich auf Harrys schönem Flügel spielen hören.«
    Im Salon setzte Julia sich ans Klavier. Kit beobachtete, wie Lidia Tränen in
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