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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust
Autoren: Henka Sandra
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Aufgeregt wiederholte Aaron seine einladende Geste mehrfach und wandte sich an Beth. „Wie heißt du jetzt eigentlich?“
    „Den Familiennamen Hart möchte ich keinesfalls weiter tragen, weil Blanche und Mantis sich ohnehin Decknamen zugelegt hatten. Alles an ihnen war falsch“, antwortete Beth bedrückt.
    Sie verabscheute Mantis, aber um ihre Ziehmutter trauerte sie trotz allem. Blanche traf keine Schuld. Ihr Kinderwunsch war quälend stark gewesen, und sie hatte nur aus Angst vor ihrem Mann geschwiegen. Blanche war nur eine Mitläuferin gewesen.
    „Velázquez klingt so fremd“, fuhr sie nachdenklich fort und trat, gefolgt von Kade, ins Haus ein. „Wahrscheinlich werde ich trotzdem meinen Pass in Ana Velázquez ändern lassen, möchte aber Bethany als Rufnamen behalten. Wo ist Joey?“
    „Er ist bei Dustin, seinem besten Freund“, antwortete Aaron und fügte leiser hinzu: „Damit wir in Ruhe reden können.“
    Während Sadie die Tür schloss und in die Küche ging, fragte sie: „Wie habt ihr beiden, du und Aaron, euch nach all den Jahren eigentlich wiedergetroffen?“
    „Das ist eine lange Geschichte.“ Hilfe suchend ergriff Bethany Kades Hand und hielt ihn davon ab, Aaron ins Wohnzimmer zu folgen und sie mit Sadie und ihrer brisanten Frage allein zu lassen.
    Den ungewöhnlichen Undercover-Einsatz des FBIs und sowohl das Überwachungsvideo aus der Jamaica Plain Shopping Mall als auch die Fotos, die Kade von ihr und Aaron vor dem Fort Hill Tower geschossen hatte, hatten alle Beteiligten glücklicherweise aus den Medien fernhalten können.
    Es war nur publik geworden, dass Mantis Hart und Daryl Veasey unter dem Deckmantel von Maternity Help einen Babyhandel betrieben hatten und Mantis einen Säugling – Ana alias Bethany – für seine Frau geraubt hatte, weil Blanche unfruchtbar gewesen war und der unerfüllte Kinderwunsch sie belastete. Sie hatte Gebärmutterkrebs bekommen, war jedoch nach dem Entfernen der Gebärmutter geheilt, zumindest vom körperlichen Leiden. Ihr seelisches hatte damit erst begonnen.
    Das adoptierte Kind, Bethany, hatte Blanche Hart zwar über die Angst, der Krebs könnte zurückkehren, hinweggeholfen und sie kurzfristig aus ihrer selbst gewählten Isolation herausgeholt, doch die sexuellen Probleme mit Mantis nahmen zu und das schlechte Gewissen, eine spanische Familie getötet und ihr Baby einfach mitgenommen zu haben, lastete schwer auf ihrer Seele, obwohl es Mantis‘ Tat gewesen war. Ihr Verbrechen war zu schweigen. Das brachte ihre Ängste zurück, die sie wieder in die Isolation führten.
    „Dinner ist für sechs Uhr eingeplant. Bis dahin haben wir noch zwei Stunden Zeit“, meinte Sadie und holte eine Blumenvase aus dem Unterschrank. „Soll ich Kaffee kochen?“
    Beth und Kade betraten hinter ihr das Wohnzimmer, wo Sadie die Vase mit dem Strauß auf den Tisch stellte. Aaron beobachtet sie dabei nervös.
    Sie hatten abgesprochen, seiner Frau nichts von den Highland-Park-Fotos zu erzählen, da die Bilder für die Ermittlung und die Zusammenhänge nicht wichtig gewesen waren, aber das Video musste zur Sprache gebracht werden. Alle hofften, dass Sadie nicht eifersüchtig reagieren würde, da es vor sechs Jahren aufgenommen worden war und Beth nun eine glückliche Partnerschaft mit Kade führte. Zu sehen würde Sadie die Aufzeichnung aber keinesfalls bekommen, da waren sich alle einig.
    „Gerne“, antwortete Beth und nahm neben Kade auf der Couch Platz.
    Sie kuschelte sich in seine Arme, denn er gab ihr Halt. Aber sie brauchte sich ohnehin keine Sorgen zu machen, denn er hatte sich dazu bereit erklärt, die Berichterstattung zu übernehmen.
    Von nun an würde er immer für sie da sein. Er hatte versprochen, sie nie wieder anzulügen und zu hintergehen und ihr bei der Suche nach ihrer Familie zu helfen. Sobald das Urteil über Mantis Hart und Daryl Veasey gefällt war und sie den Umzug nach Washington D.C., wo sie endlich seine Eltern, Mary und Russel Newcombe, kennenlernen würde, hinter sich gebracht hatten, planten sie nach Spanien zu fliegen und Nachforschungen anzustellen.
    Glücklich musterte Beth ihn. Er hatte grüne Augen, denn er trug keine braunen Kontaktlinsen mehr. Die Haare färbte er sich nicht mehr braun, sodass sie mittlerweile dunkelblond waren, und um Solarien machte er einen großen Bogen. Er sah so noch besser aus, fand Beth, denn er besaß eine natürliche Frische und Vitalität.:
    Sie spürte, wie ihr Herz einen Takt schneller schlug, als er ihren Blick
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