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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
Autoren: Commander James Barrington
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Merkmale, anhand derer sie hätten identifiziert werden können, waren entfernt worden. Ausgerüstet waren sie mit Dieselmotoren, größeren Treibstofftanks für Langstreckenfahrten, Wasserbehältern, Notrationen – obgleich niemand ernsthaft annahm, irgendwann genügend Zeit zum Essen zu haben -, mit besonders leistungsfähigen Satellitennavigationssystemen und reichlich Munition für die Half-inch M2 Browning Maschinengewehre. Außerdem verfügten sie über 40-mm-Mark-19-Granatwerfer und Milan Panzerabwehrraketen.
    Das Flugzeug der 47 Squadron Special Forces war mit randvollen Tanks vor knapp einer Stunde in Meknes gestartet und hatte in etwa 10 000 Fuß Flughöhe Kurs nach Osten genommen. Und jetzt befand die Maschine sich, wie Richter der Neigung des Bodens und dem Knacken in seinen Ohren entnehmen konnte, in einem steilen Sinkflug.
    »Grenze in zehn«, meldete der Pilot lakonisch über das Intercom, und die Hercules schwenkte nach Backbord, während sie sich bei 200 Fuß aufrichtete. Zehn Minuten später meldete sich der Pilot abermals. »Willkommen in Algerien, Gentlemen. Im Augenblick brechen wir internationales Recht, und es dürfte ein wenig holprig werden.«
    Richter grinste den Mann an, der neben ihm saß. »Und los geht’s«, brüllte er.
    Colin Dekker lächelte, verzichtete jedoch auf einen Kommentar. Klein von Wuchs, drahtig und gedrungen wie viele Angehörige des SAS, bekleidete er den Rang eines Captain der Royal Artillery und war Kommandeur des Troop 3, D Squadron, 22nd Special Air Service Regiment. Er hatte außerdem die Leitung über diese Mission und benutzte eine Bleistiftlampe, um das mit hoher Auflösung geschossene Satellitenfoto von ihrem Zielobjekt zu studieren. Er tat dies aus reiner Gewohnheit und nicht so sehr wegen einer speziellen Notwendigkeit – die acht SAS-Männer hatten sich während der Vorbereitung auf ihren Einsatz in Hereford sämtliche verfügbaren Landkarten und Fotografien aufs Genaueste angesehen und auf dem Flug nach Marokko genügend Zeit gehabt, um sich die Route und das Gelände einzuprägen. Aber Dekker war ein Profi, und Profis werden nicht müde, alles immer wieder aufs Neue zu überprüfen.
    Das letzte Mal hatte Richter in Frankreich mit dem Special Air Service zusammengearbeitet, und zwar bei höchst kritischen Missionen. Diese Operation hingegen barg nur ein geringes Risiko und war relativ überschaubar. Wie hatte der Briefing Officer – ein schlaksiger bebrillter Bürohengst von Vauxhall Cross – es so nett ausgedrückt? »Sie fliegen rein, schauen sich um und fliegen raus. Der reinste Spaziergang.«
    Es hatte im Briefing Room in Hereford so simpel geklungen, aber beide, Richter und Dekker, wussten aus direkter persönlicher Erfahrung, dass die einfachste Operation sich innerhalb eines Augenzwinkerns in ein Desaster verwandeln konnte und es häufig auch tat. Daher überprüfte Dekker das Foto abermals und hielt Ausschau nach allem, was sie vielleicht bisher übersehen hatten.
    Der Pilot hatte mit seiner Prophezeiung, was ihren weiteren Flug betraf, nicht übertrieben. Richter hatte keine Ahnung, ob es an der Hitze lag, die aus der Wüste aufstieg, oder an Scherwinden oder irgendetwas anderem, aber die Hercules bockte heftig, während sie nach Osten flog. Und die ruckartigen Kursänderungen, die der Pilot ständig vornahm, machten den Flug nicht angenehmer. Aus naheliegenden Gründen war im Zuge der Planung der Route nach Algerien besonders darauf geachtet worden, dass jede militärische Einrichtung und sogar jede von den Satelliten identifizierte menschliche Ansiedlung gemieden wurde und sie gleichzeitig eine geringe Flughöhe einhielten, um nicht vom Radar erfasst zu werden. Das Ergebnis war eine Flugroute, die dem gewundenen Weg einer betrunkenen Schlange ähnelte, da der Pilot kaum einmal länger geradeaus und mit konstanter Flughöhe fliegen konnte, sondern ständige Schwenks machen musste, um die ein oder andere potenzielle Gefahr zu meiden.
    »Ich gehe mal nach vorne«, sagte Richter zu Dekker, der mit einem Kopfnicken signalisierte, dass er verstanden hatte.
    Richter öffnete seinen Sitzgurt, erhob sich und tastete sich nach vorne. Für ihn bestand keine Notwendigkeit, das Cockpit aufzusuchen, doch wie viele qualifizierte Piloten war er ein schlechter Flugpassagier. Er wusste, dass die beiden Männer in den Pilotensesseln, die für diesen Einsatz der Special Forces ausgewählt waren, zur Creme der Royal Air Force gehörten, dennoch hätte er die
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