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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste
Autoren: Mary Scott
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Onkels und las seine Gedanken mit einer Leichtigkeit, die ihn noch sehr beunruhigen sollte: »Hoffentlich stören dich Hunde nicht. Cyril ist eine so treue Seele.«
    »Cyril? Seltsamer Name für einen Hund.«
    »Alan Winter hat ihn so getauft, weil er behauptete, er sehe einem merkwürdigen Schulkollegen ähnlich. Alan ist unser nächster Nachbar, und wir haben ihn sehr gern. Und Cyril ist uns ebenfalls ans Herz gewachsen. Eigentlich ist er ein armer herumstreunender Hund gewesen. Wir haben ihn eines Abends auf dem Heimweg von Marston auf der Straße aufgelesen. Er war überfahren worden, und kein Mensch hatte sich darum gekümmert, ob er vielleicht verletzt war. Wir sind damals zurückgefahren und haben die Sache der Polizei gemeldet, aber er hatte kein Halsband. Auch hat sich kein Besitzer gefunden, obwohl wir eine Anzeige aufgaben. Ein Bein war gebrochen. Alan hat es geschient, und heute hinkt Cyril kaum noch. Das war vor zwei Jahren, jetzt gehört er zur Familie.«
    Nach Art der Hunde wußte Cyril genau, daß von ihm die Rede war. Er erhob sich, sah seiner Herrin geradezu anbetend ins Gesicht, wedelte mit dem Schwanz und suchte ganz offensichtlich mit dem Neuankömmling Bekanntschaft zu schließen. Robert betrachtete ihn mit Unbehagen, streckte dann aber — da offenbar irgendeine Freundlichkeit erwartet wurde — zögernd die Hand aus, tätschelte ihn sachte und murmelte: »Guter Hund. Brav.«
    Cyril setzte sich sofort hin und bot ihm die rechte Pfote. Dora sah es mit Vergnügen. »Das soll heißen, daß er dich akzeptiert. Er möchte, daß du ihm die Pfote schüttelst.« Robert war das klar gewesen, doch hatte er gehofft, einer solchen Begrüßung zu entgehen...
    Draußen sagte Judy zu Terry: »Du hast aber gründlich danebengetroffen. Keine Spur von fett. Schrecklich vornehm und ziemlich einschüchternd.«
    »Ja, wirklich. Ich habe über die Hecke geblickt. Gutaussehender alter Knabe. Jeder Zoll ein englischer Internatslehrer. Ob wir wohl seinen Erwartungen entsprechen?«
    »Wir müssen es versuchen. Es ist schrecklich wichtig. Daß er aber auch ausgerechnet zu einem Zeitpunkt kommen mußte, da kein Penny im Haus ist!«
    Terry sah sie gutmütig an. »Versuch nicht, ihm schmutzige Motive anzudichten. Schließlich wollte er schon früher mal kommen, wurde aber immer davon abgehalten.«
    Doch sie schüttelte verzweifelt den Kopf. »Natürlich steckt das verdammte Geld dahinter. Das ist der wahre Grund.«
     
     

2. Kapitel
     
    Es war jedoch nicht der einzige Grund.
    Vor einem Monat waren urplötzlich Schwierigkeiten in Roberts Leben aufgetreten, als Mrs. Mills, seine Haushälterin, ihm einen Brief brachte, der an jenem Tag mit der Morgenpost gekommen war. Sie war in Tränen aufgelöst, was an sich schon ein Phänomen war, denn Robert hatte ein solch unziemliches Zurschaustellen von Gefühlen während der ganzen zwanzig Jahre ihres Zusammenlebens nicht zu sehen bekommen.
    »Lesen Sie! Ach, nie hätte ich gedacht, den Tag zu erleben... Immer habe ich gesagt, meine Pflicht und mein Glück liegen bei Ihnen.«
    Das klang unheilvoll. Vor einem Jahr, kurz vor seiner Pensionierung und der Rückkehr nach Neuseeland ins Haus seines Vaters, die er immer schon geplant hatte, ließ Mrs. Mills fröhlich verlauten: »Natürlich werde ich Sie nicht verlassen. Nach all diesen Jahren — wer denkt da an so was?« Und dann hatte sie ihn daran erinnert, daß ihr einziges Kind vor zehn Jahren geheiratet hatte und ebenfalls nach Neuseeland gegangen war.
    Damals hatte diese Tatsache wie ein Glücksfall ausgesehen. Heute war es ein Unglück, denn bei der Tochter hatte sich ein Schatten auf der Lunge gezeigt, und sie schrieb nun: »Der Arzt meint, ich müsse mich ein halbes Jahr ausruhen und danach noch ein ganzes Jahr sehr schonen. Wie soll ich das aber mit drei Kindern schaffen, da Ken doch den ganzen Tag außer Haus ist? Mami, deswegen schreibe ich Dir und bitte Dich, mir zu helfen. Schließlich ist Blut kein Wasser, und Dein Mr. Macalister kann für diese Zeit jemand anderen suchen.«
    Das war wahrhaftig ein Schlag, für Mrs. Mills nicht weniger als für ihren Arbeitgeber. Robert faltete den Brief langsam zusammen und sagte: »Sie müssen natürlich gehen. Wie Ihre Tochter ganz richtig sagt, ist Blut dicker als Wasser.«
    »Davon habe ich in den zwanzig Jahren, die ich bei Ihnen bin, nichts gemerkt. Daphne ist nie ein anhängliches Kind gewesen — es sei denn, sie hat etwas gewollt.«
    »Nun ja, jetzt braucht sie Sie eben. Von
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