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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
Autoren: Jennifer Wolf
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wimmerte ich und vergrub mein Gesicht an seinem Hals, während mein Mann und Aisha besorgte Blicke tauschten. Meine Freundin streichelte tröstend über seinen Rücken. Sie war wirklich die Freundin, die man in schweren Stunden bei sich haben wollte. Nichts gegen Eva, aber Aisha war in solchen Situationen einfach … wie soll ich es sagen? Feinfühliger! Eine amethystfarbene Träne rollte Elias‘ Wange hinunter, als er mich wieder ansah. Seine Augen färbten sich pechschwarz.
    »Was fehlt Calimero denn? Miriam, sprich mit mir«, flehte er mich an. Ich brachte kein Wort heraus und Gott sei Dank kam Aisha mir zu Hilfe. Dr. Bruhns traute sich wohl nicht, sich in ein königliches Gespräch einzumischen.
    »Elias, der menschliche Teil eures Babys scheint geistig behindert zu sein«, sagte Aisha. Ich starrte meinen Mann an und wartete auf eine Reaktion. Elias runzelte die Stirn und sah meine Freundin abwartend an.
    »Aber der Vampir scheint das mit genügend Blut in den Griff zu bekommen. Mit etwas Glück kann Klein-David ein ganz normales Leben führen.«
    Elias schloss die Augen und rieb sich mit einer Hand über das Gesicht.
    »Was können wir tun?«, fragte er an Dr. Bruhns gerichtet.
    »Nun, eine Abtreibung …«
    »… kommt nicht in Frage«, fiel ihr Elias forsch ins Wort. »Eine Behinderung ist nichts, was wir nicht handhaben können.«
    Ich drückte bestätigend seine Hand.
    »Ich wollte sagen, dass es dafür bereits zu spät ist«, rechtfertigte sich die Ärztin leise. »Ansonsten können wir nur hoffen.«
    »Und beten«, flüsterte Elias und musterte einen Moment lang den Boden. Seine Hände waren plötzlich wieder ganz ruhig. Die Rolle des Ehemannes und Vaters war ihm wirklich wie auf den Leib geschneidert und er fühlte sich wohl darin. Ich musste lächeln, auch wenn die Situation keinen Anlass dazu gab. Elias‘ Miene verfinsterte sich und er sah die Ärztin forschend an.
    »Könnte der Sturz am Flughafen dafür verantwortlich sein?«
    Herr im Himmel, bitte lass ihn nicht Dr. Bruhns’ Gedanken lesen! dachte ich. Die Vampirin schüttelte den Kopf und blieb todernst.
    »Unmöglich, ich gehe davon aus, dass es an der Verbindung von Gestaltwandler und Vampir liegt.«
    Elias nickte verstehend und schenkte mir wieder seine Aufmerksamkeit. Er war viel zu besorgt, um sich wirklich zu konzentrieren.
    »Schau mal, deine Nase!«, freute sich Aisha und reichte uns im Auto die Ultraschallaufnahmen nach hinten. Kritisch musterte mein Mann das Bild.
    »Ich finde, er sieht wie Miri aus.«
    »Und ich finde«, sagte ich und kuschelte mich an meinen Mann, »dass er wie ein Alien aussieht.« Ich brauchte jetzt dringend Elias‘ Nähe.
    »Dir ist schon bewusst, dass du hier von unserem Baby sprichst?« Mein Vampir sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Und? Schaut trotzdem aus wie ein Alien.«
    Aisha fädelte das Auto in den Stadtverkehr ein und schenkte unserem Bodyguard ein verhaltenes Lächeln. Dass er jetzt neben ihr saß, passte ihr nicht so recht, aber sie hatte aus Höflichkeit nichts gesagt. Sie gab sich alle Mühe, die Vampire so zu akzeptieren, wie sie waren. Aber auch mir waren die roten Augen am Anfang etwas gruselig vorgekommen. Inzwischen hatte ich aber die Assoziation Rot = Blut in Rot = Liebe umgewandelt. Auch wenn Elias‘ Augen nach der Krönung fliederfarben geworden waren, war meine angeheiratete Familie immer noch rotäugig. Ich sah in Elias‘ angespanntes Gesicht und ergriff seine Hand.
    »Du hättest nicht kommen müssen.«
    »Miriam!« Er lachte etwas verkrampft. »Man sagte mir, dass du beim Arzt zusammengebrochen wärst. Wie hätte ich da bitte einfach nichts tun können?«
    »Keine Ahnung.« Ich zuckte mit den Schultern, während Elias den Kopf über mich schüttelte. »Aisha war doch bei mir.«
    »Immer zur Stelle«, trällerte diese hinterm Steuer und versuchte gute Laune zu verbreiten. Ich rechnete es ihr hoch an, denn alles würde gut werden. Es musste einfach so sein.
    »Sag mal, kennst du einen süßen, schnuckeligen Vampir, den wir mit ihr verkuppeln können?«, fragte ich Elias und versuchte meine Gedanken von Calimero abzulenken. Auch wenn mir die Tatsache, dass er krank war, wie ein Kloß im Hals steckte.
    »Erschieß mich bitte, wenn ich anfange meine Geschlechtsgenossen als süß und schnuckelig zu bezeichnen. Und vergiss bitte nicht, eine Silberkugel zu benutzen.«
    Ich boxte seinen Oberarm.
    »Hey! Tu wenigstens so, als hätte dir das wehgetan.«
    Halbherzig rieb er sich den
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