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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz
Autoren: Michael Wagner
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wir kennen das schon, Stümper und Trottel. Sie wiederholen sich. Gute Fahrt, Herr Professor. Ach ja, was passiert eigentlich mit einem Dekan, der des Mordes überführt ist“, fragte er an Hell gewandt.
    Lachend.
    Er bäumte sich auf, der Beamte schob den schmächtigen Mann ohne große Probleme aus dem Raum.
    Auch auf Hells Gesicht verschaffte sich ein kleines Grinsen Raum.
    „ Erledigt“, sagte er, „Den Rest müssen die Gerichte übernehmen. Wir haben unseren Part durchgeführt.“
    Aus dem Beobachtungsraum kamen Dr. Leck und Klauk.
    „ Den haben wir“, sagte Klauk triumphierend. Er und Wendt klatschten sich ab.
    Franziska legte ihren Arm um Hells Schulter und küsste ihn auf den Mund.
    „ Hervorragend“, sagte sie und in ihren Augen sah Hell Stolz.
     

    Livré tobte weiter. Sein Anwalt legte noch auf der Treppe des Präsidiums sein Mandat nieder.
    *
    Ohne große Probleme brachten Hell und Brigitta Hansen die Pressekonferenz hinter sich. Gauernack war seit Tagen krankgeschrieben. Er hatte Grippe. Daher tauchte er nicht mehr auf. Hell hatte schon Befürchtungen, es hätte etwas mit den Andeutungen des Journalisten zu tun gehabt.
    Der Andrang der Pressevertreter war groß.
    Als Hansen den Namen Livré fallen ließ, ergoss sich ein wahres Blitzlichtgewitter über die Bühne, die wie immer an derselben Stelle aufgebaut war. Ein Professor der Universität Bonn als Verdächtiger in einem Mordfall. Das gab es nicht so häufig.
    Die Oberstaatsanwältin beantwortete mit stoischer Geduld die vielen Fragen zu den Ermittlungsergebnissen.
    Adelberg, als der Täter, der die spektakulären Entführungen und Morde begangen hatte, geriet da fast in den Hintergrund.
    Die paar Fragen, die zu seiner Person kamen, beantwortete Hell in gewohnt sicherer Manier. Ebenso war Heinz-Theo Walters schon fast vergessen bei den Presse-Vertretern. Sein Tod hatte keine gesellschaftliche Relevanz mehr, nachdem er als Mörder beschuldigt wurde. So schnell ging das.
    Zum Schluss bedankte sich die Oberstaatsanwältin noch namentlich bei Hells komplettem Team.
    Die standen verstreut unter den Zuschauern. Ebenso Franziska Leck, die mit großem Stolz ihren Oliver Hell betrachtete.
    Noch vor Monatsfrist hatte sie gedacht, er würde eine ganze Weile brauchen, bis er wieder voll einsatzfähig sein würde. So sehr verletzt war seine Seele durch die Schläge, die ihm Guseinov zugesetzt hatte. Es gab Polizisten, die nach so einem Trauma nie mehr in die Spur kamen.
    Noch in der Nacht, als sie in Decken gehüllt, am Nordseestrand bei Fedderwardersiel saßen, befürchtete sie, so etwas könne auch Hell widerfahren.
    Doch sie hatte sich getäuscht. Auch Profiler machten Fehler. Diesen Fehler hatte sie gerne begangen.
    Hell hatte sie unter den Journalisten erst sehr spät entdeckt. Er sah sie lächeln.
    Und sie sah ein Lächeln in seinen Augen. Nur für sie.
     
    *
    Montagmorgen war Klauk der erste Beamte im Präsidium. Hell hatte ihm die Ehre übertragen, das erste Verhör mit Ingo Adelberg zu führen. Er selbst frühstückte noch mit Franziska Leck und Christoph.
    Klauk hatte sich akribisch vorbereitet. Schon vorher war er ins Krankenhaus gefahren. Vor ihm im Ordner lag die Aussage von Roslana Wlodarczik.
    Ebenso hatte er den vorläufigen Abschlussbericht der KTU schon durchgearbeitet. Die Untersuchung der Wohnung von Frau Limperich hatte viele offene Fragen beantwortet. Man fand dort eine weitere Flasche mit Chloroform, so wie sie bei der Entführung von Frau Lindemann eingesetzt wurde. Ebenso die Zeitung, aus der die Buchstaben für den letzten Hinweis ausgeschnitten wurden. Auch fand sich die Reiseschreibmaschine, auf der alle Hinweise geschrieben wurden.
    Dr. Stephanie Beisiegel und Dr. Plasshöhler versprachen, die Obduktion von Heinz-Theo Walters noch am frühen Vormittag abzuschließen.
    Günther Adelbergs Mumie wurde zur erneuten Beerdigung freigegeben.
    Simon Vandenberg blieb in Gewahrsam. Es bestand Fluchtgefahr.
     

    Klauk war zufrieden mit diesen Nachrichten. Hell würde es ebenso sein.
     

    Als Ingo Adelberg ihm schließlich gegenübersaß, warf er alle Planung über Bord.
    „ Wissen Sie Herr Adelberg, was mich schon die ganze Zeit beschäftigt. Viel mehr als ihr Motiv und die Ausführung?“, fragte er den überraschten Mann, der ihm noch ohne Anwalt gegenübersaß. Der steckte im üblichen Montags-Stau fest.
     

    Adelberg überlegte, ob das eine Falle sein könnte. „Nein“, antwortete er zögernd.
    Klauk schob den Aktenordner von
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