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Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Titel: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs
Autoren: Justus Richter
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Hörweite einer oder mehrerer Frauen oder eines oder mehrerer Kinder unanständige, unmoralische, obszöne, vulgäre, beleidigende oder herabwürdigende Worte zu verwenden.
    Gesetzbuch des Staates Michigan, erlassen 1897, in allen Fassungen bis zum Jahr 2002 enthalten. Damals erhob ein Berufungsgericht eine auf diesem Gesetz basierende Geldstrafe von dreihundert Dollar, woraufhin das oberste Gericht des Staates den Paragraphen überprüfte und einstimmig dem Parlament zur Streichung empfahl. Die Senatoren Michigans folgten der Empfehlung. Eigentlich schade, denn hätte man diesen Erlass konsequent verfolgt, wären viele Gemeinden in Michigan heute finanziell wesentlich besser gestellt.
    Platz 9
    Der Passus »bis dass der Tod euch scheidet« ist nicht jedem Heiratswilligen in letzter Konsequenz klar. Keinen Zweifel jedoch kann es daran geben, dass jeder Mann, der eine Ehe eingeht, damit auch eine gewisse Verantwortung auf sich nimmt. Ganz besonders gilt dies für den amerikanischen Bundesstaat Utah:
    § Begeht eine verheiratete Frau jedoch ein strafbares Delikt in Gegenwart ihres Ehemannes und kennt der Ehemann der Straftäterin die Strafbarkeit ihrer Handlung, so ist er als Mittäter der strafbaren Handlung anzusehen und nach § 64, Abs. 2 ff, Sec. Penal Code of Utah, zur Rechenschaft zu ziehen.
    Dieses Gesetz, frei nach dem Motto »Ehe heißt Mitschuld« – oder auch: »mitgefangen, mitgehangen«, existiert in Utah bis zum heutigen Tag.
    Platz 8
    § (…) Es ist dem Ehemann jedoch untersagt, seine Ehefrau für die vorgenannten Verfehlungen oder Verletzungen des Eherechtes oder möglicher ehelicher Verträge und Verpflichtungen häufiger als ein Mal innerhalb von vier Wochen körperlich zu züchtigen.
    Diese Verordnung, wonach ein Ehemann seine Frau »nur« ein Mal im Monat schlagen darf, fand sich bis 1986 in einem umfangreichen Paragraphenwerk zum Thema Eheleben im Bundesstaat Arkansas. Die Amerikaner sind mit einem solchen Gesetz übrigens nicht allein: Zur Wahrung der nächtlichen Ruhe und Ordnung war es bis vor dreißig Jahren Ehemännern in London nur bis 21 Uhr gestattet, ihre Gattinnen zu prügeln. Ja, ja – the british way of Humanismus, die feine englische Art.
    Platz 7
    § Dem Erblasser steht es frei, in der Abfassung seines letzten Willens seinen Grundbesitz auf der Insel einem oder mehreren leiblichen oder nicht ehelich geborenen Nachkommen zu hinterlassen, vorausgesetzt, die Erbnehmer sind männlichen Geschlechts.
    Dieses Gesetz, das auf der kleinen britischen Kanalinsel Sark bis zum Jahr 1999 Gültigkeit hatte, schloss die Töchter grundsätzlich von der Möglichkeit aus, Land zu erben. Es wurde 1999 aufgehoben, weil eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof angedroht worden war. Nach wie vor gilt jedoch auf Sark, dass eine Ehescheidung nur ausgesprochen werden kann, wenn einer der Partner die Insel zuvor mindestens ein Jahr lang verlassen hat.
    Platz 6
    § Vor Antritt der Prüfung zum Erhalt der Fahrerlaubnis sind alle Personen weiblichen Geschlechts gynäkologisch von einem auf Gynäkologie spezialisierten Amtsarzt untersuchen zu lassen. (…) Das Ablegen der Prüfung ist nur mit einer Untersuchungsbestätigung sowie der entsprechenden Unbedenklichkeitserklärung des betreffenden Arztes gestattet.
    Beim Erlass dieser Verordnung aus Litauen aus dem Jahr 1996 wurde argumentiert, dass bestimmte frauentypische Beschwerden zu Ohnmachtsanfällen am Steuer führen könnten. Die Verordnung wurde im Jahr 2002 dennoch wieder gestrichen.
    Platz 5
    Das folgende Gesetz wird vor allem dann unglaublich interessant, wenn sich Mann und Frau in einer langen Ehe auseinandergelebt haben, die Scheidung anstreben und sich daranmachen, die Eigentumsverhältnisse zu klären:
    § (3) Das Kopfhaar der Ehefrau unterliegt der Obhut und befindet sich im unmittelbaren Eigentum des Ehemanns.
    (4) Die Ehefrau ist verpflichtet, den Ehemann darüber in Kenntnis zu setzen (…) und eine entsprechende Erlaubnis einzuholen, wenn sie die Menge ihres Kopfhaares verringern will.
    (6) Es ist der Ehefrau freigestellt und bedarf keiner Unterrichtung des Ehemanns oder der Erlaubnis desselben, wenn die Ehefrau ihr Kopfhaar in einer anderen Fassung oder Farbe tragen will und eine entsprechende Veränderung selbst vornimmt oder vornehmen lässt.
    Dieses Gesetz steht im Familienrecht des Staates Michigan, das wiederum ein Teilgebiet des Zivilrechts ist. Das Gesetz, das das Eigentum am Haar der Frau dem Manne zuweist, existiert noch heute.
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