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October Daye: Nachtmahr (German Edition)

October Daye: Nachtmahr (German Edition)

Titel: October Daye: Nachtmahr (German Edition)
Autoren: Seanan McGuire
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kehrte ihn in eine Kiste, bevor er mich stechen konnte. »Es gibt keine Gesellschaft zur Rettung der Barghests. Ich glaube nicht, dass es die ehrwürdige Dame Altair kümmert, was wir mit ihnen anstellen, solange sie nur weg sind, wenn wir hier verschwinden.«
    »Gut«, sagte Danny, ließ seine beiden in eine Kiste plumpsen und verschloss sie. »Ich nehme sie.«
    »Was?« Ich wandte mich um, starrte ihn an und wich einem Barghest aus, der mir an die Waden wollte. »Wie viele?«
    »Alle.« Er griff sich den nächsten. Das Geschöpf wand sich in seinen Händen und versuchte ihn in die Schulter zu stechen. Er lächelte nachsichtig. »Ich glaube, er mag mich.«
    »Danny … «
    »Ich selbst behalte nur ein Pärchen. Wenn es keine Rettungsgesellschaft gibt, muss sich doch jemand um die kleinen Kerle kümmern.« Er ließ den Barghest, den er hielt, in eine Kiste gleiten und ignorierte dessen unablässigen Versuche, ihn zu stechen. »Wie wär’s damit: Statt das Honorar mit mir zu teilen, bezahlst du mich für meine Hilfe, indem du mir die Barghests überlässt.«
    »Und ich dachte schon, du willst einfach kein Geld von mir annehmen.«
    »Giftige Monstrositäten sind kein Geld.«
    Ich musste lachen. »Du hast gewonnen.« Irgendwie schafften wir es, den ganzen Wurf ohne ernsthafte Verletzungen zu überwältigen und einzusperren. Ich legte meinen Kescher auf den Boden und inspizierte die Kisten. »Sieht nach vierzehn aus. Sie sind nicht gerade glücklich da drin.«
    »Das wärst du auch nicht«, sagte er. »Was, glaubst du, ist ihrer Mama zugestoßen?« Barghests sind bekannt dafür, wie leidenschaftlich sie ihre Jungen beschützen. Ein Wurf ohne Mutter bedeutete, dass mit Sicherheit etwas passiert war.
    »Gift und Klauen schützen nicht vor dem Tod auf der Straße«, sagte ich. Barghests hatten eine fatale Vorliebe dafür, im Verkehr zu spielen. Dankenswerterweise waren die Nachtschatten immer zur Stelle, um den Dreck zu beseitigen, bevor die Menschen etwas davon zu Gesicht bekamen. »Das Versteck hier war ein Glücksfall für den Wurf, auch wenn sie eine ziemliche Verwüstung angerichtet haben, bevor die ehrwürdige Dame Altair mich rief.«
    »Es ist wirklich eine ganz neue Welt«, sagte er traurig. Dagegen konnte ich nichts sagen.
    Bis vor ein paar Jahrtausenden, als Faerie noch Macht in der Welt besaß, hatten Kreaturen wie die Barghests die Moore bevölkert und nichts gefürchtet außer Jagdgesellschaften und größeren Raubwesen. Seitdem hat sich viel geändert. Heute muss Faerie sich strikt verborgen halten, und immer mehr seiner Geschöpfe sterben allmählich aus. So gesehen waren die Barghests wahrscheinlich in Gefangenschaft am besten aufgehoben. Wenn Danny sich um sie kümmerte, mochten sie noch eine Chance haben.
    Nicht alle Bürger Faeries sind bei den Veränderungen so schlecht weggekommen wie seine Monster. Sicher, die Barghests waren früher frei und glücklich und konnten machen, was sie wollten, aber Leute wie ich und die meisten meiner Freunde wurden behandelt wie Aussätzige. Vorausgesetzt, es war uns überhaupt erlaubt zu leben. Seit die menschliche Zivilisation sich das meiste einverleibt hat, was einst den Fae gehörte, sind Wechselbälger zunehmend in die Fae-Kultur integriert. Man könnte das als fortschreitende Evolution betrachten. Wir sind halb menschlich, doch unsere Loyalität gehört Faerie. Das macht uns zu brauchbaren Werkzeugen in einer Welt, die heute nun mal Dinge wie Eisen und das Internet umfasst.
    Nicht dass ich persönlich fähig war, mit dem E-Mail-Account umzugehen, den mir Gräfin April O’Leary eingerichtet hatte. Trotz vieler »Technischer-Support-Telefonate«, untermalt mit Aprils gedämpftem Gekicher, blieb mir der Kram schleierhaft. Vierzehn Jahre an technologischem Fortschritt verpasst zu haben ließ mich manchmal hoffnungslos rückständig wirken. Glücklicherweise entwickelt sich Faerie langsam genug, dass kurze Ausfälle – wie anderthalb Jahrzehnte in einen Fisch verwandelt zu sein – weitgehend folgenlos bleiben. Denn gewisse Fähigkeiten verlernt man nicht, und dazu gehört eben auch die Beseitigung von Heimsuchungen durch nervtötende kleine Monster.
    Danny begann die verpackten Barghests zu seinem Taxi zu tragen, während ich die ehrwürdige Dame Altair aufspürte, um ihr klar Schiff zu melden und meinen Lohn einzustreichen. Er pferchte gerade die letzte Kiste auf den Beifahrersitz, als ich den Mugel verließ, das Geld sicher in meiner Tasche verstaut.
    Ich
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