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October Daye: Nachtmahr (German Edition)

October Daye: Nachtmahr (German Edition)

Titel: October Daye: Nachtmahr (German Edition)
Autoren: Seanan McGuire
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was das Ganze für sie wesentlich lästiger machte. Ich erläuterte also die anstehenden Maßnahmen, verlangte nach der nötigen Ausrüstung und rief Danny an.
    Wenn man mal von seiner Neigung absah, mir Barghests an den Kopf zu schmeißen, besaß Danny McReady etliche gute Eigenschaften. Aber speziell wenn es um Monsterjagd ging, zählte vor allem die, »praktisch unverletzbar« zu sein. Er ist außerdem ein San Franciscoer Taxifahrer, was ihm eine Menge angestauter Aggressionen beschert. Die Aussicht, einen Abend mit »Fang den Barghest« spielen zu verbringen, war zu verlockend, als dass er sich das hätte entgehen lassen.
    Die ehrwürdige Dame Altair hatte den Mugel bereits evakuiert, als Danny zu mir stieß. Wir schnappten uns die verzauberten Kisten aus Ebereschenholz, die sie besorgt hatte, um die Viecher hineinzustopfen, ich schlüpfte in meine Schutzhandschuhe, und wir marschierten hinein, um die Angelegenheit zu regeln.
    Da gab es allerdings einiges zu regeln. Barghests brüten nur einmal pro Jahrhundert, und wie viele der eher monströsen Bewohner Faeries müssen sie eine hohe Sterblichkeitsrate mit der nötigen Geburtenrate ausgleichen. Ich hatte bereits acht gezählt, ehe ich mich besann und die Dame um einen Berg weiterer Kisten bat. Sie hielt mich für verrückt, weil ich nicht alle auf der Stelle töten wollte, aber selbst Barghests haben ein Recht auf Leben. Nur eben nicht im Bankettsaal der Dame Altair.
    Wo wir sie letztendlich unterbringen wollten, war ein Problem für später. Das augenblickliche Problem war, sie einzufangen, ohne dabei größeren Schaden zu nehmen. Es waren bloß Welpen, etwa so groß wie Welsh Corgis. Aber sie waren bereits mit mannigfaltigen Möglichkeiten gerüstet, jemanden umzubringen, und sie hatten absolut keine Neigung, sich friedlich in ihr Schicksal zu fügen.
    »Das hier ist genau das, wovon ich immer rede.« Ein Barghest verbiss sich in Dannys Bein und verletzte sich wahrscheinlich selbst dabei. »Ich frage dich, was du Samstagabend vorhast, und du sagst ›Barghests fangen‹. Verzeih mir, wenn ich nörgle, aber du solltest vielleicht mal versuchen so etwas wie soziale Kontakte zu knüpfen.«
    »Ich verdiene hiermit meinen Lebensunterhalt, schon vergessen?« Ein weiterer Barghest schoss auf mich zu, den Schwanz zum Stich erhoben. Ich parierte mit meinem Schmetterlingskescher und hatte ihn schon fast eingefangen, da fuhr er die Klauen aus und schlitzte das Netz zur Hälfte auf. Fluchend versuchte ich das Vieh wieder einzuwickeln, dann knurrte ich: »Und übrigens gehe ich nachher noch auf eine Geburtstagsparty.«
    »Das Brown-Kind, richtig?«
    »Ja.« Mitchs und Stacys jüngster Sohn Andrew wurde vier. »Ich hab versprochen, rechtzeitig zum Kuchen da zu sein.«
    »Das schaffst du.«
    »Allmählich kommen mir da Zweifel«, murmelte ich. Einer der Barghests stahl sich zu meiner Rechten auf dem Bauch davon. Ich lehnte mich rüber, stülpte ihm das Netz über den Kopf und fegte ihn in die nächste Kiste. »Mach sie zu!«
    »Hab ihn!« Danny pflückte flugs den Barghest von seinem Bein und schleuderte ihn zu seinem Artgenossen in den Kasten, ehe er den Deckel zuschlug. »Das macht zwei. Ich sag ja nur, es könnte dir guttun, wenn du öfter ausgehen würdest. Lebe mal ein bisschen. Auf eine Art, die nicht automatisch mit sich bringt, dass du dabei deinen Hals riskierst.«
    »Aber ich bin so gut darin, meinen Hals zu riskieren.« Ich drosch auf einen neuen Barghest ein. »Ich hätte den Job nicht angenommen, wenn ich gewusst hätte, dass ich mich hier mit giftigen Viechern herumschlagen muss. Die ehrwürdige Dame Altair dachte, ihre Speisekammern würden durch Diebstahl geleert.«
    »Auf ’ne Art ist es ja so.« Zwei weitere Barghests wüteten emsig an Dannys Knöcheln. Ein breites Lächeln erhellte sein zerklüftetes Gesicht. »Nun sieh dir bloß diese süßen kleinen Kerlchen an.«
    »Das sind giftige Monstrositäten, Danny. Die sind nicht ›süß‹.« Ich holte nach einem anderen Barghest aus, er wich zurück und kläffte mich an.
    »Du hältst dir dieses stachelige Dornenviech, und ich finde eben Barghests süß«, antwortete er philosophisch. Er schaufelte sich die beiden in die Arme und wiegte sie zärtlich. »Glaubst du, es macht der Dame etwas aus, wenn ich ein oder zwei mit nach Hause nehme?«
    »Spike ist ein Rosenkobold«, sagte ich gekränkt. »Das ist etwas ganz anderes.«
    »Aus deiner Sicht vielleicht.«
    Ich stöhnte, erwischte einen anderen Barghest und
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