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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir
Autoren: S. C. Ransom
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klassische Art gut aus, war groß und blond, nicht dunkel wie Jack, und wie immer sportlich, aber teuer gekleidet. Seine braunen Augen glitzerten, als er mich dabei erwischte, wie ich ihn musterte. Er beugte sich näher.
    »Du siehst heute Abend wahnsinnig schön aus«, sagte er leise. »Du solltest öfter in den Fluss fallen.«
    Als er seine Finger über meinen Nacken gleiten ließ, rieselte mir ein Schauer über den Rücken. Wie lange hatte ich schon von diesem Augenblick geträumt? Ich konnte nicht widerstehen.
    Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück, und sein Arm legte sich um meine Schultern. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sich Ashley versteifte. Sie wirkte nicht besonders glücklich, doch das war ihr Problem, nicht meines. Ich wollte diesen Abend genießen.
     
    Rob sorgte dafür, dass er auch im Kino neben mir saß. Grace hatte es geschafft, sich neben Jack zu manövrieren, und so war jetzt schon garantiert, dass es nach diesem Abend reichlich Klatsch geben würde. Der Film war leider für einen romantischen Kinoabend nicht so ganz geeignet. Trotzdem strich Rob während einer etwas ruhigeren Szene, als ich nach meiner Wasserflasche langte, ganz beiläufig mit seiner Hand über meine, lächelte mich dann an und verflocht seine langen Finger mit meinen. Langsam fing ich an, mich zu entspannen und mir keine Gedanken mehr darüber zu machen, ob meine Hand zu heiß und zu verschwitzt wäre, als eine krasse Folterszene gezeigt wurde. Unwillkürlich quetschte ich Robs Hand fest zusammen, und er zog sie verstohlen zurück. Zum Glück konnte er im Dunkeln nicht sehen, wie ich rot wurde, und kurz darauf legte er seinen Arm auf meine Rücklehne, wo ich ihm nicht weh tun konnte.
    Nach dem Film entschieden wir spontan, dass wir was zu essen und nicht den Club bräuchten, und so drängelten wir uns alle in eine Pizzeria. Wir warteten eine paar Minuten, während uns das Personal ein paar Tische zusammenrückte, und als wir dann rübergingen, richtete Rob es wieder so ein, dass er und ich nebeneinandersaßen. Auf dem Weg zum Restaurant waren Grace und Jack etwas zurückgeblieben, und ich war mir ziemlich sicher, dass er ihre Hand genommen hatte, als sie die Straße überquerten. Jedenfalls landeten auch sie nebeneinander am Tisch.
    Nachdem wir uns hingesetzt hatten, erwischte ich ihren Blick und hob fragend die Augenbrauen. Sie wurde rot und versteckte sich hinter der Speisekarte, dann spähte sie dahinter hervor und nickte kaum merklich.
    Rob benahm sich mir gegenüber sehr aufmerksam, er sorgte dafür, dass ich eine Speisekarte und etwas zu trinken bekam, dass ich einen guten Stuhl hatte und nicht im Zug des offenen Fensters saß. Ganz plötzlich wurde es mir zu viel, und ich hätte ihm am liebsten gesagt, dass er mal ganz lockerbleiben sollte. Was war nur mit mir los? Noch gestern hätte ich alles dafür gegeben, wenn er einen ordentlichen Wirbel um mich machen würde. Warum versuchte ich nicht, das Beste aus diesem Abend zu machen? Monatelang hatte ich darauf gewartet, dass Rob mich anmachen würde, und jetzt, wo er es tat, war ich mir nicht mehr sicher. Das Blöde war, ich wusste überhaupt nicht, was ich eigentlich wollte.
    Ich versuchte, mich zu entspannen. Vielleicht war das ja einfach eine Reaktion auf das Ende der Prüfungen. Ich zwang meine verkrampften Schultern, locker zu werden, und wandte mich mit einem Lächeln Rob zu.
    Unsere große Gruppe wurde immer krawalliger, während wir auf die bestellten Pizzas warteten. Und dann waren plötzlich alle still, spachtelten ihre Lieblingspizza und tauschten Stücke untereinander. Ewig lange saßen wir da und sezierten die Handlung des Films und diskutierten die besonderen Vorzüge des James-Bond-Darstellers.
    Das Restaurant hatte lange geöffnet, doch am nächsten Morgen hatten wir wieder Schule. Grace und ich würden mit der Kunst- AG einen Ausflug nach London machen, und wir hatten geplant, dass sie bei mir übernachten könnte, damit wir zusammen mit dem letzten Zug fahren konnten. Es sah so aus, als würden wir auf dem Heimweg viel zu besprechen haben.
    Mitten in einer lebhaften Diskussion mit Eloise darüber, ob der letzte Bond besser ausgesehen hatte als dieser hier oder zu alt gewesen war, blickte ich auf die Uhr und sah, dass wir bald aufbrechen mussten, sonst würden wir den letzten Zug nach Hause verpassen.
    »He, Grace, wir müssen bald los«, rief ich über den Tisch.
    Es war, als hätte ich sie aus einem Traum aufgeschreckt, so verzückt lauschte
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