Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur du kannst die Menschheit retten

Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Nur du kannst die Menschheit retten
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
verschwunden.
    Cornflakes-Killer
    In diesen Tagen gab es mehr Nachrichten als sonst. Die Hälfte der Zeit zeigten sie im Fernsehen AufnÄhmen von Panzern und Karten von Wüsten, die über und über mit roten und grünen Pfeilen markiert waren, während sie in der Ecke des Bildschirms das Foto eines Journalisten ein-blendeten, der einen Telefonhörer am Ohr hatte und mit knisternder Stimme von den Ereignissen berichtete.
    Es knisterte im Hintergrund, während Johnny Wobbler anrief.
    »Ja?«
    »Kann ich bitte mit Wobb... mit Stephen sprechen?«
    Murmel, klonk, rumms, schlurf.
    »Ja?«
    »Ich bin's, Wobbler.«
    »Ja?«
    »Hast du in letzter Zeit mal einen Blick in Nur du kannst die Menschheit retten geworfen?«
    »Nein. Hey, hör mal, ich hab einen Weg gefunden, um ...«
    »Könntest du das jetzt gleich mal tun, bitte?«
    Pause.
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Was?«
    »Du klingst ein bißchen komisch.«
    »Bitte, geh jetzt und sieh dir das Spiel mal an, ja?«
    Es dauerte eine Stunde, bis Wobbler zurückrief. Johnny wartete schon auf der Treppe.
    »Kann ich bitte mit ...«
    »Ich bin dran.«
    »Da sind keine Außerirdischen mehr, stimmt's?«
    »Genau!«
    »Da haben sie wahrscheinlich irgendwas ins Spiel eingebaut. So 'ne Art Zeitbombe. Vielleicht ist das Ganze so programmiert, daß alle Außerirdischen zu einem be-stimmten Zeitpunkt verschwinden.«
    »Und warum?«
    »Um das Spiel interessanter zu machen, schätze ich. He, alles okay mit dir? Deine Stimme klingt ein bißchen piep-sig.«
    »Alles in Ordnung.«
    »Kommst du morgen zum Einkaufscenter?«
    »Klar.«
    »Okay, bis dann. Tschau.«
    Johnny starrte auf das tote Telefon. Natürlich gab es so was im Computer. Er hatte in der Zeitung drüber gelesen.
    Ein Freitag-der-13.-Virus oder so. Irgend etwas im Programm registrierte das Datum, und wenn dann Freitag der 13. kam, passierte irgendwas Gemeines mit allen Computern im ganzen Land.
    Es hatte Artikel über böse Computer-Hacker gegeben, die die Gesellschaft bedrohten, und Wobbler war eine Woche lang mit einer dunklen Brille in die Schule gekommen.
    Johnny ging wieder in sein Zimmer und betrachtete den Bildschirm. Hin und wieder rauschten ein paar Sterne vorbei.
    Es erinnerte ihn an das Computerspiel, das Wobbler mal geschrieben hatte. Es hieß Die Reise nach Alpha Centauri.
    Es war nichts als ein Bildschirm mit ein paar Punkten drauf, weil es, wie Wobbler meinte, in Realzeit passierte, wovon bis zur Erfindung der Computer noch niemand gehört hatte. Er hatte im Fernsehen gesehen, daß es dreitausend Jahre dauerte, bis man Alpha Centauri erreichte.
    Er hatte das Programm so geschrieben, daß jemand, der seinen Computer dreitausend Jahre laufen ließ, irgendwann mit einem kleinen Punkt auf dem Bildschirm be-lohnt wurde und der Nachricht: »Willkommen auf Alpha Centauri. Und jetzt flieg wieder nach Hause!«
    Johnny starrte noch ein bißchen länger auf den Bildschirm. Ein- oder zweimal bewegte er den Joystick, um einen anderen Kurs einzuschlagen. Aber das brachte auch nichts. Das Weltall sah in allen Richtungen gleich aus.
    »Hallo? Irgend jemand da?« flüsterte er.
    Er sah noch ein bißchen fern, bevor er zu Bett ging. Sie zeigten noch mehr Raketen, und irgend jemand erzählte was von anderen Raketen, die in der Lage waren, die erste Art von Raketen niederzumachen.
    Die Flotte bewegte sich in Form eines riesigen Kegels vorwärts, Hunderte von Meilen lang. Der Captain warf einen Blick zurück. Da waren jede Menge Mutterschiffe und Hunderte von Jägern. Und immer mehr gesellten sich dazu, während sich die Nachricht von der Kapitulation ausbreitete.
    Das Schiff des Auserwählten flog ein Stück entfernt von der Flotte her. Er beantwortete keine Nachrichten.
    Aber sie wurden von niemandem beschossen. Seit Stunden hatten sie kein irdisches Schiff mehr gesichtet. Vielleicht, dachte der Captain, funktioniert es tatsächlich. Wir lassen sie zurück. . .
    Johnny wachte im Spiel auf.
    Es war schwer, in dem Kampfschiff zu schlafen. Zu Beginn war ihm der Sitz als das bequemste Ding der Welt vorgekommen, aber es war verblüffend, wie unbequem er nach ein paar Stunden wurde. Und das Klo war eine komplizierte Angelegenheit aus Schläuchen und Ventilen, und es war, wie er festzustellen begann, keinesfalls geruchs-dicht. Eines konnten einem die Computerspiele jedenfalls nicht vermitteln: den Geruch des Weltalls. Es hatte seine ganz eigene Note — wie die Achselhöhle einer Maschine.
    Man wurde nicht schmutzig, weil es keinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher