Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur du kannst die Menschheit retten

Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Nur du kannst die Menschheit retten
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Schmutz gab, aber es war von einer Art schmieriger Sauberkeit.
    Der Radar machte ping.
    Nach einer Weile konnte er einen Punkt vor sich sehen.
    Er bewegte sich kaum, und gefeuert wurde auch nicht.
    Er verließ die Flotte und machte einen Erkundungsflug.
    Es war ein riesiges Schiff. Oder war zumindest mal eins gewesen. Eine Menge davon war bereits weggeschmolzen.
    Mit sanften Drehungen trieb es dahin, absolut tot. Es war grün und annähernd dreieckig, bis auf die sechs Beine oder Arme oder was auch immer. Drei davon waren abge-brochene Stümpfe. Es sah aus wie eine Mischung zwischen einer Spinne und einem Oktopus, von einem Computer entworfen und aus Hunderten von Würfeln zusammenge-nietet.
    Während sich der gigantische Koloß langsam drehte, konnte er riesige Löcher mit geschmolzenen Rändern in seinem Rumpf sehen. Drinnen waren undeutlich Stock-werke zu erkennen.
    Er stellte das Funkgerät ein.
    »Captain?«
    »Ja.«
    »Kannst du das Ding da sehen? Was ist das?«
    »Ab und zu finden wir so eins. Wir glauben, daß sie einer alten Rasse gehört haben, die inzwischen ausgestorben ist.
    Ziemlich primitiv, diese Schiffe.«
    Das tote Schiff drehte sich langsam. Auf der anderen Seite klaffte ein langes Brandloch.
    »Ich glaube die wurden Space Invaders genannt«, sagte Johnny.
    »Ist das der irdische Name für sie?«
    »Ja.«
    » Das dachte ich mir.«
    Johnny war froh, daß er das Gesicht des Captains nicht sehen konnte. Er dachte: Keiner weiß, wo sie herkamen, geschweige denn, wie sie sich nannten. Und jetzt wird man es niemals mehr erfahren.
    Der Radar machte wieder ping.
    Ein irdisches Schiff näherte sich der Flotte mit großer Geschwindigkeit. Diesmal zögerte er nicht.
    Das Problem war, daß die ScreeWee nicht besonders gut kämpfen konnten. Nach den ersten paar Spielen war es leicht, sie zu besiegen. Sie schienen den Dreh einfach nicht rauszukriegen. Sie hatten es nicht drauf, tückisch zu sein, und schnelles Ausweichen war auch nicht ihre Stärke.
    Genauer betrachtet, war es mit allen dasselbe. Johnny hatte viele Spiele mit Wörtern wie »Weltall« und »Kampf«
    im Titel gespielt, und Außerirdische konnte man mit ein paar Wochen Übung leicht schlagen, soviel stand fest.
    Dieser Spieler hatte keine Chance gegen einen echter Menschen.
    Man hatte sechs Raketen. Johnny hatte bereits zwei abgefeuert, während der Feind kaum größer als ein Punkt war. Dann ließ er den Finger einfach auf dem Abzug, bis es nichts mehr zu feuern gab.
    Eine wirbelnde Wolke von Wrackteilen, und das war's.
    Schließlich war es ja nicht so, daß tatsächlich jemand starb. Wer auch immer in dem Jäger gesessen hatte, mußte das Spiel lediglich neu starten.
    Es schien wirklich, aber es war nur ein Traum...
    Träume schienen immer wirklich.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das Ding neben seinem Sitz. Es hatte eine Tülle, aus der eine Art dünne Gemüsesuppe in einen Pappbecher lief, und einen Schlitz, aus dem ziemlich große Plastiktüten mit ziemlich kleinem Inhalt, wie zum Beispiel Sandwiches, kamen. Die Tüten mußten groß sein, damit die Liste mit den Zutaten drauf-paßte. Sie enthielt absolut alles, was ein Krieger im Weltall brauchte, um gesund zu bleiben. Nicht glücklich, aber gesund. . .
    Er hatte gerade einen Happen genommen, als etwas in sein Schiff einschlug. Grellrotes Licht strömte ins Cockpit; die Alarmsysteme plärrten los.
    Er blickte gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie der Angreifer zum zweiten Anlauf ausholte.
    Und er hatte nicht mal den Radar im Auge behalten.
    Er hatte sein Abendbrot gegessen!
    Er drehte sein Schiff. Das Multi-Vitamin-Sandwich flog irgendwo zwischen die Versorgungsleitungen.
    Der Angreifer kam zurück. Johnny pochte verzweifelt gegen die Kontrollanzeigen.
    Moment mal...
    Was war das Schlimmste, was ihm passieren konnte?
    Er würde im Bett aufwachen.
    Er nÄhm sich Zeit. Er wich aus. Er schlingerte hin und her. Eine zweite Rakete traf sein Schiff. Während der Angreifer vorbeihuschte, feuerte Johnny mit allem, was er hatte.
    Noch eine Wolke aus Wrackteilen.
    Kein Problem.
    Aber der andere mußte eine letzte Rakete abgeschossen haben, bevor er ihn erwischt hatte. Noch so ein grellroter Blitz. Die Lichter gingen aus. Das Schiff ruckte. Sein Kopf prallte von der Rückenlehne ab und schlug hart gegen das Kontrollpult.
    Er öffnete die Augen.
    Genau. Und dann wachst du in deinem Zimmer auf.
    Ein Licht blinkte ihn an.
    Irgend etwas biepte.
    Das mußte der Wecker sein. So enden die meisten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher