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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen
Autoren: Susan Mallery
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eine dunkle Strähne fiel ihm in die Augen. „Was?“
    „Die Show. Das wird großartig.“
    Stephen zuckte mit den Schultern. „Wenn sie uns nehmen.“
    Grinsend warf Sasha die Zeitschrift ans Fußende des Bettes. „Hey. Wir sind’s. Wie könnten sie da widerstehen?“
    „Ich habe gehört, es hat über fünfhundert Bewerber gegeben.“
    „Davon sind nur sechzig übrig geblieben, und die letzteRunde werden wir auch noch schaffen. Komm schon. Wir sind Zwillinge. So etwas lieben die Zuschauer. Wir sollten so tun, als könnten wir uns nicht leiden. Viel streiten und so. Dann kriegen wir mehr Sendezeit.“
    Stephen drehte sich auf den Rücken. „Ich will nicht mehr Sendezeit.“
    Eine Tatsache, die so irritierend wie wahr ist, dachte Sasha düster. Stephen hatte keinerlei Interesse am Film- und Fernsehgeschäft.
    „Warum bist du dann hier?“
    Stephen atmete tief ein. „Es ist besser, als zu Hause zu sein.“
    Darin waren sie sich einig. Ihr Zuhause war ein winziges Dorf mit achtzig Einwohnern. South Salmon, Alaska. Im Sommer war es überflutet mit Touristen, die das „echte „Alaska erleben wollten. Beinah fünf Monate lang verbrachten sie jeden wachen Augenblick damit, zu arbeiten und mit dem Ansturm mitzuhalten, einen Job zu erledigen und dafür bezahlt zu werden, bevor sie den nächsten Job antraten. Im Winter hingegen gab es nur Dunkelheit, Schnee und gähnende Langeweile.
    Die anderen Einwohner von South Salmon behaupteten, alles an ihrem Leben zu lieben. Obwohl sie direkte Nachfahren der russischen, schwedischen und irischen Immigranten waren, die sich vor beinah einhundert Jahren in Alaska niedergelassen hatten, ersehnten Sasha und Stephen nichts mehr, als den Ort endlich hinter sich zu lassen. Ein Wunsch, den ihr älterer Bruder Finn nie verstanden hatte.
    „Das hier ist meine Chance“, sagte Sasha entschlossen. „Ich werde alles tun, was nötig ist, um gesehen zu werden.“
    Ohne die Augen zu schließen, sah er schon vor sich, wie er von Entertainment Tonight interviewt wurde und über den neusten Blockbuster sprach, in dem er die Hauptrolle spielte. In seiner Vorstellung war er schon über Millionen roter Teppiche gegangen, hatte auf Hollywoodpartys gefeiert, hatte unzählige Frauen nackt in seinem Hotelbett vorgefunden, die ihn anbettelten, mit ihnen zu schlafen. Ein Wunsch, den ich ihnen gnädigerweise erfülle, dachte er grinsend, tja, so bin ich eben.
    Seit acht Jahren träumte er nun davon, im Fernsehen und im Kino zu spielen. Aber die Filmindustrie hatte es nie nach South Salmon verschlagen. Und Finn hatte diese Träume immer als etwas abgetan, dem man früher oder später entwachsen müsse.
    Seit er endlich alt genug war, selber Entscheidungen zu treffen, ohne seinen Bruder vorher um Erlaubnis zu fragen, hatte er auf die richtige Gelegenheit gewartet. Die war mit dem Castingaufruf für Wahre Liebe für Fool’s Gold gekommen. Die einzige Überraschung war Stephens Ankündigung gewesen, ihn zum Vorstellungstermin zu begleiten.
    „Wenn ich nach Hollywood ziehe“, begann er, sein Lieblingsspiel zu spielen, „kaufe ich mir ein Haus in den Bergen. Oder am Strand.“
    „Malibu“, sagte Stephen. „Mädchen in Bikinis.“
    „Stimmt. Malibu. Und ich verabrede mich mit Produzenten und gehe auf Partys und verdiene Millionen.“ Er schaute seinen Bruder an. „Und was machst du?“
    Stephen schwieg lange. „Ich weiß nicht“, sagte er schließlich. „Nicht nach Hollywood gehen.“
    „Es würde dir dort gefallen.“
    Stephen schüttelte den Kopf. „Nein. Ich will etwas anderes. Ich will …“
    Er beendete den Satz nicht, aber das musste er auch gar nicht. Sasha wusste es bereits. Er und sein Zwilling mochten nicht die gleichen Träume haben, dennoch wussten sie alles übereinander. Stephen wollte einen Platz finden, an den er gehörte, was auch immer das bedeutete.
    „Es ist Finns Schuld, dass du wegen der Show nicht so begeistert bist“, grummelte Sasha.
    Stephen sah ihn an und grinste. „Du meinst, weil er so darauf aus ist, dass wir das College beenden und uns ein gutes Leben machen? Was für ein Idiot.“
    Sasha lachte unterdrückt. „Ja. Woher nimmt er die Frechheit, zu verlangen, dass wir im Leben erfolgreich sein sollen?“ Seine gute Laune schwand. „Außerdem geht es ihm nicht um uns,sondern um ihn. Er will sagen können, dass er seine Aufgabe gut gemacht hat.“ Sasha wusste, dass das nicht alles war. Das konnte er jedoch nicht zugeben. Zumindest nicht laut.
    „Mach dir
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