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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen
Autoren: Susan Mallery
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die Akten angesehen, und mir kommen alle ziemlich normal vor.“ Sie dachte an Finn. „Wir haben allerdings ein Familienmitglied, das nicht sonderlich glücklich ist.“ Sie erklärte die Situation mit den beiden einundzwanzig Jahre alten Zwillingen. „Wenn sie in natura nur halb so gut aussehen wie auf den Fotos, werden sie definitiv in der Show sein.“
    „Glaubst du, ihr Bruder wird Ärger machen?“
    „Nein. Wenn die beiden noch minderjährig wären, würde ich mir Sorgen machen, dass er ihnen Hausarrest erteilt. Aber so kann er nicht mehr tun als sich aufregen.“
    Marsha nickte mitfühlend. Dakota wusste, die einzige Tochter der Bürgermeisterin war ein relativ wildes Kind gewesen, als Teenager schwanger geworden und dann weggelaufen. Obwohl sie keinerlei Erfahrungen als Mutter hatte, glaubte Dakota, dass es bestimmt nicht leicht war, ein Kind aufzuziehen. Oder wie in Finns Fall zwei Brüder.
    „Wir können ihm helfen“, sagte Marsha. „Hab ein Auge auf die Jungs. Sag mir Bescheid, ob oder wann sie für die Show ausgewähltwerden. Es muss uns nicht gefallen, dass Geoff uns in die Sache hineingezogen hat, aber wir können wenigstens dafür sorgen, dass alles in geregelten Bahnen läuft.“
    „Ich bin sicher, der Bruder der Zwillinge wird das zu schätzen wissen“, murmelte sie.
    „Du tust etwas Gutes, indem du ein Auge auf die Show hast“, erklärte Marsha ihr.
    „Du hast mir ja keine große Wahl gelassen.“
    Die Bürgermeisterin lächelte. „Das ist das Geheimnis meines Erfolgs. Ich dränge Leute in eine Ecke und zwinge sie dazu, zu tun, was ich will.“
    „Und darin bist du erschreckend gut.“ Dakota nippte an ihrer Fanta light. „Das Schlimmste ist, ich mochte Realityfernsehen bisher eigentlich ganz gerne. Bis ich Geoff kennengelernt habe. Ich wünschte, er würde etwas Illegales tun, damit Chief Barns ihn verhaften kann.“
    „Man soll die Hoffnung niemals aufgeben.“ Marsha seufzte. „Du hast eine Menge aufgegeben, Dakota. Ich muss dir dafür danken, dass du dich zum Wohl der Stadt der Show angenommen hast.“
    Dakota rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. „Ich hab doch gar nichts gemacht. Ich bin nur am Set und sorge dafür, dass sie nichts total Verrücktes tun.“
    „Ich fühle mich einfach besser, seit ich weiß, dass du dabei bist.“
    Sie ist gut, dachte Dakota und beäugte die ältere Frau. Jahrelange Erfahrung. Marsha war die am längsten regierende Bürgermeisterin des Staates. Seit über dreißig Jahren hatte sie den Posten inne. Dakota dachte an all das Geld, das die Stadt allein dadurch gespart hatte, dass nicht alle naslang neues Briefpapier gedruckt werden musste.
    Während das nicht im Entferntesten mit Dakotas Traumjob zu tun hatte, konnte ihre Arbeit für Geoff durchaus interessant werden. Bis jetzt wusste Dakota nichts darüber, wie man eine Fernsehsendung produzierte, und sagte sich, dass sie die Gelegenheit nutzen würde, um mehr über das Geschäft zu erfahren.Es war eine willkommene Abwechslung – ihr war alles recht, um sich nicht so … gebrochen zu fühlen.
    Sie ermahnte sich, nicht weiter in dieses Thema zu tauchen. Nicht alles konnte geheilt werden, und je eher sie das akzeptierte, desto besser. Sie konnte sich immer noch ein gutes Leben machen. Akzeptanz war der erste Schritt in die richtige Richtung. Immerhin hatte sie eine gute Ausbildung genossen. Als Psychologin verstand sie, wie das menschliche Gehirn funktionierte.
    Aber etwas zu wissen und etwas zu glauben waren zwei unterschiedliche Dinge. Im Moment kam es ihr so vor, als könnte sie sich nie wieder ganz fühlen.
    „Das wird großartig“, sagte Sasha Andersson und lehnte sich gegen das etwas ramponiert aussehende Kopfteil des Bettes. Er warf einen Blick auf die Ausgabe der Variety , die er in dem Buchladen des alten Mannes gekauft hatte. Irgendwann würde er Tausende, sogar Millionen verdienen. Dann würde er ein Abo abschließen und es sich auf sein Handy schicken lassen, wie die richtigen Stars es machten. Bis dahin kaufte er alle paar Tage eine Ausgabe, um die Kosten niedrig zu halten.
    Stephen, sein Zwillingsbruder, lag quer auf dem anderen Bett in dem kleinen Motelzimmer, das sie sich teilten. Eine abgegriffene Ausgabe von Car and Driver lag aufgeschlagen auf dem Boden. Stephen ließ Kopf und Schultern über den Bettrand hängen und blätterte die Zeitschrift zum vermutlich fünfzigsten Mal durch.
    „Hast du gehört, was ich gesagt habe?“, fragte Sasha ungeduldig.
    Stephen schaute auf,
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