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Nomaden des Weltalls

Titel: Nomaden des Weltalls
Autoren: Poul Anderson
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gibt es jede Menge von E-Planeten – was auch zu erwarten ist –, und auf nicht allzu vielen von ihnen scheinen Eingeborene zu leben – was man wiederum nicht erwarten würde. Sie – nun, mindestens ein Dutzend davon erinnert einen an Rendezvous ... schöne, grüne Welten ohne eine Straße oder ein Haus.«
    »Vielleicht sind sie ängstlich, wie hier auf diesem Planeten«, sagte Vagabond MacTeague. »Fünfzig Jahre waren wir hier, bevor wir wußten, daß es Eingeborene gibt. Und einen ähnlichen Fall gab es auf Nerthus, wenn Sie sich erinnern.«
    »Die Nerthusier haben eine ungewöhnliche Kultur«, sagte Romany Ortega nachdenklich. »Nein, sehr wahrscheinlich sind diese Welten, von denen Sie da sprechen, wirklich unbewohnt.«
    »Nun gut«, sagte Joachim. »Das ist noch nicht alles. In einigen Fällen wiesen E-Planeten das auf, was wir normale Kultur nennen würden: Häuser, Farmen und so weiter. In all diesen Fällen war die Kontaktaufnahme ziemlich einfach, und meistens schien der Anblick von Raumschiffen für die Eingeborenen nichts Neues zu sein. Aber als ich die Berichte miteinander verglich, stellte ich fest, daß keiner dieser Planeten je zuvor Besuch aus unserer Zivilisation erhalten hatte.«
    »Einen Augenblick«, begann Thorkild. »Wollen Sie damit sagen ...«
    »Mehr noch«, unterbrach ihn Joachim. »Unglücklicherweise sind wenige wissenschaftlich ausgerichtete Expeditionen in der X-Region gewesen, so daß wir keine genaue Beschreibung der Flora und Fauna haben. Allerdings war einigen von meinen Gesprächspartnern aufgefallen, daß es auf mehreren dieser für unbewohnt gehaltenen Planeten bemerkenswert ähnliche Pflanzen und Bäume gibt. Bei der Galaktischen Beobachtungsstelle erhielt ich darüber nützliche Informationen. Sie hatte festgestellt, daß es sich nicht nur um Ähnlichkeit handelte – ein gutes Dutzend Pflanzenarten auf sechs unbewohnten Welten war völlig identisch. Dafür gibt es doch nur die Erklärung ...«
    »Wie haben denn die Leute von der Beobachtung das erklärt?« unterbrach ihn Fiddlefoot Kogama.
    »Überhaupt nicht. Hatten zuviel anderes zu tun. Ihre Robot-Dokumentation unterstellte eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß die Ähnlichkeit auf – möglicherweise zufällige – Transplantation durch eine Tiunranische Expedition zurückzuführen sei.«
    »Tiunra? Ich kann mich nicht entsinnen, davon jemals etwas ...«
    »Wäre auch sehr verwunderlich. Es sind Bewohner eines M-Planeten auf der anderen Seite der Wega. Seltsame Kultur – schon gut fünfhundert Jahre, ehe der Mensch Sol verließ, kannten sie die Raumfahrt, waren aber nie an Kolonisierung interessiert. Soviel ich weiß, haben sie auch heute noch nicht viel mit der Union zu tun. Sind einfach uninteressiert.
    Jedenfalls machte ich mir die Mühe, Tiunra anzuschreiben. Vor etwas über zwei Jahren schickte ich den Brief von Nerthus ab. Ich fragte die zuständige Stelle nach ihren Feststellungen über das X-Gebiet. Hatten sie dort draußen irgend etwas getan? Oder hatte man ihnen etwas getan?
    Als wir vor sechs Monaten auf Nerthus waren, bekam ich Antwort. Sehr höflich; sie hatten sogar in menschlicher Basisschrift geschrieben. Ja, ihre Schiffe hatten vor etwa vier Jahrhunderten das X-Gebiet durchflogen. Von dem, was ich vorhin erwähnte, hatten sie aber nichts bemerkt. Waren auch sicher, weder zufällig noch absichtlich irgendwelche Transplantationen vorgenommen zu haben. Und sie hatten vier Schiffe verloren.
    So.« Joachim lehnte sich zurück, streckte seine Beine unter dem Tisch aus und blies eine Reihe von Rauchringen in die Luft. »Das wäre es, meine Herren. Machen Sie damit, was Sie wollen.«
    Stille trat ein. Durch das offene Portal hindurch kam der Wind und strich an den Wandbehängen entlang. Ein leichtes Metallrelief gab einen Ton wie ein kleiner Gong von sich.
    Endlich meldete sich Ortega zu Wort: »Und die Tiunraner unternahmen nichts wegen ihrer verlorengegangenen Schiffe?«
    »Nein. Sie mieden nur fortan diesen Teil des Weltraums«, sagte Joachim.
    »Und sie haben die Koordinationsstelle nicht informiert?«
    »Nicht daß ich wüßte. Allerdings wurden sie von der Koordination auch niemals gefragt.«
    »Eine ernste Angelegenheit«, sagte Thorkild mit finsterer Miene.
    »Das kann man wohl ohne Übertreibung sagen«, entgegnete Joachim.
    »Sie haben keine hundertprozentig schlüssigen Beweise.«
    »Vielleicht nicht. Aber untersuchen müßte man die Sache.«
    »Also gut. Unterstellen wir die Richtigkeit Ihrer
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