Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
verkaufen und hinfliegen. Weißt du was, wo ich dir schon das ganze Equipment gebe, läßt du den Laster einfach bei mir. Wie alt ist er noch mal – zwölf Jahre?«
    »Jackie, hättest du vielleicht die Freundlichkeit, mir zu sagen, wovon zum Teufel du da redest? Wieso sollte ich an den Yukon fahren?«
    »Ich will dir bloß helfen, Alex. Ich dachte, du wüßtest das zu schätzen.«
    »Daß du mich zum Yukon schickst? Wieso sollte mir das helfen?«
    »Denk drüber nach, Alex. Der Typ, der mir von der Stelle erzählt hat, sagt, daß man da toll ein Lager aufschlagen kann. Das Essen angelt man sich aus dem Fluß, vielleicht schießt man sich dann und wann auch ein Stück Niederwild. Einige Kilometer entfernt liegt ein kleiner Ort, wenn du wirklich mal was brauchst, aber abgesehen davon keine Menschenseele weit und breit, Alex. Man kann sich da ein ganzes Jahr aufhalten, ohne einen anderen Menschen zu Gesicht zu bekommen.«
    »Das soll bestimmt witzig sein, wie? Das ist doch ein Scherz.«
    »Ich kümmere mich um die Hütten, das verspreche ich dir. Nun fang schon an zu packen.«
    »Okay, ich hab verstanden. Das ist deine diskret witzige Art, mir zu verklickern, daß ich die letzte Zeit wenig bei dir gewesen bin.«
    »Ja, und das hat mich fast umgebracht«, sagte er. »Keiner, der mir sagt, daß ich alles falsch mache. Keinem, dem ich Essen kochen kann, wenn er nur mit den Fingern schnipst. Ein einziger Alptraum!«
    »Heute abend wollte ich mal reinschauen«, sagte ich. »Ehrlich.«
    »Einen Dreck wolltest du«, sagte er. »Guck dir doch nur mal den Scheiß an, den du da liest. ›Eine Saga von Mord und Rache, bei der Ihnen das Herz stehenbleibt.‹« Er griff nach einem anderen Buch und warf es dann wieder hin. ›Eine wahre Geschichte von Betrug und nackter Gier.‹ Wenn du das lieber tust, als mich Abend für Abend rumzuscheuchen, ist das in Ordnung. Mich kümmert das nicht die Bohne, glaub mir das. Wenigstens so lange nicht, wie nicht jeder anfängt, mir Fragen zu stellen wie ›Wo ist eigentlich Alex, Jackie?‹ ›Wie kommt es, daß Alex sich nie mehr hier blicken läßt?‹ ›Was zum Teufel ist eigentlich mit Alex los, Jackie? Ich habe ihn im Postamt gegrüßt, und er ist einfach an mir vorbeigegangen, als würde er mich nicht kennen.‹«
    »Wer war das? Wer hat mich im Postamt gegrüßt?«
    »Das spielt doch keine Rolle. Dir ist das doch egal. Du brauchst uns nicht mehr. Keinen von uns. Das hier ist die gottverdammt einsamste Stadt im ganzen Land, und du mußt dich noch in deiner Hütte verstecken. Da habe ich mir gedacht, Teufel noch mal, mit dem kann man nur noch eines machen. Schick ihn in den Norden! Soll er doch bei den Bären leben!«
    »Bist du langsam fertig?«
    »Nein, keineswegs. Ich bin hierher gekommen, um dir ein Ultimatum zu stellen. Ich gehe nicht, bevor du dich entschieden hast. Entweder bringe ich dich jetzt zum Flughafen und verfrachte deinen Arsch in einen Flieger nach Moosehide, oder du kommst heute abend mit mir zum Pokern.«
    »Pokern? Wo, im Glasgow?«
    »Nein, im Soo. Im Haus von ’nem Typen. Du kennst ihn nicht.«
    »Seit wann gehst du zum Pokern aus dem Haus? Wer kümmert sich denn ums Geschäft?«
    »An sich spielen wir in der Kneipe. Nicht die alte Runde, wo du früher mitgespielt hast. Das ist jetzt eine neue Geschichte. Du wüßtest das übrigens, wenn du mal gelegentlich reingeschaut hättest. Win will uns seinen neuen Pokertisch vorführen, und da habe ich mir gedacht, mein Sohn soll sich heute mal um alles kümmern. Man nennt das Weggehen, Alex. Gesellige Leute tun das bisweilen.«
    »Jackie, mir ist wirklich nicht nach Pokern mit einem Haufen Typen, die ich nicht kenne.«
    »Die seelische Belastung ist zu groß, das verstehe ich. Okay, dann helfe ich dir beim Packen.«
    »Das kannst du vergessen. Ich fahre nicht nach – wie hast du das noch mal genannt? Moosehide? Ist das wirklich ein Ort im Yukon?«
    »Ich hab’s dir gesagt, Alex. So oder so. Ich gehe nicht, bevor du dich für eines entschieden hast.«
    »Keins von beiden, Jackie. Danke für das Angebot.«
    »Du mußt mich mit physischer Gewalt rausschmeißen.«
    »Seit wann gebrauchst du Ausdrücke wie ›mit physischer Gewalt‹«?
    »Poker oder Yukon, Alex. Ich warte.«
    Was blieb mir also übrig? Ich wollte ums Verrecken nicht an den Yukon, und mir war auch nicht nach physischer Gewalt. Also entschied ich mich fürs Pokern. Das hielt ich für die bequemste Lösung.
    Ich Ahnungsloser!
    Jackie fährt einen silbernen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher