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Nocturne City 03 - Todeshunger

Titel: Nocturne City 03 - Todeshunger
Autoren: Caitlin Kittredge
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auch nicht in meinen Ausschnitt.
    »Bist du etwa in so einem Zwölf-Schritte-Programm gelandet, David? ›Anonyme Arschlöcher‹ vielleicht? Ich hoffe, du erwartest jetzt nicht so einen dämlichen Ich-verzeihe-dir-was-du-getan-hast-Spruch von mir, oder?«
    »Verdammt, ich hätte wissen müssen, dass du immer noch das gleiche Scheusal bist!«, schrie Bryson plötzlich und klang dadurch endlich wieder so wie der testosteronstrotzende Macho, den ich auf dem 24. hassen gelernt hatte.
    »Ich bin einfach verdammt müde«, erklärte ich. »Gibt es einen Grund, warum du unter all den Menschen in dieser gottverdammten Stadt ausgerechnet mich belästigen musst, Bryson?«
    Er ballte die Faust, öffnete sie wieder und blickte sich dann zähneknirschend um, vermied es aber die ganze Zeit über, mir ins Gesicht zu sehen. »Ich hab s dir doch schon gesagt: Du musst mir helfen.«
    »David, ich kann dir nicht helfen … Wachs ist wirklich der einzige Weg, um alle diese grässlichen Haare von deinem Rücken zu entfernen.«
    »Oh Allmächtiger …«, stöhnte er, aber ich fiel ihm sofort ins Wort. »Die Antwort lautet nein, David. Was immer du auch fragen willst – vergiss es, okay?!«
    »Du verstehst nicht, Wilder, es geht um einen Mordfall«, redete er auf mich ein, während ich die Wagenschlüssel aus meiner Tasche zog. »Du musst mir einfach dabei behilflich sein … das Ganze ist ein paar Nummern zu groß für mich.«
    Obwohl es schon ein wenig schmeichelhaft war, dass von allen Menschen auf dieser Erde ausgerechnet Bryson kurz davorstand, mich auf Knien um meine Hilfe anzuflehen, blieb ich hart. »Falls du es noch nicht mitbekommen hast, David: Ich ermittle nicht mehr in Mordfällen. Kann ich jetzt endlich nach Hause gehen?«
    Als ich gerade einsteigen wollte, vibrierte mein Handy. Auf dem Display stand DMITRI. »Moment bitte«, sagte ich zu Bryson, der noch immer mit einem bettelnden Hundeblick vor meinem Wagen ausharrte.
    »Das Bett hier ist verdammt leer ohne dich, Luna Wilder«, raunte die vom Qualm der Nelkenzigaretten rauchige Stimme in den Hörer.
    »Hallo, Liebling«, antwortete ich knapp, aber Bryson glotzte mich trotzdem an, als hätte ich gerade angefangen, Esperanto zu sprechen.
    »Du weißt wahrscheinlich, was ich jetzt gern mit dir anstellen würde, nicht wahr?«, flüsterte Dmitri mit seinem unwiderstehlichen osteuropäischen Akzent. »Ich würde irgendwo zwischen deinen Oberschenkeln beginnen und dann …«
    »Sicher doch. Kein Problem, aber ich muss jetzt los. Bis später!«, antwortete ich hastig, ließ das Handy zuschnappen und riss die Fahrertür auf. Bevor ich einstieg, drehte ich mich noch einmal zu Bryson um: »Meine Antwort lautet immer noch nein, kapiert?! Entweder gehst du mir jetzt aus dem Weg oder ich fahr dich einfach platt.«
    »Die Opfer sind alle Werwölfe!«, brüllte Bryson, aber ich hatte schon den Zündschlüssel herumgedreht und ließ den Motor aufheulen. »Tote Werwölfe, verstehst du? Vier Stück bis jetzt!« Ohne auf seine Worte zu achten, trat ich aufs Gaspedal und ließ Bryson in einer Abgaswolke stehen.
    Als ich auf der Schwelle zu meinem Mietshäuschen stand, warf ich einen Blick auf das Meer. Am Horizont war immer noch ein heller Streifen zu sehen, der wie ein Stück rosafarbene Seide wirkte, das unter einem dunklen Kleid hervorblitzte.
    Behutsam öffnete ich die Eingangstür. »Bist du noch wach, Dmitri?«, kündigte ich mein Kommen an, obwohl das vollkommen überflüssig war. Dmitri hatte mich bereits wittern können, als ich in der runden Zufahrt, die mein ramponiertes Cottage gegen die Düne drückte, ausgestiegen war.
    »Ich bin hier oben.« In seiner Stimme lag nichts mehr von der rauchigen Zärtlichkeit am Telefon. Ernüchtert kickte ich meine Flipflops in die Ecke und stieg die Treppe hinauf. Ich ging langsam – langsamer zumindest, als man es von einer Frau erwarten konnte, die sich nach einem langen Arbeitstag neben ein sexy Werwolfmännchen kuscheln wollte, das nicht nur sein Rudel, sondern auch sein bisheriges Leben aufgegeben hatte, um ihr Bett zu wärmen.
    »He«, flüsterte ich, als ich den Kopf durch die Tür steckte. »Schön, dass du auf mich gewartet hast.«
    Obwohl das Licht nicht eingeschaltet war, konnte ich dank meiner Werwolfaugen problemlos erkennen, dass Dmitri völlig nackt auf dem Bett lag. Die Luft schien zu stehen und war so muffig und unangenehm schwül, dass ich niesen musste.
    »Wenn du schon krank bist, dann blas wenigstens deine Viren nicht so
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