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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache
Autoren: Jason Dark
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Abbild des Drachen zu erkennen. Eine Riesenechse mit ihrem langen, peitschenartigen Schwanz, der über dem Rücken des Heeres lag und bis hin zu seinem Kopf reichte, dessen Maul weit offen stand, als würde jeden Augenblick eine Feuerlohe daraus hervordringen. Und noch eine besondere Eigenschaft besaßen die Handschuhe. Wer sie überzog, bei dem blieben die Finger frei. Sie reichten nur bis zu ihrem Ansatz, paßten sich aber wegen ihrer Dehnbarkeit jeder Handform an.
    Yakup streckte den Arm aus und holte die beiden Handschuhe hervor. Über seinen Rücken rann ein Schauer, als er sie sich behutsam überstreifte.
    Er wirkte wie ein Mensch, der sich der Bedeutung dieser Minute sehr wohl bewußt war, und es glich einer rituellen Handlung, wie vorsichtig Yakup damit umging.
    Als die Handschuhe seine Hände bedeckten, dehnte und spreizte er sie, war zufrieden, denn sie warfen keine Falten. Wie eine zweite Haut hatten sie sich seinen Händen angepaßt.
    Yakup saß noch auf dem Boden, die Beine ausgestreckt. Das rechte Bein zog er an seinen Körper, damit er sich nicht tief zu bücken brauchte, um die mit Salbe bedeckte Wunde zu erreichen. Sie und die Handschuhe sollten für eine sekundenschnelle Heilung sorgen.
    Yakup schloß die Augen. Er konzentrierte sich, er mußte eine innerliche Ruhe bei sich einkehren lassen, dann erst beugte er den Körper leicht vor und strich sehr sanft mit dem Rücken der Handschuhe und mit dem Abbild des Drachengottes über die Wunde hinweg.
    Und nun trat dieses unerklärliche magische Phänomen auf, das ihn noch immer faszinierte.
    Sichtbar für ihn schloß sich die Wunde. Sie wuchs von zwei Seiten zusammen. Aus dem normalen Fleisch bildete sich frisches, eine helle Haut zog sich darüber hinweg, und wenige Sekunden später war von der Wunde nichts mehr zu sehen.
    Ausgeheilt…
    Yakup nickte, als wollte er allein seinen beiden Handschuhen für diese wundersame Tat danken. Die Salbe hatte er nur aus Sicherheitsgründen aufgetragen. Er benötigte sie nicht mehr und wischte sie mit einem Tuch ab. Erst dann stand er auf.
    Nichts war zurückgeblieben, kein Schmerz durchzuckte sein Bein. Er konnte es bewegen wie immer, konnte es knicken, strecken oder drehen, ohne Schmerzen zu spüren.
    Das war schon gut.
    Tief holte er Luft. Plötzlich fühlte er sich besser, er dachte daran, daß er den Kampf aufnehmen würde.
    Die Handschuhe legte er nicht wieder in das Versteck zurück. Statt dessen zog er sich nackt aus, wusch seinen Körper mit eiskaltem Wasser aus dem Bach und zog sich erst dann seine Kleidung an. Es war keine Kampfkleidung im eigentlichen und erkennbaren Sinne, aber sie bestand schon aus reißfestem Stoff, der so weit geschnitten war, daß Yakup unter ihm wichtige Waffen verbergen konnte. Zum einen das Schwert, ohne das er nie ging. Auch die Handschuhe steckte er ein und hängte noch einen Beutel mit Wurfsternen an seinen Gürtel. Er gehörte ebenfalls zu den Meistern, was die Beherrschung dieser Shuriken anging. Das hatte schon mancher Gegner zu spüren bekommen. Eigentlich wäre die Krone der Ninja auch wichtig gewesen, die aber ließ er zunächst in ihrem Versteck. Wenn er sie brauchte, würde er sie hervorholen. Yakup war mit sich selbst zufrieden, weniger mit der Situation, in der er steckte.
    Dieser Angriffeines mörderischen Wesens war nicht grundlos erfolgt. Da mußte einfach System dahinterstecken, und er konnte sich nur vorstellen, daß Shimada kräftig mitmischte.
    Warum? Weshalb hatte er die Leiche seines toten Freundes Ali aus der Erde holen wollen? Vielleicht, um ihn zu locken, ihn auf eine neue Spur zu bringen?
    Ihm fiel ein, daß sein Versteck zwar vor Menschenaugen verborgen geblieben war, den Nachforschungen eines willenstarken Dämons aber nicht standhalten konnte.
    Was war zu tun?
    Yakup Yalcinkaya war ein Mensch, der scharf und logisch nachdenken konnte. Motivlos ging er keine lebensgefährlichen Risiken ein, auch in diesem Fall nicht, doch er war einfach sicher, daß dies hier nicht mehr sein Platz für die nahe Zukunft sein konnte. Er mußte weg. Shimada hatte ihm den Fehdehandschuh hingeworfen, und er würde ihn aufnehmen und zurückschlagen.
    Stellte sich das große Problem, wo er Shimada finden konnte. Eine Lösung wußte er auch, denn dieser Dämon reiste innerhalb seiner blauen Festung durch die Zeiten. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, das alles schrumpfte bei Shimada zusammen, denn diese Festung war nicht nur einfach ein Haus oder ein Gebäude, nein, sie bestand
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