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Night World - Retter der Nacht

Titel: Night World - Retter der Nacht
Autoren: Lisa J. Smith
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die Tür auf.

    »Also gut, Liebes«, sagte sie forsch. »Dr. Franklin sagt, wir können sofort kommen. Es tut mir leid, James, aber ich werde dir Poppy entführen müssen.«
    »Das ist schon okay. Ich kann heute Nachmittag noch mal vorbeikommen.«
    Poppy wusste, wann sie sich geschlagen geben musste. Sie ließ zu, dass ihre Mutter sie in die Garage schleppte, und ignorierte James, der zum Abschied so tat, als würde er jemandem eine Riesenspritze verpassen.
     
    Eine Stunde später lag sie auf Dr. Franklins Behandlungstisch und hatte die Augen höflich abgewandt, während er mit seinen schlanken Fingern auf ihrem Unterleib herumdrückte. Dr. Franklin war groß, schlank und grauhaarig. Er wirkte wie ein Landarzt und war jemand, dem man absolut vertrauen konnte.
    »Hast du hier Schmerzen?«
    »Ja. Und die ziehen sich irgendwie bis in den Rücken. Vielleicht habe ich mir einen Muskel gezerrt oder so etwas …«
    Die sanften, tastenden Finger bewegten sich und die Miene von Dr. Franklin veränderte sich. In diesem Moment wusste Poppy instinktiv, dass es kein gezerrter Muskel war. Es war auch keine Magenverstimmung. Es war überhaupt nichts Harmloses, und nichts mehr würde so sein, wie es einmal gewesen war. »Hör mal, Poppy. Ich möchte gern, dass du eine weitere Untersuchung
machen lässt«, war alles, was Dr. Franklin sagte.
    Seine Stimme klang trocken und nachdenklich und Poppy durchzuckte heftige Panik. Zwar konnte sie sich nicht erklären, was da in ihrem Körper geschah, aber eine schreckliche Vorahnung packte sie. Vor ihren Füßen tat sich ein schwarzes Loch auf, das sie zu verschlingen drohte.
    »Warum?«, fragte ihre Mutter gerade den Arzt.
    »Nun ja.« Dr. Franklin lächelte, schob sich die Brille auf die Stirn und klopfte mit zwei Fingern leicht auf den Untersuchungstisch. »Eigentlich nur, um einige Sachen von vornherein auszuschließen. Poppy sagt, dass sie Schmerzen im oberen Unterbauch hat. Schmerzen, die so stark sind, dass sie bis zum Rücken ausstrahlen. Schmerzen, die nachts am schlimmsten sind. Sie hat seit Kurzem keinen Appetit mehr und Gewicht verloren. Und ihre Gallenblase ist tastbar - das heißt, ich kann fühlen, dass sie vergrößert ist. Alle diese Symptome können auf viele Dinge hinweisen, und eine Ultraschalluntersuchung wird helfen, einige von ihnen auszuschließen.«
    Poppy beruhigte sich. Sie hatte keine Ahnung, für was eine Gallenblase eigentlich gut war, aber sie war ziemlich sicher, dass sie keine brauchte. Alles, was ein Organ mit einem so albernen Namen betraf, konnte nichts Ernstes sein. Dr. Franklin fuhr fort, redete über Bauchspeicheldrüsen,
verhärtete Lebern und so weiter, und so weiter. Poppys Mutter nickte, als würde sie alles verstehen. Poppy verstand nur Bahnhof, aber ihre Panik war weg. Es schien, als wäre das schwarze Loch vollständig mit einer Plane zugedeckt worden und spurlos verschwunden.
    »Sie können den Ultraschall im Kinderkrankenhaus auf der anderen Straßenseite machen lassen«, sagte Dr. Franklin gerade. »Kommen Sie bitte direkt danach mit Ihrer Tochter in meine Praxis zurück.«
    Poppys Mutter nickte, ruhig, ernst und tüchtig. So wie Phil es tun würde. Oder ihr Stiefvater Cliff. Okay, wir werden uns um alles kümmern, drückte ihre Miene aus.
    Poppy kam sich ein ganz klein bisschen wichtig vor. Sie kannte unter ihren Freunden niemanden, der wegen einiger Tests schon mal ins Krankenhaus gemusst hatte.
    Ihre Mutter fuhr ihr durchs Haar, während sie aus der Praxis gingen. »Na, Püppi? Was hast du denn diesmal wieder angestellt?«
    Poppy lächelte verschmitzt. Die Sorgen von vorhin schienen wie weggeblasen zu sein. »Vielleicht muss ich operiert werden und behalte eine interessante Narbe zurück«, sagte sie, um ihre Mutter zum Lachen zu bringen.
    »Hoffentlich nicht.« In diesem Punkt verstand ihre Mutter anscheinend keinen Spaß.
    Das Monteforte Kinderkrankenhaus war ein hübsches
graues Gebäude mit riesigen Fenstern. Poppy schaute nachdenklich in eine Geschenkboutique, während sie daran vorbeigingen. Es war ganz klar ein Spielzeugladen. Die Auslage war voll mit Stofftieren, Baukästen, Spielen und anderen Dingen, die ein Erwachsener in letzter Minute als Geschenk kaufen konnte.
    Ein Mädchen kam aus dem Laden. Es war ein bisschen älter als Poppy, vielleicht siebzehn oder achtzehn. Das Mädchen war hübsch, sorgfältig geschminkt und hatte ein Tuch um den Kopf gewunden - ein cooles Seidentuch, das nicht ganz verbergen konnte, dass das Mädchen
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