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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2
Autoren: I Scott
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irgendetwas vorgefallen?«, fragte er. »Oder war es nur das Aufnahmeritual?«
    Von Trevor konnte ich ihm ja schlecht erzählen, denn der hatte schließlich nur versprochen, auf mich aufzupassen. Und das war ja wohl kaum eine Drohung.
    »Ich bin einfach … anders«, sagte ich.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich bin erst in der Neunten. Und mit meiner Begabung … «
    »Du wirst deinen Platz finden, Dancia.« Sanft drückte er meine Hand. »Schade, dass die anderen Schüler alle morgen schon kommen. Dir täte es gut, ein wenig Zeit mit den Leuten aus dem Programm zu verbringen. Aber das ist nicht möglich. Wie du weißt, ist die Aufnahmezeremonie die einzige Gelegenheit, bei der wir hier in der Schule als Gruppe zusammen sind.«
    »Wäre schon nett, zumindest die Namen aller zu kennen.«
    »In ein oder zwei Wochen veranstaltet Annas Mom eine Willkommensparty für die Schüler aus dem Programm. Da wirst du dann alle kennenlernen.«
    Ich fuhr auf. »Annas Mom weiß Bescheid? Ich dachte, wir dürften niemandem davon erzählen.«
    Eigentlich hatte ich gar nicht so vorwurfsvoll klingen wollen, doch mir fiel es unglaublich schwer, Oma nicht die Wahrheit über die Night Academy zu erzählen. Jahrelang hatte ich meine Fähigkeiten vor ihr verborgen gehalten, um sie nicht zu beunruhigen. Natürlich war die Strategie vollkommen nach hinten losgegangen, denn am Ende hatte Oma sich die Schuld gegeben, dass ich nie Freunde hatte und in der Schule nie richtig Anschluss fand. Vielleicht würde sie sich besser fühlen, wenn sie über die Night Academy Bescheid wüsste. Zumindest würde sie verstehen, was all die Jahre über mit mir los war.
    »Das stimmt. Wer ins Programm eingeweiht ist, lebt in ständiger Gefahr. Aber Annas Eltern gehörten selbst dazu.«
    Ich hatte mir bislang noch nie Gedanken darüber gemacht, dass Eltern mit einer Begabung dritten Grades auch ein Kind mit einer derartigen Begabung haben könnten. Die Night Academy wirkte wie ein Geheimnis, von dem Eltern nichts erfahren sollten. Möglicherweise lag es daran, dass die Eltern in Märchen stets tot waren und die Night Academy mir immer noch wie ein Märchen vorkam.
    »Die Party findet also bei Anna zu Hause statt.« Ich gab mir alle Mühe, begeistert zu klingen. »Super.«
    »He, nun überschlag dich mal nicht vor Freude«, sagte Cam lachend und zog mich noch näher. »Du weißt doch, wie sehr sie bei uns in der Schule darauf achten, die Pärchen auseinanderzuhalten. Auf der Party haben wir endlich mal Gelegenheit, ungestört zu sein.«
    Ich weiß nicht, was meine Antwort gewesen wäre, aber ich kam erst gar nicht dazu, etwas zu sagen, denn in diesem Moment hörten wir eine Explosion, und alle gingen in Deckung.

3
    D er Knall war so ohrenbetäubend wie der des dicksten Böllers am Unabhängigkeitstag. Keine Ahnung, ob sich Bomben so anhören, jedenfalls duckten sich alle, auch Cam, und hielten die Hände schützend über den Kopf. Die meisten von uns verharrten in dieser Haltung, bis das Echo verklang und eine unheimliche Stille folgte.
    Im nächsten Moment stand Cam auch schon auf und schaute sich zur Schule um.
    Hinter mir hörte ich eine Stimme: Mr Judans unverkennbaren tiefen Bass, in den sich ein wütender Unterton geschlichen hatte. »Auf geht’s!«
    Cam und Mr Judan spurteten davon. Die meisten Elftklässler und die übrigen Lehrer taten es ihnen gleich. Gesprochen wurde dabei kaum, nach kurzem Gemurmel teilten sie sich auf, und weg waren sie. Anna zog sich in Windeseile die Schuhe aus und stürmte Cam hinterher. Einige hatten bestimmt einen dritten Grad in Schnelligkeit oder konnten sich unsichtbar machen, denn von einem Moment zum anderen waren sie allesamt verschwunden.
    Ich versuchte, Ruhe zu bewahren, was mir nicht gerade leicht fiel, wo doch jeder rannte, als stünden wir unter Beschuss. Hatte Cam das gemeint, als er sagte, wer ins Programm eingeweiht sei, lebe in ständiger Gefahr?
    Jack hatte sich darüber lustig gemacht, dass ich tatsächlich glaubte, die Tore, Schlösser und Sicherheitssysteme auf der Night Academy dienten unserem Schutz. Für ihn war ganz klar gewesen, dass die Schule uns nur überwachen wollte. Doch nun sah es so aus, als hätte Jack unrecht gehabt. Irgendjemand versuchte, in die Night Academy einzudringen, und heute Nacht war es ihm gelungen.
    Mrs Callias, Hennies Französischlehrerin und Mr Judans rechte Hand, bellte: »Ihr bleibt schön hier. Lasst die anderen ruhig gehen.«
    Die Zehntklässler und auch einige der
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