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Niemand

Niemand

Titel: Niemand
Autoren: Nicole Rensmann
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Antworten auf meine Bitt-Tweets: Gebt mir Namen. Gebt mir Schimpfwörter. Und so habe ich im Laufe der Niemands-Jahre eine sehr ansehnliche Liste mit den skurrilsten Schimpfwörtern und Phrasen zusammengestellt. Nicht alle haben eine Rolle im Niemandsland erhalten. Noch nicht.
      
    Ich hatte keine Eile, niemand hetzte mich. Und das war das Problem: Niemand hetzte mich sehr wohl, er drängte sich in mein Leben, ließ mich nicht mehr in Ruhe, stahl sich in mein Herz und in mein Ego. Denn plötzlich dachte ich: Vielleicht mag es noch jemand? Ich ließ es lesen. 30 Seiten nur. Die wenigen Testleser waren begeistert. Ich behielt es dennoch für mich. Dann kam der »Magische Bestseller«-Wettbewerb des Heyne-Verlages und ich sandte das Manuskript unter Pseudonym ein. Es war ein eindeutiges Pseudonym, die Vita dazu – das sollte klar ersichtlich sein – frei erfunden. Sie passte zum Buch.
    Ich wartete, wie alle anderen Autoren auch. Und sandte »Niemand« parallel an andere Verlage. Standardschreiben bekam ich für Niemand kaum. Die Resonanzen waren interessant. Positiv. Offen. Aber ablehnend. Die Angst der Publikumsverlage. Ich erhielt ein Angebot – nur für die elektronische Verwertung. Ich lehnte ab.
    Von Heyne erhielt ich jedoch auch keine Antwort, auch nicht, als die Gewinner längst gekürt und alle Manuskripte zurückgeschickt worden waren. Ich fragte nach und erfuhr, dass mein Niemand auf dem Stapel einer kleinen Auslese gelandet war, mit dem Prädikat: Gefällt! Anderthalb Jahre später kam die Absage. Jetzt wollte ich es aber wissen, ich las Niemand für youtube-Videos vor. Ein kleiner Verlag fragte an. Doch ich entschied mich für Atlantis.
    »Niemand« kam aus Bauch und Herz und mit sehr viel Freude aufs Papier.
    »Niemand« ist mein eigener Geheimtipp. Ich fand kein Ende, darum gibt es auch keines – keins für mich. Und so wird es Sie nicht wundern, dass ich bereits die ersten Zeilen eines zweiten Teils geschrieben habe – nur für mich, weil ich »Niemand« und Nina nicht allein lassen kann. Ich bin noch nicht bereit loszulassen.
    Vielleicht haben Sie während der Lektüre auch mit dem Kopf geschüttelt, geschimpft, geflucht: Das geht ja gar nicht. Und ich gebe Ihnen recht. Niemand ist kein Roman, der als gutes Beispiel für Schreibkurse dient. Ich unterrichtete 2010/2011 Kreatives Schreiben am Gymnasium, und wenn ich meinen talentierten und interessierten Teilnehmern – meist Teilnehmerinnen – von falschen Bildern oder Füllwörtern erzählte, dachte ich an das Niemandsland, in dem der Kampfgeist unter einem Gebüsch schlief und die Verzweiflung sich zwischen die Niemandsländer hockte und Taschentücher verteilte. Falsche Bilder für einen Krimi. Aber zu Niemand gehören sie wie Nina. Und das beweist: Es gibt keine hundertprozentigen Schreibregeln, denn Ausnahmen bestätigen alle Regeln.
    Nina und Niemand sei Dank.
      
    Nun. Wie hat Ihnen der Roman gefallen? Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Leser – also Sie – »Niemand« lieben oder hassen würde. Ein Dazwischen erscheint mir nicht möglich.
    Ich – und das sage ich, ohne rot zu werden, aber mit Herzklopfen – liebe Niemand, aber das dachten Sie sich vermutlich schon. Ich liebe diese Geschichte wie keine andere, die ich bisher geschrieben habe. Ich habe bei jeder Überarbeitung am Ende geweint, wie noch nie zuvor.
    Ich freue mich, falls Sie genauso empfinden. Wenn nicht, bin ich Ihnen keinesfalls böse. Ich muss mich dann nur bei Ihnen dafür entschuldigen, Sie mit meinem Märchen behelligt zu haben. Aber letztendlich war das, wenn Sie aus freien Stücken bis hierher gelesen haben, Ihre eigene Entscheidung.
      
    Sollten Sie »Niemand« genauso mögen wie ich, dann erzählen Sie anderen von »Niemand«. Verschenken Sie das Buch, empfehlen Sie es, drücken Sie »I like it«-Buttons und schlagen Sie »Niemand« für Preise vor. Er hat es verdient. Er und Nina.
    Danke.
      
    Ihre Nicole Rensmann
    Remscheid im März 2012
      
    P.S.: Bis hierher ging es nur um Niemand. Jetzt geht es um einige wenige Menschen, denen ich Danke sagen möchte. Danke an meine Testleser, besonders an Ben, der Niemand zudem auf den ersten Lesungen eine Stimme gegeben hat.
    Danke an Timo Kümmel, dessen Grafiken das Niemandsland zum Leben erweckten, und nur mithilfe dieser Zeichnungen konnte die umfangreiche Webseite und der Buchtrailer entstehen. Danke an Dirk, der Niemand mit mir gemeinsam virtualisiert hat.
    Und Danke an Guido Latz, der mutig genug ist,
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