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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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Lily.“
    Während sie Goose zurück zum Ufer trotten ließ, sah sie ihre Wasserflasche im flachen Wasser treiben.
    „Mr Marsh – ich meine, Ethan – wärst du so nett, mir die Flasche zu reichen?“, bat sie.
    „Nein, tut mir leid.“
    Erstaunt wandte sie sich im Sattel um. Hatte sie sich in ihm getäuscht? Es war doch wirklich nicht zu viel verlangt, die Flasche für sie aus dem Wasser zu fischen. War ein Marshall sich zu gut, um für seine Angestellten etwas aufzuheben?
    „Ich würde ja absteigen, aber dann bekomme ich nasse Füße“, erklärte sie.
    Doch Ethan zuckte bloß die Schultern. „Tut mir leid. Da kann ich dir nicht helfen.“
    Verdammt, wie konnte man nur so eingebildet sein?
    Sein Lächeln wurde sogar noch breiter, als er die Arme über der Brust kreuzte, sie herausfordernd ansah und sagte: „Du hast es vielleicht nicht bemerkt, aber ich trage nichts als Wasser auf meiner Haut.“
    Als ihr die volle Bedeutung seiner Worte bewusst wurde, spürte Lily, wie ihre Wangen anfingen zu glühen. Er stand gerade mal zwei Meter von ihr entfernt und hatte nichts an? Sie konnte sich nicht helfen, ihr Blick glitt automatisch zurück zu seinem Oberkörper und hinab zu der Wasserlinie, die direkt unterhalb seines Bauchs begann …
    Ethans Lachen veranlasste sie, sich schnell wieder umzudrehen.
    „Wenn ich sie hole, könnte das etwas unangenehm für einen von uns beiden werden …“
    Sein Tonfall verriet ganz deutlich, wen er damit meinte.
    Wie peinlich! Während sie die Brust- und Bauchmuskeln des Mannes bewundert hatte, war nur wenige Zentimeter darunter … Lilys Wangen brannten mittlerweile wie Feuer.
    „Möchtest du trotzdem, dass ich sie hole?“
    Und ehe sie sich versah, hörte sie auch schon Wasser spritzen, als würde er Anstalten machen, ans Ufer zu kommen.
    „Nein!“, protestierte sie heftig und räusperte sich dann verlegen. „Ich meine, ist schon gut. Ich hole sie.“
    Ohne ihn anzusehen, sprang sie blitzschnell vom Pferd, schnappte sich die Flasche und schwang sich wieder in den Sattel. Das Wasser spritzte um Gooses Hufe, als sie ihm die Sporen gab. Es war ihr egal, ob ihr plötzlicher Rückzug in seinen Augen feige und verklemmt wirkte. Sie musste hier weg, sonst würde sie vor lauter Scham noch im Boden versinken.
    Ethans Gelächter hallte in ihren Ohren, als sie hocherhobenen Hauptes davontrabte.
    Er war die ganze Zeit splitternackt gewesen.
    Je weiter Lily sich vom Fluss entfernte, desto ruhiger wurde ihr Puls. Dafür fühlte sie sich nun unbehaglich. Zweifellos hatte Ethan die Situation lustig gefunden, vielleicht sogar so lustig, dass er den anderen davon erzählte. Seiner Großmutter zum Beispiel? Mrs Marshall würde sicher nicht darüber lachen können.
    War das ein Kündigungsgrund? Bei dem Gedanken lief es ihr eiskalt den Rücken herunter. Es war nicht nur der Job, den sie dringend brauchte – sie brauchte auch die Sicherheit, die Hill Chase ihr bot. Dieses friedliche Zuhause, wo sie endlich zur Ruhe kommen konnte.
    Er hat die ganze Zeit nackt vor mir gestanden. Wie soll ich ihm jemals wieder in die Augen schauen können?
    Entschlossen hob Lily ihr Kinn. Es war purer Zufall, dass sie in diese Situation geraten war. Niemand war zu Schaden gekommen. Die Chancen, dass sie ihren Job verlor, waren also äußerst gering. Sie musste aufhören, sich immer gleich die schlimmsten Dinge auszumalen. Und bei der nächsten Begegnung mit Ethan würde sie einfach so tun, als wäre nie etwas passiert. Das fand sie am vernünftigsten. Sicher würde er die Sache auch schnell vergessen wollen.
    Konnte sie es denn vergessen? Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie, wie …
    Nein. Ethan Marshall splitterfasernackt im Fluss war definitiv ein Bild in ihrem Kopf, das sie mit ins Grab nehmen würde. Und sie musste sich eingestehen, dass ihr dieses Bild sogar ziemlich gut gefiel.
    „Kannst du mir vielleicht einmal verraten, was das zu bedeuten hat?“, erkundigte sich Brady, als er sich ein paar Stunden später auf Spiders Rücken schwang.
    Ethan musste sich das Lachen verkneifen, während er die Steigbügel prüfte und dann ebenfalls aufsaß.
    „Was meinst du?“, fragte er unschuldig.
    „Warum ist Lily fast über ihre eigenen Füße gefallen und knallrot geworden, als sie uns vorhin im Stall gesehen hat? Was hast du mit ihr gemacht?“
    „Ich bin noch nicht einmal zwölf Stunden hier. Wie kommst du darauf, dass ich etwas mit ihr gemacht haben könnte?“, entgegnete Ethan.
    Brady schnaubte
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