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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen
Autoren: Andy McNab
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Auftrags ausführte, damit sie ihren ausführen konnten. Sobald er das getan hatte, war er draußen, weil er nicht mehr gebraucht wurde.
    Jetzt warteten wir zu dritt darauf, dass die Zielperson sich wieder sehen ließ, während alle um uns herum Bier tranken, fernsahen oder sonnenverbrannte Schultern verglichen. Suzy holte wieder ihren Reiseführer heraus. Es hätte unnatürlich gewirkt, wenn wir beide schweigend dagesessen und zur Moschee hinübergestarrt hätten.

 
3
    Die Gläubigen begannen die Moschee zu verlassen, und wenig später heulten auf dem Parkplatz die Motoren von Autos und Motorrollern auf. Die ersten Fahrzeuge versuchten, sich auf die Straße hinauszuschieben, aber dort gab niemand auch nur eine Handbreit nach. Die Luft war vom Getöse von Autohupen und dem Kreischen von Bremsen erfüllt.
    Suzy legte ihren Reiseführer auf den Tisch, und ich blickte auf. Die Zielperson war aus der Moschee gekommen und kletterte nun wieder über den Zaun. Der Informant winkte ihm zu, dann stieg er aus seinem Taxi. Im helleren Licht sah ich, dass er ungefähr so groß wie Suzy und eindeutig ein Indonesier mit hohen Wangenknochen, kurzem schwarzem Haar und einem Schnurrbart war. Sein gestreiftes Hemd hing aus seinen Jeans, was daran liegen mochte, dass seine gewaltigen Schultern den Stoff dehnten: Er sah aus, als habe er vergessen, den extrabreiten Kleiderbügel herauszunehmen, bevor er sein Hemd anzog.
    Die beiden Männer kamen zusammen, ohne sich zu begrüßen, und verschwanden durch die Tür, aus der die Zielperson aufgetaucht war. Während die Briten einigen Mädchen nachstarrten, die in einer Gruppe an uns vorbeischlenderten, und der Keyboarder kurzen Beifall bekam, verstaute Suzy den Führer in ihrer Tasche. Der Informant erschien wieder, jetzt mit einer Art Henkelbox in der Hand. Als er sich dem Taxi näherte, konnte ich sehen, dass es sich um einen Geschenkkarton mit sechs Flaschen Wein handelte, dessen Seiten teilweise ausgestanzt waren, um die Etiketten sichtbar zu machen. Er ging um den Wagen herum zur Beifahrertür, die uns zugekehrt war, öffnete sie, stellte den Karton vorsichtig in den Fußraum, ging zur Fahrertür zurück, stieg ein und fuhr an. Das alles hatte kaum eine Minute gedauert.
    Als das Taxi im Verkehr verschwand, waren Suzys Hände damit beschäftigt, den Reißverschluss ihrer Umhängetasche zuzuziehen. »So viel zu Muslimen und Alkohol, was? Vielleicht ist’s Ribena.«
    Unsere britischen Nachbarn johlten und klatschten auf den Tisch. Aber das lag nicht an Suzys Scherz; Leeds hatte ein Tor erzielt.
    Während wir dasaßen und warteten, tastete ich in meiner Hosentasche nach dem Zündschlüssel des Motorrads. Die Zielperson würde bald in die Arbeit fahren. Selbst Terroristen müssen Geld verdienen und etwas für ihre bürgerliche Scheinexistenz tun.
    Die Neonreklame beleuchtete unseren Mann, als er einige Minuten später aus der Tür trat. Heute Abend war er etwas früher dran als sonst. Normalerweise verging nach dem Abendgebet circa eine Viertelstunde, bevor er aufbrach. Sein weißes Hemd war jetzt in eine schwarze Hose gesteckt, zu der er schwarze Lackschuhe trug. Er stieg erneut über den Zaun, ging zu dem Toyota Lite Ace und machte dabei einen Bogen um die Pfützen, damit seine Schuhe sauber blieben.
    Ich stand auf. »Okay, was hältst du davon, wenn wir ins Hotel zurückfahren?«
    Suzy nickte und stand ebenfalls auf. Ich nahm meinen Sturzhelm vom Tisch und setzte ihn auf, während ich zu dem Motorrad ging. Sie hängte sich die Tasche über Hals und Schulter, dann setzte sie ihren Helm auf, während ich den Seitenständer einklappte und den Motor anließ. Suzy wartete, während ich den Motor aufheulen ließ, die trübe Luft durch unsere schwarzen Auspuffschwaden noch mehr verpestete und die Maschine mit beiden Füßen anschob, bis sie in Richtung Straße zeigte.
    Der Lite Ace rollte zur Ausfahrt vor der Moschee. Wohin sein Fahrer abbiegen würde, war nicht zu erkennen, aber wenn er sich an das Skript hielt, das wir seit etwas über einer Woche kannten, würde er sich in den Verkehr auf seiner Straßenseite einordnen: nach rechts, von uns aus gesehen nach links. Suzy stieg auf und fummelte an ihrem Helm herum, damit wir Zeit gewannen, während wir darauf warteten, dass der Kleinbus auf die Straße hinausfuhr. Unter dem Sturzhelm, der nach dem fettigen Haar unzähliger Touristen stank, fühlte mein Kopf sich bereits heiß und verschwitzt an. Der Kinnriemen aus Kunststoff glitschte über
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