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Nicht schießen, Darling! - Schon wieder eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)

Nicht schießen, Darling! - Schon wieder eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)

Titel: Nicht schießen, Darling! - Schon wieder eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)
Autoren: Ruby Royce
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tatsächlich von mir scheiden lassen will? Weil ich seinen Ansprüchen nicht genüge? Dann werde ich eine einsame Frau sein, die auf den Straßen Londons umherirrt, oder ich werde ein Leben führen müssen, wie eine Frau, wie—”
    „Na, na. Wir wollen mal nicht übertreiben.” Flora nahm sie schnell beim Arm. „Das Dinner wird gleich serviert und du bist noch nicht einmal umgezogen. Was du brauchst ist ein schönes Glas Rotwein.”
    „Als britischer Lord müsste James eine Scheidung erst beim Parlament beantragen und das ist ziemlich teuer”, erklärte Frankie. „Naja, James hat ja Geld ohne Ende, da wird er sich das leisten kö— Autsch, du brutales Weib!”
    Die Faust seiner Frau hatte ihn noch einmal getroffen.

Vier

    Bond Street, London, 3. September 1823

    „Ach diese herrlichen Seidenbänder!”, jubilierte Lady Cartwright. „Diese Farbe! Dieser Stoff! Wir müssen gleich alle davon mitnehmen. Daraus machen wir dir eine neue Hundeleine!”
    Mr. Wimple zeigte keine besondere Begeisterung angesichts dieser Bekundungen seines Frauchens, war er doch intensiv damit beschäftigt, den Fußboden nach essbaren Substanzen abzusuchen.
    „Ich nehme alle”, sagte Lady Cartwright zum Ladenbesitzer, der schon mehrere Schachteln für sie bereitgestellt hatte.
    Clara stand in einer Ecke und fühlte sich vom Cartwright’schen Enthusiasmus reichlich überfordert. Ihr schien es, als hätten sie schon eine ganze Ewigkeit damit zugebracht, Seide, Satin, Musselin, Taft, Brokat und Samt zu betasten.
    Allerdings fühle ich mich in Lady Cartwrights Gegenwart in Sicherheit. Außerdem würde James niemals darauf kommen, Seidenbänder einzukaufen. Hoffe ich.
    Wieder fiel ihr das Atmen schwerer und ihr Herz schlug heftig in ihrer Brust. Noch fünf Tage bis zur Hochzeit! Die Aufregung war von Tag zu Tag schlimmer geworden und seit ihrer Ankunft in London nahezu unerträglich.
    Ich fühle mich wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird.
    Die Tür öffnete sich und Clara zuckte kurz zusammen. Aber der karottenrote Kopf, der sich nun hereinschob gehörte keineswegs dem Earl of Darlington, sondern Nell Barnham, der Nichte des Earls of Chestendon, Claras Schwager.
    „Da bist du ja, Pünktchen. Betty war sich sicher, dass du hier zu finden sein würdest. Guten Tag, Lady Cartwright. Guten Tag, Mr. Wimple.”
    Lady und Basset nickten anerkennend. „Ah, Miss Barnham, wie geht es Ihnen?”, fragte Lady Cartwright. Der Basset fragte nichts.
    Clara umarmte ihre Freundin Nell, genannt „Rübchen”, Barnham und versuchte, zu lächeln. Das andere Mädchen musterte sie wohlwollend von oben bis unten. „Oh, Pünktchen, du siehst wunderschön aus. Die italienische Sonne hat dir sehr gut getan und deinem Teint überhaupt nicht geschadet. Aber rate mal, wen ich gerade gesehen habe! Darlington! Er muss gleich hier vorbeikommen! Ich bin mit der Chaise an ihm vorbeigefahren… also, er weiß natürlich nicht, wer ich bin, aber ich habe ihn sofort erkannt! Von deinen Zeichnungen!”
    Clara lehnte sich an ein Regal. „Oh Gott, wir müssen uns verstecken.”
    „Verstecken? Wieso denn das?”
    „Psst, sonst hört dich Lady Cartwright.”
    Zu Claras größtem Entsetzen entschied die eben erwähnte Dame, dass es an der Zeit war, den Besuch beim Tuchhändler zu beenden.
    „Kommt mit, Mädchen”, rief sie, nachdem sie sich dem Ladenbesitzer mit einem „Lieferung bis sechs Uhr, guter Mann…” noch einmal bedrohlich genähert hatte. Mr. Wimple stolzierte wie eine Gallionsfigur vor Lady Cartwright auf die Strasse hinaus.
    Clara hoffte auf ein Wunder, aber schon hörte sie Lady Cartwrights Vibrato. „Nein! Darlington! Was für eine herrliche Überraschung. Raten Sie einmal, wen ich hier im Schlepptau habe! Ihre Verlobte !”

    James Crawford, der Earl of Darlington, trug einen dunkelgrünen Gehrock, eine schlichte, aber gekonnt gebundene Krawatte, elegante Reithosen und unfassbar gut polierte Stiefel. Er war ein Augenschmaus. Jedes   Haar saß perfekt und kein Staubkörnchen hatte es gewagt, an ihm haften zu bleiben. Das grün seines Gehrockes ließ seine grünen Augen nur noch mehr strahlen und seine Haut war so makellos und so golden, wie in Claras wildesten Träumen.
    Sie erinnerte sich an die Geschichte ihrer Schwägerin Eugenia, die auf der Bond Street regelrecht in die Knie gegangen war, als sie dem Duke of Surrey ins Visier geriet und Clara befürchtete, ihr drohe ein ähnliches Schicksal, allerdings nicht in einem Buchladen, sondern
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