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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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Lehrerin an der Highschool bin, im siebten Bezirk.“
    Bell wirkte tatsächlich überrascht.
    „Ich gehe davon aus, dass Sie den Stadtteil kennen“, fuhr Emily fort.
    Der siebte Bezirk war eine der übelsten Gegend von St. Simone. Schießereien, Verbrechen, Drogen gehörten dort zum Straßenalltag, und sie fanden ihren Weg auch in die Highschool. Emily hatte schon mehr als einmal erlebt, dass Schüler in den Gängen der Schule unter Waffeneinsatz festgenommen wurden. Sie hatte mit ansehen müssen, wie Schüler von Entzugserscheinungen geschüttelt wurden. Zitternd und würgend dachten sie nur daran, wie sie an den nächsten Schuss kommen konnten, der ihnen wenigstens vorübergehend Erleichterung verschaffen würde. In ihrer Klasse hatte sie Schülerinnen, die – selbst noch halbe Kinder – ihre Babys mit in den Unterricht brachten, weil sie sich keine Tagesmutter leisten konnten. Und sie hatte erlebt, dass Plätze plötzlich leer blieben, weil der Schüler in der Nacht zuvor an einer Überdosis gestorben war.
    „Ich weiß, was Crack anrichtet – vor allem bei Kindern“, erzählte sie Lieutenant Bell. „Wenn Alex mit Drogen handelt, muss etwas dagegen getan werden. Ich weigere mich, einfach zuzusehen und die Hände in den Schoß zu legen.“
    „Und Sie glauben, dass er mit Drogen handelt“, meinte Bell.
    „Wie wollen Sie das, was ich gehört habe, sonst erklären?“
    „Sie hat Vincent Marino identifizieren können. Wir haben ihr eine Menge Fotos gezeigt, und sie hat ihn erkannt“, sagte Salazar leise zu Bell.
    „Marino übt sich nicht gerade in Zurückhaltung“, gab Bell zurück und zuckte mit den Achseln. „Die meisten Leute könnten ihn identifizieren.“
    „Trotzdem lohnt sich eine Überprüfung“, beharrte Salazar. „Ich frage mich, was Vincent Marino – Vincent der Hai – auf der Gästeliste von Mr Delmore zu suchen hat. Irgendwer bringt in großem Stil Drogen in die Stadt, und wir versuchen seit Jahren herauszufinden, wer. Vielleicht ist es Alexander Delmore. Vielleicht auch nicht. Aber wir werden es nie erfahren, wenn wir nicht wenigstens ermitteln.“
    Bell schüttelte den Kopf. „Eine solche Ermittlung auf die Beine zu stellen würde Monate dauern. Monate. Und mehr Geld kosten, als so ein sinnloses Unterfangen wert ist. Nein, ich glaube kaum.“
    Sie schob ihren Stuhl zurück, um aufzustehen und das Zimmer zu verlassen. Aber Salazar fasste sie am Arm und hielt sie zurück. „Warten Sie, Lieutenant“, bat er. „Schauen Sie sich Ms Marshalls Augen an. Sie haben die gleiche Farbe wie Diegos Augen, das gleiche Blau.“
    Bell warf verärgert einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Und warum erzählen Sie mir das, Detective?“
    „Ich schlage vor, dass wir Diego verdeckt ermitteln lassen. Als Ms Marshalls – ich weiß nicht – als ihr Bruder vielleicht. Diese Augen – die beiden sehen so aus, als könnten sie verwandt sein. Und wenn Ms Marshall sich auch weiterhin mit Delmore trifft, kann sie ihn dazu bringen, sie noch einmal zu einer schwimmenden Party einzuladen, und Diego könnte als ihr großer Bruder mit an Bord gehen. Und diesen Typen überprüfen.“ Er warf Emily einen kurzen Blick zu. „Diego ist mein Partner“, erläuterte er. „Der beste Ermittler in St. Simone. Vermutlich sogar der beste in ganz Florida.“
    Bell schwieg.
    „Wenn Ms Marshall bereit ist, mit uns zusammenzuarbeiten – und ich glaube, das ist sie, nach dem, was sie uns erzählt hat –, dann haben wir eine schnelle und einfache Möglichkeit, diese Ermittlung durchzuziehen. Falls Delmore Drogenschmuggelt, kriegen wir ihn. Falls nicht, brechen wir ab, und niemand braucht je zu erfahren, dass er überhaupt unter Verdacht stand.“
    Der Blick der stahlgrauen Augen von Lieutenant Bell heftete sich kurz auf Emily. „Sind Sie denn bereit, mit uns zusammenzuarbeiten?“, fragte sie. „Sind Sie bereit, einen meiner Detectives für eine oder zwei Wochen in Ihre Wohnung aufzunehmen und als Ihren Bruder auszugeben?“
    Der Gedanke gefiel Emily gar nicht. Ihre Wohnung war klein und hatte nur ein Schlafzimmer. Aber wenn sie helfen wollte, Alex zu überführen, blieb ihr wohl keine Wahl. Sie reckte das Kinn vor. „Solange Ihr Detective bereit ist, auf dem Sofa zu schlafen …“
    „Und was ist mit dem Risiko?“, fragte Bell. „Wenn Alexander Delmore tatsächlich Kokain ins Land schmuggelt, könnte er ein äußerst gefährlicher Mann sein.“
    „Ich glaube, es ist das Risiko wert“, meinte Emily.
    Die Tür ging auf,
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