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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst
Autoren: Michael Scott
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durch Joshs Kopf Hunderte von Fragen, und keine der möglichen Antworten, die ihm in den Sinn kamen, war befriedigend, da in den meisten ein einziges, unglaubliches Wort vorkam: Magie . Josh hatte gerade gesehen, wie zwei Männer sich mit Bällen und Speeren aus – aus Energie beworfen hatten! Er war höchstpersönlich Zeuge der Zerstörung gewesen, die diese Energie angerichtet hatte.
    Josh war Zeuge von Magie gewesen.
    Aber natürlich wusste er, dass es Magie nicht gab und nicht geben konnte. Das wusste schließlich jeder.

KAPITEL DREI
    W oher kam nur dieser eklige Gestank? Sophie Newman wollte gerade wieder ihr Headset ins Ohr drücken, als ihr ein beißender Geruch in die Nase stieg. Ihre Nasenflügel bebten. Sie klappte ihr Telefon zu, steckte das Headset in die Tasche, beugte sich über eine offene Dose mit schwarzem Tee und atmete tief ein.
    Seit sie und ihr Bruder für diesen Sommer nach San Francisco gekommen waren, arbeitete sie in der »Kaffeetasse«, einem Café, das Dutzende verschiedener Kaffee- und Teesorten anbot. Der Job war okay, nichts Besonderes. Die meisten Kunden waren nett, einige wussten nicht, wie man sich benahm, und gelegentlich war auch mal einer dabei, der schlicht unverschämt war. Aber die Arbeitszeit stimmte, die Bezahlung war gut, die Trinkgelder waren noch besser, und der Laden hatte den zusätzlichen Vorteil, dass er genau gegenüber der Buchhandlung lag, in der ihr Zwillingsbruder arbeitete. Sie waren letzten Dezember fünfzehn geworden und hatten bereits angefangen, auf ein eigenes Auto zu sparen. Ihrer Schätzung nach hatten sie das Geld in frühestens zwei Jahren zusammen – falls sie keine CDs, DVDs, Computerspiele, Klamotten und Schuhe (Sophies große Schwäche) kauften.
    Normalerweise waren sie zu dritt im Café, aber eine Kollegin hatte sich krank gemeldet, und Bernice, die Besitzerin, war nach dem mittäglichen Ansturm zum Großhändler gefahren, um die Tee- und Kaffeevorräte aufzustocken. Sie hatte versprochen, in einer Stunde wieder zurück zu sein, aber Sophie wusste aus Erfahrung, dass es mindestens doppelt so lang dauern würde.
    In den vergangenen Tagen hatte Sophie gelernt, die unterschiedlichen exotischen Tee- und Kaffeesorten, die sie verkauften, am Duft zu erkennen. Sie konnte Earl Grey und Darjeeling auseinanderhalten und kannte den Unterschied zwischen javanischem und kenianischem Kaffee. Sie mochte den Kaffeeduft gern, nur der bittere Geschmack war ihr zuwider. Aber sie liebte Tee. Nach und nach hatte sie alle Teesorten ausprobiert, vor allem die Kräutertees in fruchtigen Geschmacksrichtungen und mit ungewöhnlichen Aromen.
    Aber jetzt roch etwas ganz widerlich.
    Fast wie faule Eier.
    Sophie hielt sich eine Teedose unter die Nase und atmete wieder tief ein. Das frische Aroma des Assams drang bis in ihre Kehle. Daher kam der Gestank nicht.
    »Eigentlich ist er zum Trinken da, nicht zum Inhalieren.«
    Sophie drehte sich um. Perry Fleming hatte das Café betreten. Sie war eine große, elegante Erscheinung, die jedes Alter zwischen vierzig und sechzig hätte haben können. Früher musste sie eine Schönheit gewesen sein und auch heute noch zog sie die Blicke auf sich. Sophie hatte noch nie so leuchtend grüne Augen gesehen und hatte sich im Stillen gefragt, ob die Frau wohl gefärbte Kontaktlinsen trug.
    Perry hatte offensichtlich einmal rabenschwarzes Haar gehabt, doch inzwischen war es von Silberfäden durchzogen. Sie trug es zu einem kunstvollen Zopf geflochten, der ihr über den Rücken fiel und fast bis zur Taille reichte. Sie hatte wunderschöne Zähne und von ihren Augenwinkeln gingen winzige Lachfältchen aus. Sie war immer sehr viel eleganter gekleidet als ihr Mann, und an diesem Tag trug sie ein minzgrünes, ärmelloses Sommerkleid, das zu ihren Augen passte und, wie Sophie annahm, wahrscheinlich aus reiner Seide war.
    »Ich dachte eben, er riecht etwas seltsam«, sagte Sophie und steckte noch einmal ihre Nase in den Tee. »Jetzt ist es okay, aber einen Augenblick lang dachte ich tatsächlich, er riecht nach … nach faulen Eiern.«
    Sie hatte Perry Fleming angeschaut, als sie das sagte, und erschrak richtig, als sie sah, wie Perry zusammenzuckte, die Augen aufriss, herumwirbelte und zur anderen Straßenseite hinüberschaute – genau in dem Moment, als die kleinen Scheiben in den Sprossenfenstern der Buchhandlung Sprünge bekamen und zwei große Scheiben einfach explodierten und zu Staub zerfielen. Grüne und gelbe Rauchwölkchen zogen heraus auf
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