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New York Titans Weihnachtsbäckerei (German Edition)

New York Titans Weihnachtsbäckerei (German Edition)

Titel: New York Titans Weihnachtsbäckerei (German Edition)
Autoren: Poppy J. Anderson
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Schimpfwörter benutzte, die nicht einmal er gehört hatte – und verdammt, er war Footballspieler gewesen, da sollte man doch denken, dass er alles gehört und gesehen hätte, was es an Grobheit sowie Vulgärem auf der Welt gab! Doch Clara machte ihn sprachlos.
    Seine Schwiegermutter hatte die Geduld einer Heiligen an den Tag gelegt, Clara mit ruhigen Worten getadelt und war nicht einmal zusammengezuckt, als ihre jüngste Tochter mit dem Familiensilber nach ihrem Zwillingsbruder Connor geworfen hatte, nachdem dieser eine Bemerkung über Claras neuste Frisur machte. John dagegen hatte steif wie ein Brett am Esstisch seiner Schwiegereltern gesessen und kaum gewagt, sich zu bewegen, weil er regelrechte Panik vor einer Fünfzehnjährigen verspürt hatte, die gleichzeitig ziemlich frühreif zu sein schien. Er hatte jedenfalls rote Ohren bekommen, als er ein Telefonat mitbekommen hatte, das sie mit einer Freundin führte und dabei über Verhütungsmethoden sowie sexuelle Praktiken debattierte.
    Der Drang, seiner Tochter, die damals ein Säugling gewesen war, die Ohren zuzuhalten und sie schleunigst zurück nach New York zu schaffen, war beinahe übermächtig gewesen. Erst als er mit Jilian und Hanna im Flugzeug gesessen und London verlassen hatte, hatte er aufatmen können.
    Jeder Begegnung mit Clara sah er voller Horror entgegen.
    Inzwischen war das kleine Biest achtzehn Jahre alt, hatte die Schule geschmissen und war vor einer Woche mit Sack und Pack bei ihnen aufgetaucht. Weder John noch Hanna wussten, was Clara in New York tun wollte, ob sie sich einen Job suchen wollte oder wie lange sie zu bleiben gedachte. Sie wussten nur, dass ihre Anwesenheit wie ein einziger Alptraum war.
    Seit Claras Ankunft herrschte in ihrer Wohnung Anarchie, Hanna war ein nervliches Wrack und John verfluchte den Architekten seiner Wohnung, weil der die Wohnung nur mit einem Badezimmer entworfen hatte. Von der schönen Weihnachtsstimmung war nicht mehr viel übrig. Nicht einmal an seinen selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen konnte sich John mehr erfreuen, weil Clara sie einfach mitgenommen hatte, um sie großzügig ihren neuen Freunden vorbeizubringen, die in einem besetzten Haus in Brooklyn lebten.
    Man wusste nie, wann Clara zuhause war, geschweige denn, wo sie sich gerade aufhielt. Voller Besorgnis beobachtete John seine Frau, die sich um ihre Schwester sorgte und nicht schlafen konnte, wenn Clara nachts nicht zuhause war. Da Hanna im neunten Monat war, dachte John vor allem an sie und das Baby, da sie abgekämpft und sehr mitgenommen wirkte. Zwar hatte Hannas Mom während eines Telefonats mit einem Seufzer erklärt, dass Hanna sich keine Gedanken um Clara machen sollte, weil das Mädchen auf sich aufpassen könne und sowieso nicht zur Vernunft zu bringen sei, dennoch ließ sich Hanna von den Worten ihrer Mutter nicht beruhigen.
    Also hatte John in den sauren Apfel gebissen. Sein Gespräch mit Clara endete darin, dass er ihr versprach, keinen Baum aufzustellen, weil sie angeblich allergisch auf die Baumnadeln reagierte, und dass sie ihm einhundert Dollar aus den Rippen leierte.
    In der gestrigen Nacht war Hanna ebenfalls zur Furie geworden, als Clara um vier Uhr morgens mit ihrem neusten Freund nach Hause gekommen war. John hatte den Typen bereits am Vortag einmal kurz gesehen und bei diesem Anblick entschieden, dass Jilian auf eine reine Mädchenschule gehen sollte. Der junge Mann mit dem Namen Cyril schien sich seit Monaten nicht mehr die Haare geschweige denn andere Körperteile gewaschen zu haben, seine geröteten Augen ließen sich auf den Konsum von bewusstseinserweiternden Substanzen zurückführen und seine zerrissene Kleidung war entweder Resultat eines Schneiders namens Edward mit den Scherenhänden oder Ergebnis eine Hundekampfes, in den Cyril zwischen die Fronten geraten war.
    Kaum hatte das Paar die Wohnung betreten, war ein explosionsartiger Streit zwischen ihnen entflammt, durch den die ansonsten durch nichts zu störende Jilian aufgewacht war. Das Weinen ihrer Tochter hatte Hanna dermaßen wütend werden lassen, dass sie aufgebracht ins Wohnzimmer gewatschelt war, um Cyril eigenhändig aus der Wohnung zu schmeißen. John hatte Jilian auf dem Arm getragen und voller Verwunderung mitangesehen, wie seine sanftmütige Frau zu einem feuerspeienden Drachen geworden war. Die Fetzen waren geflogen, als sich die beiden Schwestern angeschrien hatten, dass die Wände wackelten. Tatsächlich hatte John mehrmals versucht, die beiden
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