Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neue Bündnisse

Neue Bündnisse

Titel: Neue Bündnisse
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
weiterhin Streitkräfte zusammen und betreibt die Stärkung der Schwarzen Burg. Moghedien, die Verlorene, ist in Moridins Auftrag unterwegs, um Unheil zu stiften. Und Egwene, die von den Aes Sedai, die Elaidas Machtergreifung als Amyrlin für unrecht hielten, zu ihrer Anführerin erkoren wurde, führt ihr Heer weiter auf Tar Valon und die Weiße Burg zu, um unter den Trägerinnen der Einen Macht erneut Einigkeit herzustellen und die unrechtmäßige Amyrlin zu vertreiben. Sie weiß, daß ihr ein harter, vielleicht sogar aussichtsloser Kampf bevorsteht. Denn Tar Valon ist noch niemals erobert worden...
    Das Rad dreht sich, und die Letzte Schlacht rückt immer näher. Die Heere sammeln sich, und der Wiedergeborene Drache muß sich dem Kampf stellen, wenn die Welt kein zweites Mal untergehen soll.

KAPITEL 1
    Wirrnisse
    Perrin erwachte, wie üblich, vor dem ersten Tageslicht, und Faile war, wie üblich, bereits auf den Beinen. Sie konnte eine Maus geräuschvoll erscheinen lassen, wenn sie es wollte, und er argwöhnte, daß es ihr auch dann gelänge, zuerst aufzustehen, wenn er bereits eine Stunde nach dem Einschlafen erwachte. Der Zelteingang war zurückgeschlagen, die Seitenwände am Boden ein wenig angehoben, und ein Windhauch wehte durch die Öffnung im Zeltdach, der genügte, eine Illusion von Kühle zu bewirken. Tatsächlich erschauderte Perrin, als er nach seinem Hemd und seiner Hose suchte. Nun, es sollte Winter sein, selbst wenn das Wetter dem nicht entsprach.
    Er zog sich im Dunkeln an und schrubbte seine Zähne mit Salz, wozu er kein Licht benötigte, und als er das Zelt verließ und in seine Stiefel stieg, hatte Faile in der tiefgrauen Dämmerung des frühen Morgens bereits ihre neuen Diener um sich versammelt, von denen einige entzündete Laternen hielten. Die Tochter eines Lord brauchte Diener. Er hätte schon früher dafür sorgen sollen. In Caemlyn gab es Leute aus den Zwei Flüssen, die Faile selbst unterwiesen hatte, aber da Geheimhaltung vonnöten war, hatte sie ihre Diener nicht mitnehmen können. Meister Gill würde zwar so bald wie möglich nach Hause ziehen wollen und Lamgwin und Breane ebenfalls, aber vielleicht würden Maighdin und Lini bleiben.
    Aram, der mit gekreuzten Beinen neben dem Zelt gesessen hatte, richtete sich jetzt auf und wartete ruhig auf Perrin. Hätte Perrin es nicht verhindert, hätte Aram quer vor dem Zelteingang geschlafen. Heute morgen trug er eine rotweiß gestreifte Jacke, obwohl das Weiß ein wenig schmuddelig wirkte, und selbst jetzt ragte das mit dem Wolfskopf-Knauf versehene Schwertheft über seine Schulter. Perrin hatte seine Streitaxt im Zelt gelassen und war dankbar, sie los zu sein. Tallanvor trug sein Schwert ebenfalls am Gurt über der Jacke, Meister Gill und die beiden anderen hingegen waren unbewaffnet.
    Faile mußte ihn erwartet haben, denn kaum trat Perrin aus dem Zelt, als sie auch schon zu ihm hinübersah und Befehle erteilte. Maighdin und Breane eilten mit Laternen an ihm und Aram vorbei, die Zähne zusammengebissen, und rochen aus einem unbestimmten Grund entschlossen. Keine von ihnen vollführte einen Hofknicks oder verbeugte sich, was Perrin angenehm überraschte. Lini jedoch tat es, ein rasches Beugen des Knies, bevor sie den beiden anderen nacheilte und etwas über › seinen Stand anerkennen‹ murmelte. Perrin vermutete in Lini eine jener Frauen, die ihren ›Stand‹ im Befehlen sahen. Wenn er darüber nachdachte, galt das wohl für die meisten Frauen. So war anscheinend der Lauf der Welt, nicht nur in den Zwei Flüssen.
    Tallanvor und Lamgwin folgten den Frauen dichtauf, und Lamgwin verbeugte sich ebenso ernsthaft wie Tallanvor, der dies fast verbissen tat. Perrin seufzte und verbeugte sich ebenfalls, woraufhin beide erschraken und ihn anstarrten. Ein kurzer Befehl von Lini trieb sie ins Zelt.
    Faile lächelte Perrin nur flüchtig zu, bevor sie sich in Richtung der Karren entfernte, wobei sie sich abwechselnd mit Basel Gill auf ihrer einen und Sebban Balwer auf der anderen Seite unterhielt Jeder der Männer hielt eine Laterne vor sich, um ihr zu leuchten. Natürlich befanden sich etliche jener Dummköpfe in Hörweite, wenn sie die Stimme erhob, stolzierten einher, strichen über ihre Schwerthefte und starrten in die Dunkelheit, als erwarteten sie einen Angriff oder hofften sogar darauf. Perrin zupfte an seinem kurzen Bart. Faile war stets beschäftigt, und niemand nahm ihr die Arbeit ab. Niemand würde es wagen.
    Noch zeigte sich die Dämmerung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher