Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neobooks - Transalp 7

Neobooks - Transalp 7

Titel: Neobooks - Transalp 7
Autoren: Marc Ritter , CUS
Vom Netzwerk:
zweitausend Meter Höhe eiskalt erwischt.
     
    Abhörprotokoll des Bundesnachrichtendienstes
    – VS-VERTRAULICH – amtlich geheimgehalten –
    In Kopie: Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz
    Aufgezeichnetes Ereignis: Telefonkonferenz Klagenfurt / Kapstadt / Buenos Aires / Cleveland / Brisbane
    Zeitpunkt: 16.58 bis 17.05 Uhr MESZ.
     
    Person 1 (Klagenfurt): »Sind alle da?«
    Person 2 (Cleveland): »Section North-Atlantika. Sieg heil!«
    Person 3 (Buenos Aires): »Sección Atlantika-Sur. Sieg heil!«
    Person 4 (Kapstadt): »Sektion Urland. Sieg heil!«
    Person 5 (Brisbane): »Sektion Pazifika. Sieg heil!«
    Person 1: »Sieg heil, Kameraden. Ich habe diese Konferenz auf Oberster Othala-Ebene einberufen, da wir nun wissen, wo sich die Zielpersonen in den Alpen mit der Erbschrift hinbewegen. Die Angaben, die wir von unserem Team, Verzeihung, von unserem Einsatztrupp aus dem Inn-Gau erhalten haben, bestätigen unsere Befürchtung. Der Entführer der Erbschrift bewegt sich nach Venedig. Und das Kommando der Bayerischen Polizei folgt dem Mann. Und unser Trupp folgt wiederum diesen Beamten. Wir haben unter Berücksichtigung der besonderen Umstände eine möglichst schnelle Fraternisierung angeordnet, um das Vertrauen der Polizisten zu gewinnen. Sie scheinen uns am besten geeignet, auf der Spur des Entführers der Erbschrift zu bleiben. Es sieht so aus, als hinterlasse der Entführer gezielte Hinweise, damit die Ermittler ihn nicht verlieren.«
    Person 4: »Warum tut er das?«
    Person 1: »Das verstehen wir als Schutz seiner Person vor uns.«
    Person 4: »Ich meine: Warum geht er zu Fuß?«
    Person 1: »Die Auswertung seines Psychogramms, das wir mit Hilfe der Kameraden anfertigen, die mit ihm jahrelang im gleichen Zellenblock eingesessen haben, belegen, dass er ein Eigenbrötler ist. Und die Durchsuchung seiner Wohnung hat ein starkes Interesse für Berge ergeben. Das legt einen Hang zum Fußmarsch nahe. Wichtiger ist aber die Information, die wir aus den Unterlagen seines Hausarztes bekommen haben: Er ist todkrank. Er wird dieses Jahr vermutlich nicht überleben. Aus alldem schließen unsere Analytiker, dass er mit diesem Marsch über die Berge sich und anderen ein letztes großes Erlebnis verschaffen will.«
    Person 2: »Well, was ihm gelingt. Mit Verlaub, Oberstgruppenführer, warum ist es bisher den Einsatzkräften vor Ort nicht gelungen, diesen Entführer zur Strecke zu bringen?«
    Person 1: »Es wird uns gelingen. Er wird nicht in Venedig ankommen. Dafür sorgen wir.«
    Person 2: »Aber schafft das das Team aus dem Inn-Gau? Ich erinnere, zurück in 2009 …«
    Person 1: »Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, da gebe ich Ihnen recht. Außerdem wissen wir nicht, wo genau in Venedig er hinwill. Die Auswertung der Erbschrift hat bisher nie ein genaues Ziel ergeben. Selbst Venedig war immer nur eine Vermutung. Es scheint dem Entführer jedoch gelungen zu sein, andere Informationen aus dem Original herauszulesen als aus dem Faksimile.«
    Person 2: »Wir haben das Thema Erbschrift für eine lange Zeit vernachlässigt. Das müssen wir realisieren.«
    Person 1: »Unsinn. Die Verwahrung der Erbschrift in den Archiven der Bayerischen Staatsbibliothek war die beste Lösung. Vollkommen unverdächtig. Wäre diese amerikanische Internetfirma nicht auf die Idee gekommen, diese alten Bücher zu scannen und eins zu eins als Faksimile zu veröffentlichen, wäre das Geheimnis der Erbschrift auf ewig nur ein Gerücht geblieben. Und das wäre auch das Beste gewesen, das müssen Sie zugeben, Kameraden. Das ist der eigentliche Grund, warum ich diese Sitzung einberufen habe: Wir müssen Einsatzkräfte nach Venedig schaffen. Ich verlange von Ihnen die Entsendung des fähigsten Mannes aus jeder Sektion nach Venedig. Diese Männer müssen die Stadt sicher machen vor dem Entführer und der Erbschrift. Sie dürfen nach Venedig auf den Markusplatz kommen. Aber keinen Meter weiter.«
    Person 2: »Ich stimme zu.«
    Person 3: »Ich stimme zu.«
    Person 4: »Ich stimme zu.«
    Person 5: »Ich stimme zu.«
    Person 1: »Ich halte den einstimmigen Beschluss der Obersten Othala-Ebene fest, eine fünfköpfige Spezialeinheit aus je einem Kämpfer jeder Sektion in Marsch zu setzen, die sich umgehend in Venedig zu formieren und auf weitere Befehle zu warten hat. Sieg heil!
    – Ende des Protokolls –
    Irgendwo zwischen Issing und St. Nikolaus über dem Pustertal, 19.20 Uhr
    Obere Engbergalm, Untere Engbergalm, Duner Klamm, um Dun herum, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher