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Neobooks - Transalp 11

Neobooks - Transalp 11

Titel: Neobooks - Transalp 11
Autoren: Marc Ritter , CUS
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wieder angestellt hast. Ich bin bei der Polizei, schon vergessen?«
    Plank schaute stur durch die Windschutzscheibe nach vorne. Er freute sich langsam darauf, dass der Einsatz zu Ende ging. Wenn es denn nur bald so weit wäre.
    Zum Glück tauchte da die Mautstation der Autobahn vor ihnen auf. Das verschaffte ihm wenigstens ein paar Minuten Schonzeit. Er fuhr das Seitenfenster herunter und zog das Billett. Dann fädelte er sich in den Verkehr ein und schwieg.
    »Na los, du wolltest mir gerade von deinem Capitano erzählen«, hakte Gärtner nach.
    »Ach, wollte ich das? Ist mir neu.«
    »Anselm, du kannst mich auch an der nächsten Ausfahrt rauslassen. Ich fahre dann mit dem Bus weiter.«
    »Na gut«, brummte Plank. »Der Typ wusste Bescheid, dass wir da sind. Also, bevor wir angekommen sind. Der kannte unsere Namen. Irgendwer hat den vorbereitet. Und er hat mich über Benno Spindler ausgefragt. Den Namen kannte er auch. Dafür wollte ich von ihm wissen, wer der Mann war, der auf uns geschossen hat und der vom Turm gefallen ist. Den Namen wusste er nicht. Oder er hat zumindest so getan.«
    »Mit anderen Worten: Dir hat er nichts verraten und du ihm alles.«
    »Du glaubst doch nicht, ich lasse mich von so einem italienischen Hauptmann ausflascheln? Wo kommen wir denn da hin. Okay, ich habe ihm die Geschichte vom Spindler erzählt. Wie lange ich den kenne und was er angestellt hat in seinem Leben und so weiter und so fort. Aber nichts über den aktuellen Fall. Nichts von wegen Nibelungenlied und nichts von Nazis.«
    »Wusste er wahrscheinlich sowieso, wenn er auch schon unsere Namen wusste.«
    »Denke ich auch. Er hat auch gar nicht danach gefragt. Eigentlich seltsam, wenn ichs mir durch den Kopf gehen lasse. Nein, der wollte alles, aber auch alles über das Vorleben des Spindler wissen. Als ob das irgendeine Rolle spielt.«
    »Vielleicht tut es das?«
    »Vielleicht …«
    »Also, um das mal in meinen blonden Kopf reinzukriegen. Ich kann aus den Bruchstücken, die mir der Staatssekretär und der Theo Koralis erzählt haben, zusammenreimen, dass das Buch, das der Spindler geklaut hat, zu einem riesengroßen Geheimnis führt. Und dass die Nazis das schneller haben wollen als wir oder der Spindler. Aber um es zu kriegen, müssen sie den Spindler gewähren lassen, weil sie es selbst sonst nie finden. Richtig?«
    »Das ist der Reim, den ich mir auch mache. Brillanten und ein Vermächtnis. Das hat dir der Theo doch wohl auch gesagt.«
    »Das hat mir der Staatssekretär gesagt.«
    »Altes Schwatzmaul. Mir hat er da weniger gesagt. Und dazu habe ich ihn drei Mal anrufen müssen. Und du rufst den ein Mal an – das hast du wirklich getan? –, und er erzählt dir alles brühwarm? Aber gut, so hat er wenigstens mitbekommen, dass ich dir gegenüber dichtgehalten habe«, sinnierte Plank.
    »Und woher weiß das alles der Carabinieri-Hauptmann?«
    »Das hat er mir nicht verraten. Aber der Staatssekretär hat mir immer versichert, dass wir beide nicht alleine unterwegs seien. Dass es da Leute gebe, die auf uns aufpassen. Vielleicht hat er dem Brunetti gesteckt, dass wir da kommen.«
    »Wem?«
    »Dem Carabinieri-Mann. Der heißt wirklich so.«
    »Oder … diese Nazis. Die haben doch auch Hintermänner. Wenn dein Brunetti nun mit diesen …«
    »Dann wirds jetzt höchst unlustig in Venedig. Weil wir sind ja so was wie die Leibwache vom Spindler. Die Carabinieri sind eine Militäreinheit. Die nehmen ab und zu auch mal keine Gefangenen.«
    Gärtner schaute auf ihre Berghose und den darunter vorlugenden Verband. »Großartige Leibwache. Hätte er sich da keine schlagkräftigere Truppe raussuchen können?«
    »Bisher haben wir unsere Sache nicht schlecht gemacht. Genau so, wie er sich das überlegt hatte. Wir haben ihm im Campanile von Belluno das Leben gerettet. Und wer weiß, wie oft unterwegs. Und sind ihm immer auf den Fersen geblieben, in dem Abstand, den er offenbar für richtig hielt. Darum diese Rätsel. Ist ja klar.«
    »O Mann, wenn ich jemals gewusst hätte, dass dieser Job auf mich zukommt, dann hätte ich die Knobelseiten in den Zeitungen aufmerksamer verfolgt …«
    »Was mich wundert: diese Tiroler Truppe. Clara und Konsorten. Erinnere dich mal: in Kniepaß bei der Kapelle. Der Zettel im Türschloss. Den habe ich immer noch in der Hosentasche. Und trotzdem sind die auf der Marmolata aufgetaucht. Woher haben sie das gewusst?«
    »Zufall?«
    »An Zufälle glaube ich nicht. Zumindest nicht bei dieser Geschichte. Das war damals
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