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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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ihren Ursprung in Diodorus’ Sage über die Missgeburten, die sich aus dem von der Sonne ausgedörrten Schlamm des Nils erhoben.« Und noch ehe sein Bruder etwas erwidern konnte, fügte er hinzu: »Vielleicht sollten wir besser der Sage folgen? Schließlich ist das alles schon lange her. Zu lange, als dass jemand wie du oder ich sich daran erinnern könnte.«
    »Ferdinando hat einen Blick in die Grube geworfen«, entgegnete Toni mit finsterer Miene. »In die Grube in der Manse Madonie, das wissen wir beide! – Ja«, fügte er höhnisch hinzu, »lass uns Stillschweigen darüber bewahren! Aber wer sollte uns deiner Meinung nach an einem Ort wie diesem in der Abgeschiedenheit unseres Wagens belauschen?«
    Wie auf ein Zeichen war Mario weitergefahren Richtung Palermo ...
    Und nun befanden sie sich hier, in Julios Café, und der kleine Fettsack wies ihnen Plätze an einem seiner kostbaren Tische auf dem Balkon an und erläuterte ihnen ausführlich, was seine widerliche »Küche« zu bieten hatte. Sie bestellten etwas von dem, was er auflistete, irgendetwas, woran sie herumstochern konnten, dazu eine Karaffe Rotwein. Alles nur Täuschung, Fassade. Die beiden Brüder schoben das Essen auf ihren Tellern hin und her und warteten nur darauf, dass Sclafani Julietta erwähnte. Endlich, nachdem er noch irgendeine Kleinigkeit in der Küche erledigt hatte und wieder nach oben zurückkehrte, fing er katzbuckelnd an: »Meine Herren, ich stehe ewig in Ihrer Schuld!« Nervös zupfte er an der Serviette über seinem Arm, während er kriecherisch an den Tisch trat. »Äh, ich meine, weil Sie so freundlich waren, meiner Tochter eine ... Gesellschafterin zur Verfügung zu stellen. Ich bringe es nicht übers Herz, die alte Dame eine Krankenschwester zu nennen – das hieße ja, dass mein kleines Mädchen ernsthaft krank wäre –, aber dennoch ist die Frau ein wahres Gottesgeschenk. Sie ist stets zur Stelle und kümmert sich um alles, was meine Tochter braucht, sodass ich die Hände frei habe, meiner Arbeit nachzugehen.«
    »Julietta?« Francesco gelang es, eine besorgte Miene aufzusetzen. »Deine Tochter? Geht es ihr denn nicht besser? Wir fragten uns schon, weshalb sie nirgends zu sehen ist ...« Er blickte über die Brüstung in den Innenhof hinab und ließ seine dunklen Augen wie suchend umherwandern.
    Julio wandte den Blick zum Nachthimmel und hob in einer hilflosen, flehenden Geste die Arme. »Ach, meine süße Kleine! Ganz schwach ist sie und bleich wie der Tod! Julietta wird es wieder besser gehen, dessen bin ich mir sicher. Aber im Moment ... liegt sie nur auf ihrem Bett und hat dunkle Ringe unter den Augen und klagt, dass sie das Sonnenlicht nicht ertragen kann, das in ihr Zimmer fällt, sodass sie die Vorhänge geschlossen halten muss. Sie fühlt sich unwohl und ist so teilnahmslos. Und dann diese merkwürdige Lichtempfindlichkeit!«
    Die Brüder tauschten einen – möglicherweise fragenden – Blick aus und schließlich nickte Francesco. »Sclafani«, sagte er, »wir haben heute Abend noch zu tun. Einer unserer Leute kehrt von einer wichtigen Reise aufs Land zurück und unterdessen vertreiben wir uns die Zeit mit einer kleinen Spazierfahrt! Nun ja, es ist ein sehr angenehmer Abend! Leider kann es geschehen, dass wir jeden Moment weggerufen werden. Deshalb haben wir nur eine Kleinigkeit von deiner Speisekarte bestellt. Aber diese Sache mit Julietta ... bereitet uns Sorge.«
    »In der Tat«, nickte Toni. »Wir Francezcis sind in dieser Hinsicht – ich meine, was starkes Sonnenlicht angeht – ebenfalls sehr empfindlich. Darum sind wir nicht oft unterwegs, wenn die Sonne am Himmel steht.«
    »Aber wer weiß«, fuhr Francesco nachdenklich fort, »vielleicht sind wir ja in der Lage, euch weiter zu Diensten zu sein?« (Um ein Haar wäre Julio in Ohnmacht gefallen! Die Gebrüder Francezci, zu Diensten – ihm und den seinen. Und auch noch weiterhin! )
    »Weißt du«, sagte Toni, »in drei Tagen wird ein Mann aus Rom eingeflogen werden. Ein Arzt, ein Spezialist. Denn du hast recht, es ist etwas im Schwange, eine gewisse Anämie. Einige unserer Diener in der Manse Madonie hat es bereits erwischt und wir selbst fühlen uns auch nicht so besonders. Unser Blut scheint irgendwie ... schwach? Aber in den Höhen der Madonie haben wir zumindest den Vorteil, dass die Luft noch frisch ist! Hier in der Stadt dagegen ...« Er zuckte die Achseln.
    Mit offenem Mund blickte Julio vom einen zum andern. »Und was schlagen Sie vor? Ich meine, ich
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