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Natur

Natur

Titel: Natur
Autoren: Antje Flade
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Erforschung der Wirkungen der Pflanzen- und Tierwelt, sondern auch die Untersuchung der Wirkungen atmosphärischer sowie extraterrestrischer Einflüsse auf den Menschen (Gifford, 2007). Das vorliegende Buch hat jedoch nicht den Anspruch, dieses gewaltige Spektrum abzudecken. Es befasst sich in erster Linie mit dem Verhältnis des Menschen zur grünen Natur.
    Die vielfältigen Themen, die sich aus den Mensch-Natur-Interaktionen ergeben, lassen sich drei Kategorien zuordnen, denen jeweils ein Kapitel gewidmet ist. Im ersten Kapitel geht es zunächst um begriffliche Bestimmungen, um die verschiedenen Arten von Mensch-Natur-Beziehungen sowie um Forschungsansätze und die Methoden, die eingesetzt werden, um Erkenntnisse über das Naturerleben und das Verhalten des Menschen gegenüber der Natur zu gewinnen.
    Das zweite Kapitel ist den verschiedenen Arten und Aspekten des Naturerlebens gewidmet. Dass Natur- gegenüber gebauten Umwelten bevorzugt werden, wird anhand verschiedener Untersuchungen geschildert. Den Gründen, warum die Natur so positiv abschneidet, gehen verschiedene Theorien nach. Auch Fragen der Ästhetik und der Erholwirkung von Natur kommen im zweiten Kapitel zur Sprache. Unbestritten ist, dass Theorien, die den Erholungseffekt von Natur erklären können, für den Bereich des Gesundheitswesens von großem Interesse sind. Naturkatastrophen sind ein unmissverständliches Zeichen, dass Natur nicht nur schön und erholsam, sondern auch Angst erregend, gewaltsam, übermächtig und unwirtlich sein kann.
    Im dritten Kapitel liegt der Schwerpunkt auf den instrumentellen Mensch-Natur-Beziehungen. Hierunter wird die Nutzung der Natur verstanden. Die Natur ist Mittel zum Zweck, wobei es nicht allein um materielle Nutzungen, sondern auch um immaterielle Nutzungsformen geht. Der Mensch bedient sich der Natur, um ein angenehmes, komfortables und anregungsreiches Leben zu führen, er nimmt sie gezielt in Gebrauch, wenn er Erholung oder Abwechslung nötig hat, und er lässt sich von der Natur anregen und inspirieren.
    Es geht weiter im dritten Kapitel mit den Möglichkeiten, Natur als Element der Umweltgestaltung einzusetzen, etwa in der Weise, eine ansprechende und anregungsreiche Umwelt zu schaffen, die für alle möglichen Nutzer, Nutzergruppen sowie die Stadt insgesamt vorteilhaft ist. Die Annahme ist, dass die Stadt durch grüne Natur attraktiver wird, dass sie sich damit das Image einer grünen Stadt verdienen kann. Naturelemente können Bausteine der Gestaltung von Innen- und Außenräumen, Siedlungen und Städten, privaten und öffentlichen Bereichen, Straßen und Plätzen, Parkanlagen, Spielplätzen und Außenbereichen von Schulen und Kindertagesstätten sein.
    Im abschließenden vierten Kapitel wird der Frage nachgegangen, wie die Natur vor Übernutzungen, schädigenden Belastungen und ihrer Verdrängung aus dem Lebensraum des Menschen geschützt werden kann. DiePsychologie kann diese Probleme sicherlich nicht allein lösen, denn die Durchsetzung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen bei der Naturnutzung folgen einer anderen Logik, sie sind deshalb nicht oder nicht allein mit den psychologischen Mitteln des Lernens, des Einstellungswandels und der Verhaltensmodifikation veränderbar.

    Abbildung 1-3: Anregungen durch die Natur (aus Erich Kästner: Das fliegende Klassenzimmer)
1.2 Natur und Landschaft - Definitionsansätze
    Was ist eigentlich gemeint, wenn von Natur die Rede ist? Diese Frage kann nicht mit einem kurzen Satz beantwortet werden, weil Natur aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen werden kann. Immerhin haben die Definitionen etwas Gemeinsames: Natur wird als etwas Umfassendes angesehen, es ist die physis 1 , ein von Gott geschaffenes Werk 2 . Natur besteht aus unbelebtenund belebten Elementen, sie ist physische Umwelt, die auch ohne den Menschen existieren würde.
    Der Mensch tritt auf den Plan, indem er diese objektive physische Welt wahrnimmt, indem er sie zu einem Idealbild stilisiert und mit der Welt, die er selbst gemacht hat, kontrastiert. Natur ist also auch ein Konstrukt, ein Symbol für eine ursprüngliche unzerstörte heile Welt. Die Welt, in der der Mensch lebt, hat sich von diesem Ursprung weit entfernt. Diese unterschiedlichen Auffassungen von Natur schließen sich nicht aus, sie existieren nebeneinander. Natur ist sowohl physische Umwelt als auch eine Vorstellung, die sich der Mensch von der Natur macht.
    Um das Verhältnis zwischen Umwelt und Natur zu klären, bietet sich
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