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Nacht

Nacht

Titel: Nacht
Autoren: Richard Laymon
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Milo, Steve und Marilyn zutage, sondern auch noch zwei weitere tote Frauen, von deren Existenz wir keine Ahnung gehabt hatten.
    Tonys zerstückelte Leiche fand man im Kofferraum seines Wagens und vermutete aufgrund ihrer Verletzungen, dass dafür derselbe Täter verantwortlich war, der auch Elroy enthauptet hatte.
    So wurde auch der Mord an Tony mit dem Massaker in Miller’s Woods in Verbindung gebracht, obwohl seine Leiche kilometerweit entfernt in Judys Garage aufgetaucht war.
    Und damit kam Judy ins Spiel.
    Judy, die zunächst vermisst und bald darauf für tot gehalten wurde. Die Kriminalpolizei vermutete, dass der Täter ihre Leiche ebenfalls in Miller’s Woods verscharrt hatte und ließ noch eine Weile nach ihr graben, bevor sie die Suche als erfolglos einstellte.
    Bei Murphy Scott, der ebenfalls ziemlich rasch gefunden worden war, kam man mit den Ermittlungen nicht so schnell weiter.
    Niemand wusste so recht, ob sein Tod nun ein Unfall oder ein Mord war, aber mit dem Massaker von Miller’s Woods wurde er nie in Verbindung gebracht. So stellte man die Ermittlungen irgendwann ein, und der Tod des Krimischriftstellers blieb – Ironie des Schicksals
    – ein ungelöstes Rätsel.
    Mein Name tauchte übrigens, soviel ich weiß, in den Ermittlungen kein einziges Mal auf.
    Über das, was Judy und ich erlebten, nachdem wir ehester verlassen hatten, könnte ich gut und gern ein zweites Buch schreiben. Aber ich werde es nicht tun. Zumindest nicht jetzt, und höchstwahrscheinlich auch in Zukunft nicht.
    Ein paar Dinge möchte ich aber noch erwähnen.
    Letzten Monat, als ich im Wartezimmer einer Frauenarztpraxis saß, las ich in einer Ausgabe von Entertainment Weekly, dass ein berühmter Schauspieler in dem Film »Schlangengrube« – einem Thriller nach dem Roman des erst kürzlich verstorbenen Murphy Scott – mitspielen würde.
    Cool, was?
    Das hätte Murphy sicher gefreut.
    Mich machte es verdammt traurig.
    Und noch was: Judy und ich sind schwanger. Alle beide. Die errechneten Geburtstermine sind fast gleichzeitig, Anfang April. Das klingt vielleicht kitschig und wie aus dem Drehbuch für eine Seifenoper, aber es hat auch eine bittere Seite.
    Der Vater meines Kindes muss Murphy sein. Das ist wunderbar, finde ich. Wunderbar und traurig, wie die posthume Verfilmung seines Buches … nur viel besser. Und viel schlimmer.
    Und Judys Baby … nun, wir haben keine Ahnung, von wem es ist.
    Vielleicht von Tony. Hoffentlich. Sehr viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass es von Milo ist – oder von Steve.
    Nicht so wunderbar, was?
    Die Gene bestimmen einen großen Teil unserer Persönlichkeit.
    Wollen wir wirklich ein Kind auf die Welt bringen, dessen Gene zur Hälfte von einem brutalen Vergewaltiger, einem Sadisten, einem Spaßkiller oder einem Kannibalen stammen?
    Natürlich
    haben
    Judy
    und
    ich
    über
    einen
    Schwangerschaftsabbruch nachgedacht.
    Und uns dagegen entschieden.
    Wir sind das Töten einfach leid.
    Und außerdem stammt die andere Hälfte der Gene des Kindes schließlich von Judy. Und das ist doch auch etwas wert.

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