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Nachhaltig investieren und gewinnen

Nachhaltig investieren und gewinnen

Titel: Nachhaltig investieren und gewinnen
Autoren: Wolfgang Pinner
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Pensionen der Rentner bezahlen, kommt damit zunehmend ins Wanken. Die traditionelle Staatspension als erste Säule der Vorsorge wird an Bedeutung verlieren. Die zweite Säule stellt die betriebliche Vorsorge dar – sie basiert auf der Bereitschaft oder Pflicht eines Unternehmens, für die eigenen Mitarbeiter zusätzlich vorzusorgen. Die dritte Säule schließlich ist die rein private Vorsorge des Einzelnen. Säule zwei und drei gewinnen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Sie sind aufgrund des Vorsorgecharakters eindeutig langfristig ausgerichtet und damit natürlich ein interessantes Thema für nachhaltiges und zukunftsgerichtetes Investment.
    Dabei hat der Mensch typischerweise nicht in allen Lebenslagen gleich viel finanzielle Mittel zur Verfügung. Kinder beginnen meist damit, ihr Taschengeld zu sparen, und Jugendliche geben eher mehr aus, als sie verdienen. Es folgt die Zeit, wo der junge Erwachsene in Wohnung oder Haus und Haushalt investiert und sich oft verschulden muss. Später kommt die lange aktive Phase im Einkommen, in der Kredite zurückgezahlt und für das Alter vorgesorgt wird. In dieser Zeit kann der Mensch große Reserven aufbauen und Kapital anhäufen. Im späten Alter selbst werden Ersparnisse dann tendenziell wieder aufgebraucht, und zwar mit ansteigender Dynamik. Der Hintergrund sind geringere Einkommen der Pensionisten und zunehmende Aufwendungen im medizinischen Bereich. Die folgende Abbildung bildet den durchschnittlichen, jährlichen Vermögensauf- und -abbau eines Menschen in der westlichen Welt ab. Sie zeigt also, ob die individuellen finanziellen Einnahmen oder Ausgaben überwiegen.

    Abbildung: Typische Lebensphasen mit Vermögensauf- und -abbau
    Nachdem nun der wesentliche Hintergrund für individuelle Geldanlagen und Vorsorge diskutiert wurde, noch ein paar Worte zum Investor selbst: Die Gruppe der Investoren und Börsianer sind oft nicht wirklich die Darlings der öffentlichen Meinung. Der Hintergrund ist zum einen die häufige Verwechslung und Gleichsetzung der Begriffe Investor und Spekulant und zum anderen ein generelles Unverständnis, was Investmentbelange betrifft. Börsianer, Investoren und Spekulanten werden viel zu oft in ein und denselben Topf geworfen. Die Assoziation ist der böse Kapitalist mit dreiteiligem Nadelstreifanzug, schütterem Haar und brennender Zigarre im Mund. André Kostolany meinte zwar auch, „eine gute Anlage ist eine gelungene Spekulation“ , aber er irrte – in diesem Fall –, denn die dargestellten Assoziationen sind ein Vorurteil, wie sich leicht erklären lässt.
    Was sind aber nun die wesentlichen Unterschiede zwischen Investoren und Spekulanten? Während der Spekulant an kurzfristigen Gewinnen interessiert ist und oft ohne irgendwelche Skrupel agiert, versucht der Investor längerfristig und strukturiert vorzugehen. Die Rothschild’sche Aussage, wonach „man sich an der Börse verhalten muss wie beim Baden in kaltem Wasser – hineinspringen und rasch wieder heraus“ ,ist auf den Spekulanten gemünzt. Aber auch bei den Investoren gibt es Ausnahmen. Und manchmal bleibt es beim Versuch, langfristig anzulegen, wenn sich zum Beispiel die Rahmenbedingungen für Investments wirklich von Grund auf ändern. In solchen Fällen muss auch der langfristig orientierte Anleger manchmal kurzfristig handeln.
    Beispiel: Spekulant Dagobert Dollar und Anleger Gernot Grünwald
    Dagobert Dollar und Gernot Grünwald haben jeweils 10.000 Euro für Investments zur Verfügung. Dagobert Dollar geht es dabei um kurzfristige Gewinne. Er will in Aktien investieren, die einen möglichst schnellen Profit ermöglichen. Daher schaut Dagobert täglich Börsenfernsehen und beobachtet auch die Kursverläufe während des Tages – die sogenannten Intraday-Bewegungen. Das bringt viel Stress, macht ihm aber auch jede Menge Spaß. Was hinter den Aktien steckt, ist ihm völlig egal. So ungefähr zu wissen, was das Unternehmen tut, reicht allemal. Gernot Grünwald hingegen will langfristig anlegen. Daher überlegt er, welches Unternehmen interessant sein könnte. Er versucht auch etwas mehr zu wissen und nachzuforschen, wie es mit den Produkten und dem Management des Unternehmens aussieht. Findet Gernot Grünwald ein geeignetes Unternehmen, dann will er sich langfristig beteiligen und am Erfolg des Unternehmens partizipieren. Seine angestrebte Behaltefrist für Investments liegt eher im Bereich von Jahren, im Fall von Dagobert Dollar hingegen sind es eher
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