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Mythor - 131 - Der goldene Strom

Mythor - 131 - Der goldene Strom

Titel: Mythor - 131 - Der goldene Strom
Autoren: Wolf Paul
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untergebracht waren. Dazu gehörten neben Robbin und Tertish und ihren Amazonen auch Mokkuf, sein Waffenträger Hukender und Joby, der Junge aus Anagon, der Stadt der Diebe. Die Rohnen waren dagegen im Wohnbezirk untergebracht.
    Es war Aufgabe der sieben Wälsenkrieger unter ihrem Hepton Berbus, die Schläfer unterzubringen, sie zu bewachen und nach ihnen zu sehen. Das war eine Aufgabe, die ihnen gar nicht behagte, sie hätten viel lieber gekämpft, denn der Kampf war ihr Leben. Und obwohl sie kein Wort darüber verloren, wußte Sadagar, daß sie am liebsten Carlumen verlassen hätten. Sie blieben nur, weil Not am Mann war.
    Denn außer ihnen waren nur noch Mythor, Fronja und Glair, Gerrek, Cryton und der Rohne Proscul wach. Und natürlich er, Sadagar.
    » Steinmann Sadagar!« sagte er laut zum Kleinen Nadomir, obwohl er ihn nicht hören konnte. Sadagar deutete auf die Pelztasche, in die Nadomir die Hände versenkt hatte, und fuhr fort: »Hast du darin keinen Zauber, mit dem man dich wachkriegen könnte? Glair und Fronja haben es mit dir versucht, so wie mit den anderen, etwa mit Robbin und dem Aasenpärchen. Doch es hat nichts geholfen. Nur mit Cryton hatten sie Glück. Aber der ist auch ein ehemaliger Götterbote.«
    Sadagar setzte sich an den Rand des Lagers, auf dem der kleine steife Körper des Königstrolls ruhte.
    Er dachte an den Abschied von Necron und Aeda und Gaphyr, die mit Mexcal und Jente und Odam und seinen drei Kriegern, alle vier ebenfalls todesstarr, in Nykerien zurückgeblieben waren. Necron, völlig verbittert, hatte geschworen, daß er nur noch Alptraumritter sein wolle. Darum sei sein Platz nicht auf Carlumen, hatte er gesagt, denn er verfolge andere Ziele als Mythor. Necron hatte die Absicht kundgetan, sich mit Luxon in Verbindung zu setzen und alles zu tun, um Odam wachzukriegen.
    »Hätte ich in Nykerien bleiben sollen – bei meinem Volk?« fragte Sadagar. Er schüttelte den Kopf und gab sich die Antwort selbst: »Nein, in Nykerien gab es nichts mehr für mich zu tun. Wenn ich meinem Volk helfen will, dann muß ich mich zum Sitz der Lichtgötter begeben, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Und wenn dies überhaupt möglich sein kann, dann erreiche ich dieses Ziel nur an Mythors Seite. So dachte ich zuerst.
    Aber mit Mythor ist nichts anzufangen, seit er sich nur noch mit seinen Zauberkristallen beschäftigt. Sonst scheint für ihn nichts zu existieren. Er ist zu einem Stubenhocker geworden…«
    »Ganz meine Meinung!« erklang eine bekannte Stimme hinter Sadagar. »Er spielt damit wie ein Kind.«
    Ohne aufzublicken, sagte Sadagar:
    »Schleichst du mir nach, Gerrek? Du meinst wohl immer noch, daß ich Aufmunterung durch dich brauche. Ich bin wieder der alte.«
    »Bist du nicht!« widersprach Gerrek. »Du bist höchstens zu einem alten, trübsalblasenden Mann geworden. Aber abgesehen davon, ich wollte dir nur sagen, daß wir uns der Schattenzone nähern. Es wäre vielleicht gut, wenn wir bei diesem Ereignis alle auf dem Posten sind. Die beiden Frauen sind mit Cryton und Proscul auf dem Bugturm. Fronja hat gemeint, daß du dich um Caeryll kümmern solltest.«
    »Das werde ich tun«, sagte Sadagar und erhob sich von Nadomirs Lager. »Aber ist das überhaupt nötig, wo Mythor sich im Kommandostand aufhält?«
    »Mythor!« sagte Gerrek und warf die Hände in die Luft. »Der wird vielleicht noch mal zu einem großen Magier, aber was um ihn herum vorgeht, das weiß er nicht.«
    »Es ist wichtig, daß er die Kräfte des DRAGOMAE beherrschen lernt«, sagte Sadagar ohne besondere Überzeugung. »Nur wenn er sich in die Mysterien der Weißen Magie vertieft, wird er seiner Aufgabe als Sohn des Kometen gerecht werden können.«
    »Mir sind deine Taschenspielertricks lieber«, sagte Gerrek.
    Sadagar mußte schmunzeln. Er mochte Gerrek, und in den letzten Tagen hatte er ihn noch mehr ins Herz geschlossen. Der Beuteldrache war es nämlich gewesen, der ihm durch seine unbekümmerte Art über die schlimmste Zeit hinweggeholfen hatte. Die Ereignisse in Nykerien hatten ihn fast am Leben verzweifeln lassen, auch wenn er nach außen hin seine Stimmung nicht zeigte und so tat, als hätte er die Kraft, ungebeugt allen Widernissen zu trotzen.
    Nur Gerrek hatte ihn durchschaut. Er hatte sich um Sadagar gekümmert und ihm regelrecht nachgestellt, bis er es erreichte, daß er wieder lachen konnte.
    »Sag Fronja, daß ich mich um Caeryll und Mythor kümmern will«, sagte Sadagar. Während Gerrek über die Treppe nach oben
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