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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)
Autoren: Peter Freund
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dünnen Haare zeigten, dass er die Blüte seiner Jahre längst hinter sich hatte und nicht viel jünger sein konnte als sein kurioses Warensortiment.
     
    Die beiden Männer schienen sich gut zu kennen. Wie enge Vertraute hatten sie die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich eindringlich im Flüsterton. Niko scheute sich deshalb, sie einfach zu unterbrechen, um Herrn Noski nach den Aufgaben für die Ferien zu fragen. Das wäre mehr als unhöflich gewesen, und so beschloss er, das Ende ihres Gespräches abzuwarten und sich solange im Laden umzusehen.
     
    Ohne besonderes Ziel spazierte er durch die Regalreihen, die mit antiquarischen Büchern, Heften und Folianten gefüllt waren. Eher aus Langeweile ließ Niko seinen Blick darüberschweifen. Einige der alten Schinken hatten dicke Ledereinbände und sahen ziemlich wertvoll aus. Die überwiegende Mehrzahl der Bücher war allerdings nur kartoniert und teilweise so beschädigt, dass sie auseinanderzufallen drohten. Niko versuchte, einige der Titel zu entziffern, was in den meisten Fällen aufgrund altertümlicher Schrifttypen ziemlich mühsam war. Zu seiner Verwunderung waren die Wälzer weder alphabetisch nach Autorennamen noch nach irgendeinem anderen erkennbaren System geordnet. Literarische Klassiker wie Dantes »Inferno« oder Goethes »Faust« zum Beispiel standen in einer Reihe mit historischen Abhandlungen über Alchemie oder die Hexenverfolgungen. In der Reihe darunter entdeckte er mehrere zerfledderte Ausgaben der »Edda«, einer Sammlung altnordischer Heldenlieder. Daneben stand ein dickleibiger Schmöker mit den Märchen der Brüder Grimm und daran wiederum lehnte sich Bram Stokers »Dracula«.
     
    Auch in den anderen Regalen, Kommoden, Truhen und Schränken, an denen Niko entlangschlenderte, verhielt es sich nicht anders. Überall herrschte das gleiche verwirrende Durcheinander, sodass Niko sich wunderte, wie der Ladenbesitzer sich in dem Chaos wohl zurechtfinden mochte. Was seine Gedanken endlich wieder auf den Grund seines Besuches lenkte. Rasch drehte er den Kopf und spähte zum Verkaufstresen.
     
    Mist - der Senshei unterhielt sich immer noch mit dem grauen Männchen. Er musste sich also notgedrungen noch etwas gedulden.
     
    Leicht genervt ging Niko weiter und bog in den schmalen Gang zwischen zwei Bücherregalen ein. Auch darin herrschte ein chaotisches Durcheinander. Eine fast unübersehbare Menge an Büchern stapelte sich in den alten Holzgestellen - und das hoch bis zur Decke. Doch so unterschiedlich die Wälzer auch sein mochten, eines hatten sie gemein: Sie waren uralt und deshalb wahrscheinlich völlig uninteressant. Niko bemühte sich denn auch nicht mehr, die Titel zu entziffern. Lustlos schlenderte er weiter, als der seltsame, leicht bittere Geruch, den er beim Betreten des Ladens wahrgenommen hatte, mit einem Mal stärker wurde und ein Bild durch seinen Kopf geisterte: Er sah ein Buch, das sich wie von Zauberhand von einem Regalbrett löste und zu Boden fiel. Noch im gleichen Augenblick vernahm Niko ein dumpfes Geräusch in seinem Rücken - wie der Aufprall eines Gegenstandes auf Holzdielen!
     
    Überrascht wirbelte er herum. Zu seiner Verwunderung lag kaum zwei Meter von ihm entfernt tatsächlich ein Buch auf dem Boden zwischen den Regalen. Es musste eben erst herausgefallen sein. Sonst hätte er es doch bemerkt, als er die Stelle gerade passiert hatte.
     
    Stirnrunzelnd machte Niko zwei Schritte auf das Buch zu, bückte sich und hob es auf.
     

KAPITEL 2
     
    ÜBERRASCHUNGEN
     
    M aruna zögerte einen Moment und schaute erneut in die Ferne, als suche sie dort nach der richtigen Antwort. Dann wandte sie sich wieder ihrer Tochter zu. »Du hast recht, Ayani - aber wenn die Zahl der Gegner übermächtig ist, kann selbst ein magisches Schwert nicht viel ausrichten. Außerdem wird gemunkelt, dass Dhrago das Schwert heimlich entwendet hat, bevor er den Eindringlingen das Tor zur Burg öffnete.«
     
    »Genauso wird es gewesen sein, Mutter!« Arawynn sah Maruna voller Grimm an. »Eine andere Erklärung ist gar nicht denkbar.« Instinktiv ballte er seine rechte Faust. »Ich gäbe alles darum, wenn König Nelwyn noch am Leben wäre. Er würde es niemals zulassen, dass dieser schreckliche Tyrann uns Alwen bis aufs Blut quält und uns wie Sklaven im eigenen Land behandelt. Er würde Rhogarr furchtlos entgegentreten und ihn aus dem Nivland verjagen - und Dhrago, seinen verräterischen Halbbruder, gleich mit! Aber so...« Mit einem lauten
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