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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu
Autoren: Lara Anders
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da? - Jedenfalls hole ich mir nachher einen Schlüsselanhänger«, setzte sie gleich darauf hinzu. »Es gibt nämlich auch Schlüsselanhänger von Flocke!«
    Â»Wahrscheinlich getrocknet«, nickte ich. »Kleine Schrumpfeisbären gibt es, das weiß ich.«
    Â»Du bist so blöd, echt! Aber ich hol mir trotzdem so einen Anhänger. Ich hab extra Geld dabei!«
    Â»Vielleicht reicht dein Geld ja auch noch für ein Fell«, schlug ich vor. »So ein echtes Eisbärenfell auf deinem Bett, das würde es doch voll bringen, meinst du nicht? Macht ja nichts, wenn noch ein bisschen Blut dranklebt, dann weißt du wenigstens, dass es echt ist! Vielleicht findest du ja sogar eins mit Kopf, dann hast du auch deine drei schwarzen Punkte, ein schwarzes Schnäuzchen und zwei schwarze Äuglein...«
    Â»Mann, halt endlich deinen Mund! Du bist ja wirklich voll pervers!«, rief Angel empört und zeigte mir einen Vogel. »Aber voll!«
    Und das war’s dann erst mal mit unserem Gespräch. Für den Rest der Fahrt streichelte Angel ihre weiß gepinselte Thermoskanne, als würde sie sich gleich in ein quietschendes, kleines Fellknäuel verwandeln. Die Thermoskanne natürlich, nicht Angel selber. Und ich starrte zum Fenster raus und zählte Flocke-Reklamen... Flocke mit einem Fahrradhelm auf dem Kopf, Flocke, wie sie Fischstäbchen fraß, Flocke, die sich den Hintern mit einem supersoften Toilettenpapier abwischte, 3-lagig natürlich, mit Schneeflockenmuster und feiner Duftnote nach nassem Seehund. Oder so ähnlich jedenfalls.
    Als wir aus dem Bus ausstiegen, redete Angel immer noch nicht wieder mit mir. Und ich war echt froh, als wir am Kiosk Birdie und Bitchie trafen. Was aber nur so lange anhielt, bis Birdie ihren Schlüsselanhänger präsentierte, den sie sich gerade gekauft hatte.
    Klein-Flocke natürlich. Allerdings aus Plastik. Und irgendwie stimmten auch die Proportionen nicht so ganz, jedenfalls war der Kopf mindestens dreimal so groß wie der Rest und die Beine sahen eher so aus wie kleine Stummel.
    Â»Aber dafür handbemalt!«, verkündete Birdie stolz und zeigte auf die drei schwarzen Punkte in dem Eisbärengesicht. »Es war übrigens der Letzte«, setzte sie gleich noch hinzu, »ihr braucht euch also keine Hoffnungen zu machen!«
    Â»Echt? Es gibt keine mehr?«, fragte Angel und sah aus, als würde sie gleich heulen.
    Â»Echt«, nickte Birdie und legte ihr den Arm um die Schultern. »Mann, ich kann dich gut verstehen. Ich glaube, ich wäre voll ausgeflippt, wenn ich keinen mehr gekriegt hätte! Aber weißt du was? Wir teilen uns den Schlüsselanhänger einfach! Einen Tag nehme ich ihn und am nächsten Tag du und immer so weiter, okay? Schließlich sind wir ja Freundinnen...«
    Â»Und du?«, fragte ich Bitchie, die ein bisschen verloren neben den anderen beiden stand.
    Bitchie verdrehte die Augen und ließ mich einen Blick in ihren Rucksack werfen. Wo zwischen ihren Schulbüchern ein Stoffeisbär steckte, der allerdings schon ein paar kahle Stellen am Kopf hatte. »Ist von meinem kleinen Bruder«, flüsterte sie mir zu, »aber nicht den anderen sagen! Ich hatte kein Geld mehr, weißt du, und da habe ich gedacht... der ist doch ganz okay, oder findest du nicht?«
    Â»Klar«, nickte ich. »Voll okay. Und außerdem kannst du ja erzählen, er wäre von deinem Opa oder so, der vielleicht Eisbärjäger war und ihn selber ausgestopft hat. So vor hundert Jahren ungefähr, deshalb hat er auch die kahlen Stellen am Kopf...«
    Â»Meinst du, das glaubt mir einer?«
    Â»Kommt auf den Versuch an...«
    Â»Und was ist mit dir? Hat Moritz nicht vielleicht auch noch einen alten Eisbären, den du nehmen kannst?«
    Das liebe ich so an Bitchie! Ich meine, sie kann manchmal ganz schön nerven und baut auch jede Menge Scheiß, aber sie denkt immer daran, wie es anderen wohl geht.
    Â»Mach dir um mich keine Gedanken«, sagte ich. »Moritz hat heute Morgen erklärt, dass er später mal Eisbär werden will. Ich glaube, das reicht mir erst mal!«
    Â»Du meinst, du kannst einfach behaupten, ihr hättet einen echten Eisären bei euch zu Hause«, kicherte Bitchie. »Das ist voll gut!«
    Â»Was quatscht ihr da eigentlich so ewig?«, mischte sich Birdie ein. »Los, Kinder, wir müssen uns beeilen, sonst sind wir wieder zu spät!«
    Und dann
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