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Mr. Fire und ich (Band 7)

Mr. Fire und ich (Band 7)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 7)
Autoren: Lucy Jones
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ohnmächtig geworden wärst, hätte Daniel dich vielleicht nicht so schnell nach Sterenn Park mitgenommen.“
    Ein Hupen reißt mich aus meiner Träumerei. Vor dem Eingang des Anwesens wartet Ray auf mich. Ich umarme Agathe lange und gebe Camille Abschiedsküsschen.
    Ich werfe einen letzten Blick auf den Landsitz Sterenn Park, den ich ohne Bedauern verlasse. Ich werde zurückkommen, da bin ich mir sicher. Es ist Zeit für ein neues Abenteuer.

2. Die andere Frau
    Der Flug nach New York verläuft ohne Probleme. Ray ist sehr darum bemüht, mich abzulenken, besonders beim Abflug, denn er merkt, dass ich mich nicht ganz wohl in meiner Haut fühle. Den ganzen Flug über erkundigt er sich nach meinem Wohlbefinden: Ein Fruchtsaft? Ein Magazin?
    Hat ihn Daniel darum gebeten, auf mich aufzupassen und mich vor Langstrecken-Casanovas zu beschützen?
    Bei meiner letzten Reise am Himmel habe ich einen nicht ganz so charmanten jungen Mann kennengelernt und bin dann zu allem Übel noch im Krankenhaus gelandet, nachdem ich kurz vor meiner Ankunft in Paris ohnmächtig geworden war.
    Daniel hat mich damals für mehrere Stunden „verloren“. Der Rettungsdienst hatte mich nämlich beim Ausstieg aus dem Flugzeug sofort abtransportiert. Ich hatte keine Chance, ihn zu benachrichtigen. Ich lese die zahlreichen SMS noch einmal durch, die er mir damals geschickt hat. Schon bei der ersten Nachricht ist sonnenklar, dass ihm meine Abwesenheit völlig unbegreiflich ist. Nach einer halben Stunde Wartezeit wird er richtig gehässig:
    [Ich bin hergekommen, aber ich kann auch ohne Sie wieder fahren, wenn Sie sich nicht auf der Stelle zeigen.]
    Er wurde sogar verletzend, als er kurz darauf die Geduld verlor.
    [Nun gut, Julia. Es reicht. Sehen Sie diese Nachricht als die letzte, die Sie von meiner Seite erhalten haben. Sie brauchen nicht mehr zu antworten, es ist zu spät. Adieu.]
    Wenn ich denke, dass diese Nachricht gerade einmal ein paar Wochen her ist...ich war so traurig. Heute kenne ich ihn besser. Ich weiß, was er für mich empfindet.
    Immer dieser Kontrollwahn. Daniel wird schnell verletzend und bissig, wenn er eine Situation nicht im Griff hat.
    Ich scrolle die Nachrichten herab. Drei Stunden später hat sich der Ton der SMS verändert:
    [Hören Sie, das alles führt zu nichts. Ich gebe zu, ich habe überreagiert. Geben Sie mir ein Zeichen, damit wir die Sache beenden können.]
    Ich schaue auf die Uhrzeit der Benachrichtigung. Zwei Stunden später, also um 5 Uhr morgens, stellt Daniel endlich die richtige Frage:
    [Ist Ihnen etwas zugestoßen?]
    Wenige Stunden später war er an meiner Seite, nachdem er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, um mich wiederzufinden. So ist Daniel Wietermann: so effizient, dass es unheimlich ist. Wenn er es so entscheidet.
    Ich stütze meinen Kopf auf die Kopfstütze. Damals wusste ich so gut wie nichts über Daniel. Ich kannte weder seine Familie noch seine persönliche Geschichte. Wenn ich wütend auf ihn war, sah ich in ihm gerne den machtbesessenen, überheblichen Boss. Heute weiß ich, dass diese Analyse vollkommen falsch war.
    Die Stimme der Stewardess erklingt. Das Flugzeug setzt zur Landung an. Unbewusst klammere ich mich an die Armstützen und starre auf einen imaginären Punkt. Mit einem Mal stehe ich unter Stress. Ray merkt das und verlangt ein Glas Wasser.
    „Trinken Sie langsam, Mademoiselle. Alles wird gut gehen.“
    Nein, gar nichts geht gut.
    Wie beim ersten Mal rauscht es in meinen Ohren. Mir ist sehr heiß und ein klammes Gefühl beschleicht meine Glieder. Ich fühle, wie ich wegtrete. Ich höre, wie Ray die Stewardess ruft. Zu zweit reden sie auf mich ein:
    „Mademoiselle! Mademoiselle, machen Sie die Augen auf, schauen Sie mich an!“
    Man tätschelt mir die Wangen. Das Gefühl ist unangenehm, holt mich aber wieder zurück unter die Lebenden.
    „Sie bekommt wieder Farbe“, sagt Ray.
    „Mademoiselle? Fühlen Sie sich besser?“, fragt mich die Stewardess und reicht mir ein Stück Zucker. „Lutschen Sie das, das wird Ihnen guttun.“
    Mit schwacher Stimme bedanke ich mich bei ihr. Flugzeuge sind definitiv nicht mein Ding.
    „Machen Sie sich keine Sorgen“, beruhigt sie mich. „Diese Art von Ohnmacht ist sehr häufig. Ich werde den Rettungsdienst bitten, sich bei der Ankunft um Sie zu kümmern.“
    „Nein, das ist nicht nötig! Es geht mir jetzt besser.“
    „Mademoiselle Julia, Sie sollten sich wirklich von einem Arzt untersuchen lassen. Danach können Sie sich im Hotel
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