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Mr. Fire und ich (Band 7)

Mr. Fire und ich (Band 7)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 7)
Autoren: Lucy Jones
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schon Daniels Grinsen, wenn er meine Anspielung auf Mr. Fire lesen wird.
    „Mr. Fire“ ist der Name, den die Medien Daniel gegeben haben, als er die Schmuckkollektion „Fire“ herausgebracht hat, womit er in den Rang der Ausnahmekünstler befördert wurde. Mister Fire ist diese funkelnde, verführerische Seite von Daniels Persönlichkeit, sein Gesicht, das zugleich öffentlich ist und im Dunklen bleibt. Daniel ist sowohl Mr. Fire, wenn er bei einem großen Empfang das Objekt der Begierde sämtlicher Fotografen ist, als auch in unserer Zweisamkeit, wenn er mir betörende Worte ins Ohr flüstert. Meine letzten Worte werden ihm zu verstehen geben, wie stark auch mein Verlangen ist, seine Nähe zu spüren. Ich beende meine Mail genauso wie er...vier Buchstaben, von denen ich hoffe, dass sie dieselbe Bedeutung für ihn haben wie für mich.
    Seine Antwort erreicht mich ein paar Minuten später. Seine Nachricht enthält einen Anhang.
    ----
    Von: Daniel Wietermann
    An: Julia Belmont
    Betreff: Re: Re: Warte auf mich
     
    Julia,
    ich kann sehr gut verstehen, dass Du Dich auf dem Anwesen nicht zu Hause fühlst. Das ist normal. Was hältst Du davon, für ein paar Tage nach New York in das Hotel zu kommen, in dem wir uns kennengelernt haben? Dann kannst Du Sarah und Tom so oft sehen, wie Du willst. Du hast noch das gesamte Studienjahr, um in Paris zu leben. Ich habe Dir einen Flug gebucht und die Suite 607 reserviert. Mit Monsieur Guttierez ist alles geklärt.
    Ich werde dorthin kommen, um Dich zu treffen.
    Ich werde Dich streicheln, bis Dein Körper erbebt, Julia, das verspreche ich Dir.
    Love
    D.
----
    „Mit Monsieur Guttierez ist alles geklärt.“ Der Satz, der mir zu verstehen gegeben hat, wie mächtig Daniel ist.
    Monsieur Guttierez ist der Direktor des New Yorker Luxushotels, in dem ich arbeitete, als ich Daniel kennengelernt habe. Ich habe nie erfahren, wie Daniel ihm die Dinge präsentiert hat, aber als er mich an meinem zwanzigsten Geburtstag abends zum Essen einladen wollte oder ich ihn bei einem Empfang als schicke Begleiterin Glanz verleihen sollte, hat Monsieur Guttierez nicht die geringste Frage gestellt. Die Suite 607 ist die geräumigste und luxuriöseste des ganzen Hotels. In dieser Suite habe ich Daniel zum ersten Mal geküsst und auch meinen ersten Streit mit ihm gehabt. Ich, die kleine Empfangsdame, habe mich damals geweigert, einen Befehl des mächtigen Daniel Wietermann zu befolgen.
    Ich erinnere mich, was für eine Angst ich hatte, als ich es wagte, ihm die Stirn zu bieten. Letzten Endes bin ich davon überzeugt, dass „Nein“ zu sagen an jenem Abend das Beste war, was ich tun konnte.
    Im selben Moment wie ihm ist mir klar geworden, dass dieser Mann nicht mit mir machen würde, was er will. Ich habe rebelliert, zum ersten Mal überhaupt. Daniel hat diesen Charakterzug geschätzt.
    Was für ein weiter Weg in so kurzer Zeit!
    Meine Eltern werden vielleicht nicht verstehen, wenn sie erfahren, dass ich schon wieder auf der anderen Seite des Atlantiks bin. Ich will nicht, dass sie sich meinetwegen Sorgen machen, aber die gigantische Metropole zieht mich ein weiteres Mal an wie ein Magnet. Dort warten noch so viele Ausstellungen, Entdeckungen und Begegnungen auf mich!
    Noch einmal abreisen? Warum nicht? Wenn ich mich schon mit keinem Ort so richtig verbunden fühle, kann ich das genauso gut nutzen. Daniel hat recht: New York gehört mir!
    Ich öffne den Anhang: Das elektronische Flugticket ist für den 20. September vorgesehen. Als ich Agathe und Camille mitteile, dass ich am nächsten Tag abreise, scheinen sie enttäuscht, versichern mir aber, dass sie mich sehr gut verstehen.
    „Ray begleitet dich zum Flughafen. Es kann sein, dass ihr zusammen reist, schließlich muss er auch nach New York, nicht wahr, Ray?“, fragt Agathe.
    Für die Wietermanns ist dieser Mensch mehr als nur ein Angestellter. Er teilt sein Leben schon so lange mit ihnen, dass er ein Freund geworden ist, fast schon ein Vertrauter.
    „Das ist richtig, Mademoiselle. Außerdem würde es mir Monsieur Daniel nie verzeihen, Sie ein weiteres Mal allein im Flugzeug in Ohnmacht fallen zu lassen“, erklärt er mir mit einem Zwinkern.
    Ich erzähle meinen Gastgebern von meiner abenteuerlichen Rückkehr aus New York. Ich war bei der Landung bewusstlos geworden. Daniel und Ray, die auf mich warteten, waren vor Sorge außer sich gewesen.
    „Immerhin hatte dieser Zwischenfall auch etwas Gutes“, lächelt Agathe. „Wenn du damals nicht
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