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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe
Autoren: Jason Dark
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Bahn…
    ***
    Phil Butcher schaute auf die Flasche und dachte darüber nach, ob er noch einen Schluck nehmen sollte. Nein, er wollte es nicht. Er mußte nüchtern bleiben. Es hatte keinen Sinn, noch einen vierten Drink zu nehmen, das rückte die Probleme zwar in den Hintergrund, schaffte sie aber nicht aus der Welt.
    Es stand fest, daß Don und er sich in einer Klemme befanden, auch wenn die andere Seite sie noch nicht direkt angegangen hatte. Aber sie war vorhanden. Beide hatten das Feeling.
    Er schaute wieder durch das Fenster. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln.
    Melanie tanzte heute besonders lange. Sie machte es sehr spannend.
    Auch das gehörte zu ihrem Job. Sich profimäßig zu verhalten, wenn ein anderes Mädchen ausfiel. Fatima hatte sich krank gemeldet, die Zuschauer mußten auf ihren Schleiertanz verzichten, und Melanie war in die Bresche gesprungen.
    Butcher stöhnte leise auf. Es hörte sich an, als wollte er sich selbst bemitleiden. Die fetten und leichten Zeiten waren dahin. Jetzt hieß die Losung Kampf, das wußte er, und er fürchtete sich davor. Nein, ein wahrer Held war er nicht. Wenn die anderen kamen, würde er sich ihnen nicht in den Weg stellen, sondern verschwinden. Das war für die Gesundheit wesentlich besser.
    Oder waren sie schon da?
    Die Unruhe in ihm nahm zu. Er runzelte die Stirn und veränderte seine Sitzhaltung. Er zog die Beine an, setzte sich normal hin und schaute auf die Uhr.
    Das brachte auch nichts, weil er nicht wußte, wann sein Partner Don ihn verlassen hatte, denn er hatte zuvor nicht auf die Uhr geschaut. Ihm jedenfalls kam es sehr lang vor. Er stellte sich zwangsläufig die Frage, was ihn so lange draußen auf dem nebelverhangenen Hinterhof festhielt, denn der Dunst in der Stadt wurde immer dichter.
    Durch die veränderte Sitzhaltung hatte Phil auch einen anderen Blickwinkel bekommen. Er übersah nicht nur die Tanzfläche, jetzt konnte er auch in das Lokal hineinschauen, von dem der meiste Teil in einem Halbdunkel lag. Die Tanzfläche war so dicht umlagert, als hätten sie noch nie im Leben eine nackte Frau gesehen.
    Viel war nicht zu erkennen. Butcher sah nur die ersten Reihen und dort zumeist auch die Gesichter. Wegen der Beleuchtung schienen sie ihm von den Körpern losgelöst zu sein, so hatte er den Eindruck, als würden sie in der Luft schweben.
    Es gab keinen Mann, der die Augen geschlossen hielt. Alle waren weit aufgerissen, um nur nichts zu verpassen. Sie gierten nach Melanie.
    Einige streckten ihre Hände über den Rand der Bühne hinweg, wie Teenies, wenn sie nach ihren Idolen fieberten.
    Butcher konnte es zwar nicht begreifen, aber es war sein Geschäft. Er und sein Partner kassierten mit, und es war immer besser, wenn die Bude gerammelt voll war.
    Melanie machte ihre Sache super.
    Sie trug kaum noch was am Leib. Ihr Körper war eine Wucht. Sogar das Herz des Zuschauers Phil Butcher schlug schneller. Er sah diese fünfundzwanzigjährige Frau nicht nur als sein Kapital an, für ihn war Melanie mehr. Er mochte sie, er wartete darauf, endlich mit ihr ins Bett steigen zu können. Er war heiß auf sie, und er glaubte auch, daß sie nicht nein sagen würde, obwohl er und Don sich abgesprochen hatten, die Mädchen nicht anzumachen.
    Bei Melanie war es etwas anderes.
    Sie hakte jetzt den Verschluß des Oberteils auf. Dabei drehte sie der Meute den Rücken zu. Genau diese Bewegung wurde von den Gaffern mit einem Johl- und Pfeifkonzert quittiert, das selbst in das kleine Büro wie ein gewaltiges Rauschen hineindrang, in dem Phil hockte.
    Sein Mund zog sich in die Breite. Verdammt, er wußte schließlich, wie Melanie nackt aussah, aber er hatte sie nie berührt, zumindest nicht richtig, und das Verlangen in ihm stieg rasend an.
    In der rechten Hand hielt sie ihr Oberteil. Mit einer gekonnten Bewegung ließ sie es um den Finger kreisen, tanzte dabei auf der Stelle weiter und trug nur mehr das kleine Dreieck am Körper, daß sie auch nicht abnehmen würde.
    »Na… na…?« Auch Phil fieberte der großen Sekunde entgegen, wenn Melanie sich drehte und ihre herrlichen Brüste präsentierte. Die waren echt, da hatte kein Silikon herhalten müssen, um sie ein paar Nummern größer zu machen. Melanie war ein Naturwunder.
    Das Oberteil flog weg.
    Melanie machte es spannend. Noch immer präsentierte sie den Zuschauern ihren Rücken, aber sie bewegte die Arme nach vorn und legte die Hände um ihre Brüste.
    Sie machte es spannend.
    Dann bog sie ihren Kopf zurück und drehte
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