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MordLust

Titel: MordLust
Autoren: John Sandford
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sie eine kugelsichere Weste, sonst wäre die gesamte Familie von einem Serienkiller ausgelöscht worden. Dass Wentz überhaupt in Betracht zieht, Anklage zu erheben, legt den Schluss nahe, dass er sich mal still in eine Ecke setzen sollte, mit einer Denkerkappe auf dem Kopf, um seine Gedanken zu ordnen, wenn er denn welche hat.«
    Die Police Federation erklärte, dass sie ihre Unterstützung für Wentz überdenken werde, und der Gouverneur ließ inoffiziell verlautbaren, der County-Anwalt sei ein Idiot, was natürlich prompt weitergegeben wurde, um dann von Neil Mitford abgestritten zu werden, doch die Nachricht war angekommen.
    Der County-Anwalt erklärte, er hätte eigentlich nur sagen wollen, dass er Ermittlungen in die Wege leiten und die Angelegenheit vor eine Grand Jury bringen würde.
    Coombs wurde nach drei Tagen aus dem Gefängnis entlassen, allerdings musste sie ihr Haus als Sicherheit stellen. Sie musste jedoch nie zurück, schließlich stand die Wahl bevor, und die Grand Jury tat, was Wentz ihr sagte, und beschloss, keine Anklage zu erheben.

    Rose Marie Roux sagte zu Lucas: »Sie haben Glück gehabt, in ungefähr sechsfacher Hinsicht. Wenn Coombs bei der Sache umgekommen wäre, hätten Sie sich vielleicht einen neuen Job suchen müssen – da Wahljahr ist.«
    »Ich weiß. Ich hätte allerdings nie damit gerechnet, dass Widdler eine Waffe ziehen und versuchen würde, sie am helllichten Tag an einer belebten Straße zu erschießen«, sagte Lucas. »Und wissen Sie was? Wenn das keine inszenierte Sache gewesen wäre, wäre sie ungeschoren davongekommen. Sie wäre über die Straße gegangen, dann hinauf in den Skyway, von dort in die Galtier Plaza und hinunter in die Tiefgarage. Und das wär’s gewesen.«
    Mitford, der zu dem Gespräch dazukommen war, sagte zu Rose Marie: »Wir bezahlen ihn dafür, dass er Glück hat. Glück zu haben ist sogar noch besser, als gut zu sein. Alle sind zufrieden.« Und an Lucas gewandt: »Haben Sie bloß niemals Pech.«
     
    Die öffentliche Diskussion wäre vermutlich weitergegangen und vielleicht auch unangenehmer geworden, wenn Ruffe Ignace nicht ein Exklusivinterview mit dem jungen Opfer von Burt Klines sexuellen Zuwendungen veröffentlicht hätte.
    Ignace leistete meisterhafte Arbeit, indem er vieles nur durch die Blume sagte, doch jeder über vierzehn verstand, dass Kline semikolonförmige Sommersprossen an einer Stelle hatte, wo die meisten Leute nicht nachgesehen hätten, und dass der ansehnliche Teenager gebeten worden war, weiße Baumwolltangas und einen Halbschalen-BH in einem Casino-Hotel in Mille Lacs vorzuführen, und dies auch bereitwillig getan hatte. Ignace erwähnte nicht ausdrücklich, dass kleine rosa Brustwarzen aus dem BH hervorgelugt hatten, doch man verstand das auch so.
    Coombs landete auf Seite sieben.

    Amity Anderson wurde beschuldigt, gestohlene Ware entgegengenommen zu haben, doch nach Wentz’ Auffassung würde die Anklage nicht standhalten. »Wir haben keine Zeugen«, sagte er. »Die sind alle tot.«
     
    Der Ankläger in Des Moines, der im Fall Toms eine Verurteilung erzielt hatte, sagte: »Ich bin immer noch überzeugt, dass Mr. Child in den Mord verwickelt war.« Doch das Blatt hatte sich gewendet, und der Generalstaatsanwalt sagte, der Fall würde wieder aufgenommen. Sandy verbrachte eine Woche in Iowa, wo sie mit einem Anwalt sämtliche Papiere durchging, die sich in Minnesota angesammelt hatten.
     
    Die Erben von Claire Donaldson, Jacob Toms und Constance Bucher verklagten die Nachlassverwalter von Leslie und Jane Widdler auf Rückerstattung von gestohlenen Antiquitäten, wegen unrechtmäßiger Tötung und wegen einer langen Liste weiterer Vergehen, wodurch jetzt schon klar war, dass das gesamte Widdler-Vermögen in den Händen der Erben von Donaldson, Toms, Bucher und anderen sowie diversen Anwälten landen würde. Das Haus der Widdlers am Minnehaha Creek wurde unter Aufsicht des Bezirksgerichts von Hennepin County im Rahmen der Konsolidierung des Widdler-Vermögens zum Verkauf angeboten.
     
    »Warum zum Teufel haben Sie ihr in den Fuß geschossen?«, fragte Lucas Flowers noch einmal.
    Flowers schüttelte den Kopf. »Ich hab mitten auf den Körper gezielt.«
    »Verdammt noch mal, Sie sollten häufiger mal auf den Schießstand gehen«, sagte Lucas, der allmählich in Wut geriet.
    »Ich will auf niemanden schießen«, entgegnete Flowers. »Wenn man die Dinge richtig organisiert, braucht man das eigentlich nicht.«

    »Sie glauben an
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