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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft
Autoren: Aufbau
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mehr rechtzeitig geschafft. Schade. Da sind ein paar tolle Sachen unter den Hammer gekommen. Macht nichts, beim nächsten Mal bin ich wieder dabei.«
    John lächelte. »Es war eine gute Auktion.«
    »Du warst da?«
    Er nickte.
    »Glückspilz!«
    »Stimmt. Ich habe dir ein Geschenk gekauft.«
    Er langte zwischen den Barhockern hinunter. »Hier«, sagte er, »das habe ich ergattert und dabei an dich gedacht.«
    Sie machte sich daran, den schwarzen Müllsack zu öffnen, den er ihr gereicht hatte.
    »Schicke Verpackung«, stellte sie fest.
    Er zuckte die Achseln. »War am praktischsten so.«
    Ihre Fingerspitzen berührten etwas Vertrautes. Freudige Überraschung durchströmte ihren Körper. Honey lächelte selig. Fischbein, Spitze und weiche Seide, nichts auf der Welt fühlte sich so gut an. Sie schaute in die Tüte und sah roten Satin mit schwarzem Spitzenbesatz. Wahrscheinlich französisch, genau wie das Korsett, das ihr neulich an dem Morgen durch die Lappen gegangen war, als Casper sie in sein Büro befahl.
    John legte seine Hand auf die ihre. »Pack es lieber nicht gleich hier aus. Die Leute könnten neidisch werden.«
    Sie grinste. »Ein Korsett. Das macht sich prächtig in meiner Sammlung, das sieht sicher toll aus hinter Glas.«
    Der Blick, den er ihr zuwarf, war beinahe ernst. »Meiner Meinung nach sollte man ein Korsett doch lieber auf der Haut tragen. Findest du nicht auch?«
    |310| Ein leises Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Kannst du Gedanken lesen?«
    Das dumpfe Summen des Telefons in den tiefsten Tiefen ihrer Lieblings-Gucci-Handtasche unterbrach diese vielversprechende Unterhaltung.
    »Mutter!« Sie lächelte gezwungen, konnte gerade noch die Geduld bewahren.
    »Hannah, ich habe ausgemacht, dass du dich um neun Uhr im ›Francis Hotel‹ mit Mr. Paget triffst. Hast du es weit bis dahin?«
    »Tut mir leid, Mutter, allerdings. Ich bin in Bradford-on-Avon«, log sie. »Du musst ihn leider auf ein anderes Mal vertrösten. Kannst du das machen?«
    Die Antwort war ein leises Knurren.
    Am hinteren Ende des Tresens schrillte ein anderes Telefon. Der Typ mit dem schiefen Toupet meldete sich, legte kurz darauf angewidert das Telefon weg und bestellte sich einen Whisky.
    »Also«, meinte John, »eine Flasche Champagner hast du dir verdient.«
    Sie lehnte sich näher zu ihm hin. »Eine Flasche Champagner, ein Himmelbett und ein rotes Satinkorsett.«
    Schon wieder klingelte ihr Handy. Diesmal war es Doherty.
    »Hi! Wir feiern hier eine Party, eine echte Riesenfete. Haben Sie Lust, auch zu kommen?« Er zögerte, ehe er die Worte aussprach, die sie so gern hören wollte. »Schließlich haben Sie so viel zur Aufklärung des Falls beigetragen. Ich möchte Ihnen unbedingt meine Dankbarkeit erweisen.«
    »Tut mir leid, Doherty, aber heute Abend nicht.« Sie lächelte John an. »Ich inspiziere gerade die Einrichtungen in einem sehr bekannten Hotel in Bath.«
    »Macht nichts. Ein andermal? Nur wir beide?«
    »Stets gern zu Diensten.«
    Sie klappte das Telefon zu. Blaue Augen und Dreitagebart. Warum war das so attraktiv? Sie mochte auch, wie Doherty das Haar in die Stirn fiel. Und sein schiefes Lächeln. Sie hatte |311| gar nicht gemerkt, wie tief sie in Gedanken versunken war, als Johns Stimme zu ihr durchdrang.
    »Sollen wir uns beide auch auf ein andermal vertagen?«
    Sie riss den Kopf hoch. »Wie bitte?«
    Er lächelte ihr zu. »Schau mal, ich möchte nichts überstürzen.«
    Sie senkte den Kopf, nestelte an ihrem Telefon herum, während sie alles durchdachte. Plötzlich schienen das Himmelbett und alles Zubehör nicht mehr ganz so verlockend wie noch vor wenigen Augenblicken.
    »Tut mir leid.«
    »Das braucht es nicht. Ich möchte wirklich nichts überstürzen.«
    Doherty dagegen möchte das schon, überlegte sie, als sie die Bar verließ. Zur Hölle mit ihm dafür, dass er angerufen hatte, dass er so geil, so männlich und ärgerlich attraktiv war. Und hol sie auch der Teufel, denn ihre Füße trugen sie nun in Richtung Manvers Street – zu einer Party, bei der sie einfach nicht fehlen durfte.

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Informationen zum Buch
    Hier geht's um Mord, Mylord!
    Honey Driver, verwitwet und mit 18jähriger Tochter, leitet ihr eigenes kleines Hotel in Bath. Zudem ist sie die neue Verbindungsfrau des Hotelverbands zur Polizei. Da verschwindet ein amerikanischer Tourist spurlos. Honey nimmt die Ermittlungen auf, die sie bald auf einen Adelssitz führen, auf dem recht befremdliche Dinge vor sich gehen. Spannend,
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