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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft
Autoren: J. D. Robb
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ich kann.«
    Seine Haltung wurde noch steifer, als er den Ausweis überflog. »Wenn Sie das Fahrzeug bitte in die Garage stellen würden.«
    Vielleicht lag es daran, dass er war wie Summerset, der von Roarke geschätzte und von ihr gehasste Butler, denn sie erklärte rüde: »Das Ding bleibt genau hier stehen, Kumpel. Und wenn du nicht willst, dass ich von meiner Assistentin eine Anzeige wegen Behinderung der Polizeiarbeit gegen dich aufnehmen lasse, lässt du mich auf der Stelle rein und bringst mich zu Thomas Brennens Penthouse.«
    Er atmete zischend durch die Nase ein. »Das ist vollkommen unmöglich, Mr. Brennen ist nicht da.«
    »Peabody, lassen Sie sich Namen und Passnummer von diesem… Bürger geben und rufen Sie eine Streife, die ihn umgehend mit auf die Wache nimmt.«
    »Sehr wohl, Madam.«
    »Sie können mich nicht festnehmen.« Seine blank geputzten schwarzen Schuhe vollführten einen schnellen Stepptanz auf dem Gehweg. »Ich mache nur meine Arbeit.«
    »Wodurch Sie mir meine Arbeit erschweren. Und was meinen Sie, wessen Arbeit der Richter als wichtiger einschätzen wird?«
    Eve konnte verfolgen, wie seine Kiefer mahlten, ehe er die Lippen zu einem missbilligenden schmalen Strich zusammenkniff. O ja, er war genau wie Summerset, auch wenn er gute zehn Kilo schwerer und siebeneinhalb Zentimeter kleiner als ihr heimischer Quälgeist war.
    »Also gut, aber seien Sie versichert, dass ich den Polizeichef von Ihrem Verhalten in Kenntnis setzen werde.« Wieder blickte er auf ihren Ausweis. »Lieutenant.«
    »Das können Sie gerne machen.« Sie winkte Peabody heran und folgte dem steifen Rücken des Pförtners Richtung Eingang, wo er seinen Droiden aktivierte, damit dieser ihn während seiner Abwesenheit vertrat.
    Das Foyer hinter den schimmernden silbrigen Türen der Luxury Towers war mit seinen hoch aufragenden Palmen, dem blühenden Hibiskus und den zwitschernden Vögeln das reinste Tropenparadies. In der Mitte eines großen Beckens erhob sich ein Brunnen in Gestalt einer wohl gerundeten, bis zur Hüfte nackten Frau, die einen goldenen Fisch wie eine Trophäe in ihren Händen hielt.
    Der Pförtner rief den gläsernen Fahrstuhl und winkte Eve und Peabody schweigend durch die Tür. Eve, die große Höhen nicht vertrug, stand wie angewurzelt in der Mitte, Peabody hingegen drückte sich begeistert die Nase an der Scheibe platt.
    In der zweiundsechzigsten Etage glitt die Tür des Fahrstuhls lautlos auf, sie betraten ein kleineres, doch nicht weniger üppig ausgestattetes Foyer, und der Pförtner trat vor den Überwachungsbildschirm neben einer Flügeltür aus auf Hochglanz poliertem Stahl.
    »Pförtner Strobie in Begleitung von Lieutenant Dallas von der New Yorker Polizei und ihrer Assistentin. «
    »Mr. Brennen ist momentan außer Haus«, antwortete eine Stimme in melodischem irischen Singsang.
    Eve schob Strobie mit dem Ellbogen zur Seite. »Dies ist ein Notfall.« Sie hielt ihren Ausweis vor das elektronische Auge. »Wir müssen dringend in die Wohnung.«
    »Eine Sekunde, Lieutenant.« Leise summend verglich das Gerät ihr Gesicht mit dem Bild in ihrem Ausweis und dann ging die Tür mit einem diskreten Klicken auf. »Zutritt gestattet. Bitte beachten Sie, dass diese Wohnung durch SCAN-EYE überwacht wird.«
    »Schalten Sie Ihren Rekorder an, Peabody. Strobie, treten Sie zurück. « Eve zückte ihre Waffe und öffnete die Tür.
    Als Erstes traf sie der Geruch, und sie fluchte leise auf. Allzu häufig schon hatte sie den gewaltsamen Tod gerochen. Da gab es für sie kein Vertun.
    Die blauen Seidentapeten im Wohnzimmer wurden durch ein grässliches, unverständliches Blut-Graffiti verunziert und auf dem himmelblauen Teppich winkte die abgetrennte, umgedrehte Hand von Thomas X. Brennen Eve mit ihren gebogenen Fingern lockend – oder vielleicht flehend – dichter an sich heran.
    Sie hörte, wie Strobie hinter ihr würgte. Er stolperte zurück in das Foyer und die blumig frische Luft. Sie hingegen trat mitten in den Gestank und sah sich mit gezückter Waffe gründlich um. Instinktiv war ihr bewusst, dass es bereits vorbei, dass, wer auch immer diese Tat begangen hatte, längst verschwunden war. Doch sie hielt sich an die Vorschrift und bahnte sich, vorbei an großen Lachen frisch geronnenen Bluts, langsam einen Weg durch den ausladenden Raum.
    »Wenn Strobie fertig ist mit Kotzen, fragen Sie ihn, wo sich das Schlafzimmer befindet.«
    »Den Flur runter nach links«, erklärte Peabody eine Minute später. »Aber er ist
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