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Mord in Oxford

Mord in Oxford

Titel: Mord in Oxford
Autoren: Veronica Stallwood
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Christie’s für …«
    »Eine Masse Geld versteigert haben. Ja, sie sieht genauso aus.«
    »Wenn sie mir gehörte, würde es mir wahrscheinlich nicht besonders viel ausmachen, wenn der Schädel verloren ginge«, sagte Kate. Sie interessierte sich selbst für die kleinen Sammel-Dosen, hatte aber nie eine besessen. Jedoch ständig an die eigene Sterblichkeit erinnert zu werden würde sie vermutlich eher stören.
    »Innen im Deckel ist noch eine andere Inschrift: Mem . Mori W .  S . Ob 6 Feb . 1831 steht da«, sagte Rose. »Es bedeutet wohl, dass sie zur Erinnerung an den Tod von jemandem mit diesen Initialen gemacht wurde.«
    »Doch nicht etwa …?«, fragte Camilla.
    »Falsches Jahrhundert«, grinste Kate.
    »Aber ein Parrish der mittleren Periode«, japste Yvonne.
    »Statt der Oxford-Dose hat Theo mir ein kleines Mitbringsel aus Tunbridge Wells dagelassen.«
    »Na, wenigstens etwas«, sagte Kate.
    »So ein Mist«, sinnierte Camilla.
    Ein Stück voraus waren Barbara und Gavin stehen geblieben, um ein Durchgangstor zu öffnen. Sie warteten darauf, dass der Rest der Gruppe aufholte. Ein Jogger benutzte den Pfad in entgegengesetzter Richtung. Sie traten beiseite, um ihn durchzulassen. Er war hoch gewachsen, sehr schlank und hatte ein knochiges Gesicht. Sein dunkles Haar fiel ihm immer wieder in die Stirn. Wie harmonisch er sich bewegt, dachte Kate. Genau mein Typ. Gedankenverloren sah sie ihm nach.
    »Hier rechts, hinter den Weiden, fängt das Erschließungsgebiet an«, sagte Gavin gerade, als Kate durch das Tor kam.
    »Weder hier noch irgendwo anders, wenn es nach uns geht«, fauchte Yvonne. »Ich werde dafür sorgen, dass Tom Grant mit seinen Plänen auf keinen Fall durchkommt. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!«
    »Yvonne scheint nicht gerade besonders gut auf Grant zu sprechen zu sein«, stellte Camilla fest.
    »Muss ganz schön schwierig sein für Gavin. Er sitzt doch im Gemeinderat. Muss er da nicht eigentlich neutral bleiben?«
    »Er gehört den Unabhängigen an, aber er ist nicht neutral«, sagte Barbara leise missbilligend. Kate fiel ein, dass Barbaras Mann im gleichen Gemeinderat saß, allerdings als Abgeordneter der konservativen Partei.
    »Du musst es ihm klar machen«, sagte Penny zu Rose. »Du willst sie haben. Schließlich ist es doch nur der alte Theo. Entschließ dich. Geh hin und fordere deine Dosen zurück.«
    »Vor allem die Oxford-Dose«, murmelte Yvonne gedankenverloren.
    »Habe ich schon gemacht«, sagte Rose. »Aber es hat nicht funktioniert. Er hat mich noch nicht mal ins Haus gelassen. Theo kann ganz schön anmaßend sein. Als ich ging, habe ich mich überflüssiger gefühlt denn je.«
    »Warum gehst du nicht einfach hin, wenn er außer Haus ist? Streite dich doch mit Lynda.«
    »Dazu bin ich nicht in der Lage. Sie könnte mich wieder so herablassend behandeln.«
    »Du musst dich auf ihre dicken Fußgelenke konzentrieren«, sagte Penny, deren eigene Fesseln weiß über den knallroten Laufschuhen leuchteten. »Wo mag sie diese Farbe nur gefunden haben?«, überlegte Kate. »Bestimmt ist sie eigens dafür nach London gefahren und hat eine Menge Geld hingeblättert.«
    »Ich könnte ihr nicht in die Augen sehen. Wirklich nicht. Bestimmt würde ich sofort losheulen und mich saublöd fühlen«, erwiderte Rose gerade.
    »Stell dich nicht so an«, grunzte Camilla. »Immerhin scheint es mir, als ob diese Dosen der Schlüssel für dein Überleben in einer kalten, grausamen Welt wären.«
    »Sei nicht so ein Weichei, Rose«, rügte Yvonne. »Es gibt immer eine Möglichkeit, das eigene Hab und Gut zurückzubekommen. Man muss sich nur ein paar Gedanken machen. Mit List und Tücke geht’s bestimmt.«
    »Andrerseits«, mischte sich nun auch Gavin ein, »ist Theo vielleicht gar nicht so im Unrecht. Wenn die Dosen tatsächlich ein Hochzeitsgeschenk für euch beide waren, darf er durchaus die Hälfte der Sammlung behalten.«
    »Ach, Gavin, halt doch die Klappe«, sagte Penny.
    »So redet also ein ›Neuer Mann‹«, grinste Kate.
    »Was ist denn schon so neu daran, wenn einer unter dem Pantoffel steht?«, raunte Camilla Kate zu.
    »Ist dir schon mal aufgefallen, dass Pantoffelhelden sich immer Bärte wachsen lassen?«
    »Und einsfünfundsiebzig groß und ein bisschen dicklich sind?«
    »Sich den Bart abzurasieren scheint einen männlichen Befreiungsakt darzustellen.«
    »Armer alter Gavin.«
    »Fällt dir nicht vielleicht etwas Kreatives ein, wie wir Rose helfen können, ihre Dosen zurückzubekommen?
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