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Mord im Dirnenhaus

Mord im Dirnenhaus

Titel: Mord im Dirnenhaus
Autoren: Petra Schier
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September 1396 wurde nach dem Sturz des alten patrizischen Stadtrates die neue Kölner Stadtverfassung, der Verbundbrief, beschlossen und gesiegelt. Zukünftig sollten die Zünfte der Stadt, Gaffeln genannt, die beherrschende Kraft des Stadtrates bilden und damit den Handwerkern und «kleinen Leuten» mehr Stimmgewalt geben.
    Die patrizischen und adeligen Geschlechter, die sich nach dem Umsturz nach Bonn geflüchtet hatten, setzten alles daran, die alte Ordnung wiederherzustellen und schreckten auch vor bewaffneten Anschlägen nicht zurück.
    Rädelsführer war der Ritter Hilger Quattermart von der Stesse, der nach seiner Flucht vor dem Pöbel mit dem Stadtbann belegt worden war. Bereits im März 1396 schrieb er an den Erzbischof Friedrich von Saarwerden sowie an einige Reichsfürsten einen offenen Klagebrief, aus dem ich mir in der vorliegenden Geschichte zu zitieren erlaubt habe.
    Der Erzbischof reagierte jedoch nicht auf diesen Brief, sondern empfing die Vertreter der Stadt, die mit ihm über die Anerkennung der neuen Verfassung verhandeln wollten. Offenbar war ihm bewusst, dass die Gaffeln zu allem entschlossen waren und durch den Rückhalt der Kölner Bevölkerung auch am längeren Hebel saßen.
    Im Dezember 1396 kam es dann auch tatsächlich zueiner Einigung, auf die im Januar 1397 die Anerkennung des Verbundbriefs durch König Wenzel folgte. Damit brach nun die Herrschaft des Gaffelrates an, die bis zum Einmarsch der napoleonischen Truppen andauern sollte.
    Den Verrat, den ich dem Ratsherrn Mathys van Kneyart angedichtet habe, hat es nie gegeben, doch unter den herrschenden Umständen dürfte es nicht unwahrscheinlich gewesen sein, dass die Patrizier in der Stadt Kontaktpersonen bezahlten. Und so hoffe ich, dass mir die Andichtung einiger Übeltaten von möglichen Nachfahren der alten Sippen nicht krumm genommen wird.

    Noch ein Wort zu den «leichten Mädchen»: Bereits im 13. Jahrhundert wird der Berlich als üble Gegend genannt, spätestens im 15. Jahrhundert galt er als Kölns «Rotlichtbezirk», der mit allen dort arbeitenden Dirnen dem Kölner Henker unterstand. Schon im Jahre 1286 wird ein Haus
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(Schönefrau) in der Schwalbengasse erwähnt, vermutlich ist es eines der ältesten Freudenhäuser Deutschlands.

Informationen zum Buch
    Sündige Jungfern, tote Freier und eine scharfsinnige Apothekerin

1396: Köln steht Kopf – ein ehrenwerter Kölner Bürger nach dem anderen wird tot im Dirnenhaus aufgefunden. Der mit dem Fall betraute Ratsherr erinnert sich daran, dass Adelina schon einmal einen Mordfall aufgeklärt hat, und bittet sie um Hilfe. Die junge Frau hat gerade die Apotheke ihres Vaters übernommen und eigentlich anderes zu tun, als auf Mörderjagd zu gehen. Sie lässt sich jedoch erweichen – und wird plötzlich selbst zur Hauptverdächtigen …

Informationen zur Autorin
    Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile freiberuflich als Lektorin und Schriftstellerin.
    Mehr Informationen zur Autorin unter www.petralit.de .
    Weitere Veröffentlichungen:
    (die historischen Romane um die Apothekerstochter Adelina)
    Tod im Beginenhaus
    Mord im Dirnenhaus
    Verrat im Zunfthaus
    (aus der Romanreihe um die Reliquienhändlerin Marisa)
    Die Stadt der Heiligen
    Die Eifelgräfin

Impressum
    Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Oktober 2009
    Copyright © 2007 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
    Umschlaggestaltung any.way, Cathrin Günther (Abbildung: Bridgeman Giraudon)
    Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
    Konvertierung Zentrale Medien, Bochum
    ISBN Buchausgabe 978 - 3 - 499 - 24329 - 6 (2. Auflage 2008)
    ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 40531 - 8
    www.rowohlt-digitalbuch.de
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