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Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Titel: Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)
Autoren: Peter O'Donnell
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16.« Garcia lächelte gequält.
    »Ich glaube drei Jahre jünger als Mam’selle, aber ich denke, dass sich Mam’selle neben ihr manchmal so alt wie Methusalem gefühlt hatte. Na ich weiß nicht. Aber wie dem auch sei, Lisette war eine wirklich nette Göre und Mam’selle hatte sie sehr lieb gewonnen.«
    »Klar. Uns muss sie hart und unerbittlich führen, aber sie ist dennoch eine Frau. Braucht ab und zu jemanden, bei dem sie sich ungezwungen geben kann – mit uns geht das nicht, aber mit einem anderen Mädchen«, warf Willie ein.
    Garcia betrachtete ihn interessiert. »Und ich habe geglaubt, ich sei der Einzige, dem das aufgefallen wäre. Aber du hast wahrscheinlich nur zum Teil Recht, Willie.« Er schien seinen Gedankengang im Stillen fortzusetzen, legte seine Stirn in Falten und sagte dann abrupt, »Nun gut, das Mädchen bedeutete Mam’selle sehr viel und eines Nachmittags wurde sie in der Rue Picard von ein paar Junkies wegen weniger Franc in ihrer Geldbörse niedergestochen.«
    »Oh mein Gott. Und weiter?« fragte Willie.
    »Zwei Polizisten verfolgten und stellten sie. Einer der Junkies ging mit dem Messer auf die Polizisten los und sie haben ihn erschossen. Die anderen sitzen lebenslänglich. Aber es waren kleine Fische, Willie. Vielleicht selber nur Opfer. Bellman war der wahre Mörder.«
    »Bellman? Der Drogenhändler von Port Said? »Aber ich habe gehört, dass Krolli mit einem Einsatzkommando von Mam’selle ausgeschickt worden war, um ihn auszuschalten, das war kurz bevor ich dazukam.«
    Garcia nickte, »Ja, das hat sie. Und ein Jahr davor, als er sein Unwesen in Tanger getrieben hatte. Er hatte sich darauf spezialisiert, Gruppen zu organisieren, die Jugendliche abhängig machten, und hatte ein Monopol auf dieser Seite des Mittelmeeres. Mam’selle hatte alles ausgehoben. Es war keine leichte Aufgabe, und sie musste sich dabei etwas beweisen.Natürlich würde sie keine Leute von Netz riskieren, wenn es nicht zum Nutzen und zur Sicherheit der Organisation ist, was auf Bellman sicher zutraf, denn seitdem haben wir bei Inspektor Hassan einen dicken Stein im Brett. Aber Bellman zog sich nach Port Said zurück und innerhalb eines Jahres hatte er eine neue Organisation aufgezogen. Und wie du gehört hast, hatte sie ein Team zusammengestellt und auch diese zerschlagen.«
    Willie grinste, »Sicherheit des
Netzes

    Garcia blickte ihn kühl an. »Wir haben dort ein Büro, auch wenn sie sich weiter etwas hätte beweisen müssen, was soll’s? Darf sie sich denn keine kleinen Marotten leisten, verdammt noch mal?«
    Willie antwortete, »Ich habe sie nicht kritisiert, Rafa. Ich habe dem nur interessiert zugehört, was du mir erzählt hast. Und was für Marotten sie auch haben mag, ich liebe sie. Ich möchte sie nicht anders.«
    Garcia entspannte sich. »Nun gut. Sie vertrieb also Bellman aus Nordafrika und dem Mittleren Osten, aber er lebt noch und du hast nicht gefragt, warum.«
    Willie kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Wir sind keine Mörder. Sie würde den Bastard, ohne mit der Wimper zu zucken, erledigen, wenn er sie angreifen würde, aber sie würde ihn nicht kaltblütig umbringen oder einen Mord in Auftrag geben. Also vermute ich, dass Bellman seine Macht ausgespielt hat, um es auszufechten und als es brenzlig wurde, hat er schnell das Weite gesucht.«
    »Genau«, bestätigte Garcia, »Bellman bringt wahrscheinlich ein paar Tausend Menschen im Jahr mit seinen Drogen um, aber er macht sich dabei die Hände nicht schmutzig. Er hat eine neue Bühne gefunden, wo wir noch keinen Einfluss gelten machen können. Er hat sich in Peru niedergelassen und arbeitet von einem Stützpunkt bei Lima aus, und nächste Woche will Mam’selle sich ihn noch einmal vorknüpfen. Alleine.«
    Willie erstarrte und seine schönen blauen Augen wurden plötzlich stechend und kalt. »Was hat sie vor?«
    Garcia spreizte seine Finger. »Keine Ahnung. Sie sagt, es ist eine Privatsache. Ich nehme an, sie will ihn dazu bringen, ihr gegenüberzutreten und ihn dann erledigen, aber ich weiß nicht wie und ich habe ein verdammt schlechtes Gefühl dabei. Ich verlasse mich auf dich, Willie. Ich möchte, dass du dich mit ihr triffst und sie überredest, dich mitzunehmen.«
    »
Ich
, sie überreden?« Willie schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Ich werde sie begleiten, aber du musst das regeln. Du
darfst
sie hier nicht alleine gehen lassen, Rafa, wir könnten sie verlieren.«
    »Ich hab’s versucht«, erwiderte Garcia ruhig, »aber sie will nichts
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