Mitternachtsmorde

schluchzend. »Sie lebt – wenn auch vor zweihundert Jahren. Ich hätte sie so gern bei mir, aber allein das Wissen …« Mehr brachte sie nicht heraus.
    »Ich weiß. Ich weiß.« Er zitterte am ganzen Leib. »Sie … wir … Nic, wir haben noch ein Enkelkind! Vielleicht noch mehrere. Wir wissen gar nicht, wie viele wir haben!«
    Sie lachte unter Tränen. »Und alle außer Jemi sind älter als wir! Wir müssen unsere Nachkommen ausfindig machen. Nikita hat uns alle nötigen Informationen in die Hand gegeben. Wir wissen, wo wir suchen müssen. Ich weiß nicht, wie viel das kosten wird, aber irgendwie müssen wir …«
    »Nic«, fiel ihr Aidan mit heiserer Stimme ins Wort. Er war eigenartig still geworden und starrte auf den Boden.
    »Ich weiß, ich überstürze alles, aber wir …«
    »Nic«, unterbrach er sie wieder und diesmal fester, »sieh doch.«
    Sie senkte den Blick. Der Raum begann sich um sie herum zu drehen, sodass sie sich an Aidans Arm festhalten musste, um nicht umzufallen.
    »O mein Gott«, flüsterte sie. »Das ist …«
    Papier. Stapelweise kostbares Papier, vakuumverpackt und perfekt erhalten. Nikita hatte ihnen Papier geschickt.