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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt
Autoren: Gil McNeil
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seelisch darauf vorzubereiten. Genau genommen wird es eine deiner Brautjungernpflichten sein, Mum davon abzuhalten, eine Familienhochzeit daraus zu machen. Die meisten Verwandten kann ich eh nicht leiden, und mich mögen sie auch nicht. Ich will nur Menschen, die ich wirklich mag.«
    »Dann braucht es ja auch keine große Kirche, da wir nur ungefähr zu sechst sein werden.«
    »Genau. Hier, da ist Harry.«
    »Morgen, Jo.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Harry.«
    »Danke, Schätzchen, und da ich auf dich und deinen beruhigenden Einfluss auf sie zähle, musst du diese Brautjungfernnummer übernehmen.«
    »Wie bitteschön stellst du dir das denn vor?«
    »Pillen vielleicht? Einer meiner Onkel kennt einen Typen, der uns vielleicht ein paar Pferdetranquilizer rüberschieben kann; das müsste sie eigentlich eine Idee verlangsamen. Irgendwas musst du jedenfalls unternehmen, sonst sehe ich mich gezwungen zu verduften.«
    »Wage es ja nicht. Und außerdem würde sie dich finden.«
    Ich höre etwas, was nach einem Handgemenge klingt, und dann ist Ellen wieder am Telefon.
    »Harry ist gerade hingefallen.«
    »Ach ja? Komisch.«
    »Ich glaube, sein Bein funktioniert noch nicht wieder richtig.«
    »Nein, und das wird auch nie der Fall sein, wenn du den armen Mann weiter so herumschubst. Ihm ist gerade erst der Gips abgenommen worden.«

    »Er ist gestolpert. Hör zu, ich höre jetzt lieber auf, er macht nämlich Toast, und den lässt er jedes Mal anbrennen.«
    »Setz einen neuen Toaster auf deine Hochzeitsliste. Einen Harry-sicheren.«
    »Du liebe Güte, die Hochzeitsliste habe ich ja völlig vergessen. Mann, wie viel Geld ich über die Jahre für diese verdammten Listen ausgegeben habe. Das ist spitze, Rache kann doch sehr süß sein. Ob Prada wohl Listen ausgibt - ich wette, sie tun es - und ich denke an eine standesamtliche Trauung, wie bei dir und Nick, sodass Mum gar nicht erst die Chance hat, die örtliche Kirche unter grauenhaften Satinbändern zu begraben.«
    »So wie dieser Mann, der ganze Gebirge einwickelt?«
    »Ja, aber bei Christo gibt es nicht überall Freesienkörbchen, und er verlangt auch nicht, dass jeder eine Nelke im Knopfloch trägt. Du liebe Güte, ich würde dich zu gern sehen. Warum kommst du nicht heute vorbei, und während wir anfangen zu planen kann Harry mit den Jungs in irgendein Museum humpeln?«
    »Würde ich liebend gern, aber ich muss doch heute zum Lunch bei Elizabeth und Gerald.«
    »Ach herrje, habe ich ganz vergessen. Tut mir leid, Darling.«
    »Meinst du, ich muss ich Schwarz tragen?«
    »Natürlich nicht, Schätzchen. Trag das, wonach dir ist.«
    »Sie wollte, dass wir zum Morgengottesdienst in die Kirche gehen, aber ich habe gesagt, dass wir das nicht rechtzeitig schaffen würden. Also sind sie bestimmt im besten Sonntagsstaat. James und Fiona und die Mädchen kommen auch. Himmel, ich wette, sie tragen alle Hüte.«
    »Du kannst jederzeit deine Pudelmütze tragen.«
    »Damit sie aussehen, als wären sie auf dem Sprung nach Ascot, und ich eine Pennerin?«

    »Zieh einfach das an, worin du dich am wohlsten fühlst.«
    »Meinst du nicht, dass es ein bisschen merkwürdig aussieht, wenn ich in meinem Pyjama aufkreuze?«
    »Nicht, wenn du ihn mit einer Wollmütze abrundest; sehr bohemien und dekonstruktiv; Björk mit einem Schuss trauernde Witwe. Was ist mit deiner schwarzen Hose, die, die du immer zu deinen Stiefeln trägst?«
    »Die habe ich bereits probiert, aber ich bekomme den Reißverschluss nur zu, wenn ich mich flach auf den Boden lege. Ich glaube, sie ist eingelaufen.«
    »Eingelaufen?«
    »Vielleicht habe ich es im Laden etwas übertrieben mit den Keksen. Und außerdem ist Regen angesagt. Weißt du noch, wie es auf der Beerdigung geregnet hat? Ich dachte, jeden Moment fällt der Pfarrer ins Grab, oder Archie, und weiß der Himmel wie viel Therapiestunden man braucht, nachdem man kopfüber ins Grab seines Dads gefallen bist. Ziemlich viele, schätze ich.«
    »Die Mistkerle würden dich bestimmt einen Abbuchungsauftrag unterzeichnen lassen, bevor sie dich auch nur durch die Tür lassen.«
    »Meinst du, ich sollte Blumen mitnehmen? Die Jungs haben Briefe geschrieben und Bilder gemalt.«
    »Wie süß.«
    »Sie haben Stunden dafür gebraucht. Jack hat eins vom Haus gemalt, und Archie eins von Trevor, und ein Boot. Aber ich habe nichts zum Mitnehmen.«
    »Darling, du hättest mich daran erinnern sollen. Hör zu, ich kann mich ins Auto setzen und runterkommen. Wann musst du los?«
    »Nein, alles
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