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Mit dir im Paradies auf Erden

Mit dir im Paradies auf Erden

Titel: Mit dir im Paradies auf Erden
Autoren: Susanne James
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Verbindung mit ihrer Empfindsamkeit und Verletzlichkeit machten sie für Männer unwiderstehlich und weckten deren Beschützerinstinkt.
    „Ich hatte viele Chancen, trotzdem ist nie etwas daraus geworden. Trotzdem bin ich zufrieden, ich habe mein Forschungsprojekt und das Labor, und über Langweile kann ich mich wirklich nicht beklagen.“ Sie machte eine kleine Pause. „Ich möchte mir in mein Leben nicht hineinreden lassen. Männer meinen stets, sie allein wüssten, wo es langgeht.“
    „Das stimmt.“ Mia nickte. „Doch auch damit lässt sich leben. Mit etwas weiblicher Raffinesse kann eine Frau ihre Interessen meistens durchsetzen.“
    „Wenn du meinst.“ Fleur blieb skeptisch. „Aber wozu der Umstand? Wenn ich mich nach niemandem richten muss und mein Leben selbst gestalten kann, vermeide ich Auseinandersetzungen von vornherein. Ich muss mir das Leben wirklich nicht kompliziert machen.“
    „Das sagst du jetzt. Warte nur ab, bis du den Richtigen triffst, dann wirst du deine Meinung ändern, darauf wette ich.“ Mia betrachtete ihre Freundin mit wissenden Augen. Wie blass und zerbrechlich Fleur wirkte, sie hatte in letzter Zeit viel zu stark abgenommen.
    Fleur zuckte die Achseln. „Wir werden sehen.“ Sie zögerte. „Um ehrlich zu sein, geht es mir in letzter Zeit nicht sehr gut, Mia. Ich habe keinen Appetit und bin nur noch müde. Der Arzt hält es für die Folgen von zu viel Stress – wie sehr ich dieses Wort hasse! Jedenfalls werde ich die Feiertage auf sein Anraten hin zu einer kleinen Auszeit nutzen und erst ab Mitte Januar wieder arbeiten.“
    „Dann bleib doch einfach länger hier. Die anderen reisen sofort nach den Weihnachtsfeiertagen wieder ab, ich muss erst am zweiten Januar wieder nach London. Bis dahin hätten wir Zeit für uns, und danach könntest du es dir noch alleine gemütlich machen und dich von Pat nach Strich und Faden verwöhnen lassen. Wenn jemand deinen Appetit wieder zu wecken vermag, dann sie. Ausschlafen, spazieren gehen oder lesen. Tue einfach, was du möchtest – das ist doch dein Lebensideal, oder?“
    „Das klingt verlockend. Doch ich kann von Pat nicht erwarten …“
    „Zerbrich dir darüber nicht den Kopf“, unterbrach Mia sie lachend. „Pat wird begeistert sein, sich endlich wieder um Menschen kümmern zu dürfen und nicht um ein leer stehendes Haus.“ Sie öffnete den Kleiderschrank. „Was soll ich nur anziehen?“
    Nach einigem Überlegen entschied sie sich für Jeans und einen grob gestrickten Pullover. „Wir holen jetzt dein Gepäck aus dem Auto, und dann lasse ich dich eine Stunde allein, damit du in Ruhe auspacken kannst.“ Sie zog sich an und bürstete ihr Haar in Form. „Ich bin auch erst vor zwei Stunden angekommen. Hat Pat den Baum nicht toll geschmückt? Diese Frau ist wirklich ein Schatz.“
    „Wohnt sie hier im Haus?“, erkundigte sich Fleur.
    „Nur, wenn wir oder unsere Gäste hier sind. Ansonsten lebt sie mit ihrer Mutter in einem eigenen kleinen Haus auf dem Anwesen und sieht von dort aus nach dem Rechten. Sebastian lebt leider auch nicht ständig hier, weil er zwischendurch immer noch für seine alte Kanzlei arbeitet.“ Mia biss sich auf die Lippe. „Natürlich ist er jetzt der Gutsherr.“
    „Es muss schwierig für ihn sein, seinen Job und die Verwaltung der Ländereien unter einen Hut zu bringen“, warf Fleur eilig ein. „Bestimmt hat er nicht damit gerechnet, diese Aufgabe schon so früh übernehmen zu müssen.“
    „Nein. Wer hätte auch gedacht, dass unsere Eltern vor vier Jahren so kurz hintereinander starben? Beide waren noch nicht einmal sechzig. Es war schrecklich.“
    „Ich weiß.“ Fleur war über die Familienverhältnisse bestens informiert, kannte jedoch außer Mia niemanden persönlich.
    „Sebastian war damals gerade dreißig und genoss sein Junggesellenleben in London in vollen Zügen, er war ein Playboy, wie er im Buche steht. Von heute auf morgen musste er dieses Leben zum Leidwesen seiner Clique und unzähliger Verehrerinnen aufgeben und erwachsen werden. Obwohl er für seine neue Rolle innerlich noch gar nicht bereit war, hat er sich erstaunlich gut und schnell mit den geänderten Bedingungen abgefunden – zur Freude und zum Stolz meiner Großmutter.“
    „Wie alt ist sie eigentlich?“
    „Mitte achtzig, und für Sebastian und mich ist sie immer noch der Mittelpunkt der Familie. Obwohl sie ihr Leben mit meinem Großvater hier verbracht und hier auch ihre Kinder großgezogen hat, ist sie im Grunde ihres
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